Zwei Torschützen und ein Vorlagengeber: Rostocks Rahn (li.) und Rathgeb nehmen Nürnbergs Koller in die Zange. dpa
Nürnbergs Coach Hans Meyer musste nach der 0:2-Niederlage beim KSC auf Wolf (Gelb-Rot-Sperre) verzichten. Für den Abwehrchef kam Beauchamp zum Zug. Misimovic hatte seine Leistenbeschwerden überwunden und kam für Mintal (Innenbanddehnung im Knie) ins Team. Des Weiteren nahm der angeschlagene Engelhardt (Gesäßmuskelzerrung) auf der Bank Platz - Kristiansen begann.
Auch bei Rostock fehlte nach dem 1:2 gegen den FC Bayern mit Gledson (Grippe) ein wichtiger Innenverteidiger, für den Sebastian zum Einsatz kam. Darüberhinaus musste Trainer Frank Pagelsdorf auch Agali (Gelbsperre) ersetzen, für den Shapourzadeh in die Spitze rückte. Im Mittelfeld verdrängte Bülow Yelen auf die Bank.
Es dauerte nicht lange, bis beide Teams ihre Nervosität abgelegt hatten und sich erste Chancen erspielten: Reinhardt prüfte Wächter per Freistoß (6.), auf der Gegenseite landete Shapourzadehs Kopfball auf dem Tordach (8.). Fast beim Gegenzug hämmerte Misomovic aus 25 Metern an den linken Pfosten, Geburtstagskind Charisteas stand beim nachfolgenden Pass von Pinola im Abseits (9.). FCN-Keeper Blazek musste wenig später gegen Bartels erstmals eingreifen (13.), ehe der Club sich in der gegnerischen Hälfte festsetzte.
Folgerichtig fiel nach knapp 20 Minuten das 1:0: Reinhardt erkämpfte sich den Ball im Mittelfeld und passte rechts raus zu Kristiansen. Der Däne flankte butterweich in die Mitte, wo Koller sich gegen Orestes durchsetzte und aus fünf Metern einnickte (19.).
Danach zog sich die Meyer-Elf ein wenig zurück – Hansa erspielte sich eine leichte optische Überlegenheit. Bei den Franken musste Kreativspieler Misimovic mit einer Knöchelverletzung raus – Saenko kam (25.). Und zwei Minuten später erhielten die Gastgeber die Quittung für ihre Passivität nach der Führung: Rahn stand nach einem weiten Ball von Rathgeb aus der eigenen Hälfte urplötzlich völlig frei vor Blazek. Die ohnehin nicht sattelfeste Deckung der Nürnberger schlief, so dass sich der Blondschopf das Leder gekonnt herunterstoppen konnte und Blazek aus 14 Metern sehenswert überlupfte (28.).
Nach dem Ausgleich wachte der Altmeister wieder auf, drückte Rostock wieder in die Defensive. Koller (32.), Reinhardt (35.) und Pinola (41.) fehlten jeweils Zentimeter zur erneuten Führung, die aber auch Shapourzadeh bei einem brandgefährlichen Konter kurz vor der Pause auf dem Fuß hatte.
Der 19. Spieltag
Nach Wiederanpfiff verlängerten beide Mannschaften die Pause auf dem Spielfeld - eine Viertelstunde passierte gar nichts. Rostock konzentrierte sich vornehmlich auf Abwehrarbeit und ließ Nürnberg kommen - bei den bemühten Meyer-Schützlingen aber blieb vieles Stückwerk. Die erste Chance hatte dann sogar Hansa, als Shapourzadeh das Laufduell gegen Beauchamp gewann, dann aber aus 18 Metern vorbeizielte (61.).
Und der Club? Der machte erst in der Schlussviertelstunde richtig Druck, erst jetzt war so etwas wie Leidenschaft in den Reihen der Nürnberger zu spüren. Saenko und Koller stocherten nach einer guten Flanke von Kluge - der ersten geglückten Hereingabe im zweiten Durchgang überhaupt - im Fünfmeterraum vergeblich nach dem so wichtigen 2:1 (75.), Saenko zielte daneben (76.). Auf der anderen Seite rauschte ein 20-Meter-Schuss von Rahn knapp vorbei (77.). Die Zeit rannte den Hausherren davon, doch zwei gute Chancen gab es noch: Koller vergab per Kopf (85.), Adler säbelte in der Nachspielzeit frei vor Wächter am Ball vorbei.
Nürnberg tritt am Donnerstag (21.45 Uhr) bei Benfica Lissabon im UEFA-Cup an, danach folgt am Samstag der schwere Gang nach Bremen. Auf Rostock wartet ebenfalls am Samstag im Ostseestadion die Frankfurter Eintracht.