Nürnbergs Trainer Gertjan Verbeek ersetzte im Vergleich zum 0:0 gegen Schalke Hasebe (Riss des Außenmeniskus) durch Feulner. Für den ebenfalls verletzten Pogatetz (Außenbandanriss) spielte Pinola wie schon gegen die Königsblauen in der Innenverteidigung.
Hoffenheims Coach Markus Gisdol entschied sich nach der 0:1-Niederlage in Braunschweig beim Neustart für einen Torwartwechsel, Casteels rückte für Grahl ins Tor. Johnson rutschte nach links hinten für Toljan, Neuzugang Hamad feierte sein Liga-Debüt für den angeschlagenen Volland (Zehenprobleme, Bank), Elyounoussi besetzte die Außenbahn.
Es war ein turbulenter Auftakt in Nürnberg. Beide Trainer schienen die Taktik ausgegeben zu haben, den Gegner zu überrumpeln. Ginzcek (1.) und Kiyotake (6.) für den FCN sowie Rudy für die TSG (5.) sorgten für Kurzweil, ehe sich das Spiel beruhigte.
Die Kraichgauer hatten in der Folge Vorteile, waren in einem unheimlich laufintensiven Duell gegen zu hektisch und dadurch zu fehlerhaft den Vorwärtsgang suchende Hausherren das gefährlichere Team. Aber die Gisdol-Elf, bei denen Firmino immer wieder im Gegensatz zu Kiyotake auf der Gegenseite Schwungrad war, wusste viele leichte Ballverluste des FCN im Mittelfeld gegen die daraus folgende unsortierter Defensive des Kontrahenten zunächst nicht in klare Gelegenheiten umzumünzen. Erst Johnson versprühte nach gelungenem Dribbling gegen Drmic echte Torgefahr (19.).
Die Führung des Club fiel Mitte des ersten Durchgangs wie aus dem Nichts: Die Gäste brachten den Ball nicht weg, und Chandler fasste sich von halbrechts ein Herz und zog aus 22 Metern ab. Vestergaard fälschte ab, die Kugel sauste ins rechte Eck (23.).
Zwischenzeitlich schaffte es der vom 1:0 beflügelte Altmeister nun, seinen Aufbau konstruktiver zu gestalten, auch die Defensive zeigte sich geordneter. Drmic kam einen Schritt zu spät (30.), Feulner schoss unorthodox knapp daneben (34.). 1899 ließ nach guten Ansätzen weiterhin den konsequenten Abschluss vermissen, nur Hamad näherte sich vor der Pause vielversprechend einem Torerfolg an (38.).
Der Treffer fiel aber wieder auf der anderen Seite: Süle köpfte Plattenhardts Freistoßflanke vor die Füße von Drmic, der aus sechs Metern keine Mühe hatte, flach an Casteels vorbei zum 2:0-Halbzeitstand einzuschieben (41.).
Der 18. Spieltag
Mit Toljan für den an der Hand verletzten Johnson startete 1899 in den zweiten Abschnitt. Der begann nach Maß für die Verbeek-Schützlinge: Frantz eroberte im Zentrum den Ball und passte von der Mittellinie in den Lauf von Ginzcek, der Süle enteilte und an Casteels vorbei Treffer Nummer drei erzielte (49.).
Danach hatten die Franken, bei denen Petrak für den angeschlagenen Nilsson sein Liga-Debüt feierte (55.) zunächst alles im Griff, gewannen die wichtigen Zweikämpfe und hielten dadurch den Gegner auf Distanz. Feulner (55.) und Drmic (61.) versäumten, den Deckel endgültig draufzumachen.
Die Kraichgauer hatten Volland gebracht, der für Süle auflegte, dessen Kopfballtor wegen Abseits aber nicht zählte (61.). Petrak rettete vor der Linie, nachdem Firmino Schäfer umspielt hatte (64.) - soweit die Möglichkeiten der Gäste, noch einmal ins Spiel zurückzufinden.
Denn danach machte erneut Drmic alles klar: Kiyotake nutzte nach ausgebremsten Angriff die zweite Chance zur Flanke auf Drmic, der die Kugel mit der Brust annahm und volley mit Hilfe des Innenpfostens den Doppelpack schnürte - 4:0 (71.).
Ginzcek ließ Treffer Nummer fünf liegen (73.), Gebhart feierte in der Schlussphase sein Comeback und Verbeek darf sich wie angekündigt nach dem ersten Dreier nun seinen Bart abrasieren.
Der Club muss am nächsten Sonntag (15.30 Uhr) zur Hertha nach Berlin. 1899 empfängt einen Tag vorher (15.30 Uhr) den Hamburger SV.