Der Schütze und seine Gratulanten: Felhi (li.) und Holebas gratulieren Mlapa (re.) zu dessen 1:0. picture-alliance
1860-Coach Ewald Lienen tauschte nach der 1:2-Heimniederlage gegen Cottbus zweimal: Ludwig und Felhi kamen für Beda (Jochbeinbruch) und Rakic. Ludwig startete im Mittelfeld, während Rösler nach vorne in den Sturm rückte. Bielefelds Trainer Frank Eulberg brachte im Vergleich zum 2:1-Heimsieg über den FSV Frankfurt ebenfalls zwei Neue: Der zuletzt gelbgesperrte Katongo sowie Schuler ersetzten Risgard und Feick (Nasennebenhöhlen-Entzündung).
Bei frühlingshaften Bedingungen ließen es beide Mannschaften anfangs ruhig angehen. Ein hohes Tempo war ebenso wenig zu sehen, wie konsequente Offensivaktionen. Kämpferisch stimmte es zwar hüben wie drüben, allerdings blieben die Kontrahenten spielerisch vieles schuldig. So mussten zwei grobe Abwehrfehler herhalten, ehe es erstmalig gefährlich wurde. Nach Rukavinas Stellungsfehler kam Berisha zum Abschluss, scheiterte aber an Kiraly (7.). Auf der Gegenseite zog Rösler nach einem bitteren Fehlpass von Bollmann gegen Eilhoff den Kürzeren (8.).
Der 30. Spieltag
Ansonsten plätscherte die Partie lange ereignislos vor sich hin, ehe die Bielefelder den Druck ein wenig erhöhten. So warf sich Felhi wagemutig in einen Katongo-Schuss (18.), während eine Bollmann-Direktabnahme kurz darauf über den Querbalken segelte (19.). Genau in dieser Phase leisteten sich die Gäste jedoch erneut einen bösen Schnitzer im Spielaufbau, den Mlapa prompt bestrafte. Der 19-Jährige tauchte nach einem Lapsus von Federico alleine vor Eilhoff auf und ließ diesem mit einem präzisen 13-Meter-Schuss ins rechte Eck keine Chance (21.).
Das hatte gesessen! Die Arminia blieb zwar in der Folge bemüht, tat sich nun aber gegen sehr gut organisierte Münchner, die vor allem im Mittelfeld Vorteile hatten, extrem schwer. Nach 24 Minuten mussten sich die Gäste dann bei ihrem Keeper Eilhoff bedanken, der reflexartig gegen Mlapa gerettet hatte. Etwas später durfte sich schließlich auch Kiraly auszeichnen: Nach einem Freistoß von der linken Grundlinie auf Höhe der Strafraumgrenze kam Fort aus 14 Metern zentraler Lage zum Abschluss. Der ungarische Schlussmann der Sechziger war aber auf seinem Posten und parierte spektakulär (28.). Ansonsten fiel den Arminen nicht viel ein. Und dennoch schafften sie kurz vor dem Pausenpfiff den Ausgleich. Fort entwischte auf der rechten Außenbahn und flankte in die Mitte, dort wollte Rukavina klären. Der Serbe bugsierte das Leder aber ins eigene Tor (45.+1).
Schuler an die Latte, Aigner ins Tor
Kniefall: Bielefelds Berisha (re.) und Holebas drängen zum Ball. picture-alliance
Nach der Paus ging's gleich mit einem Paukenschlag los. Schulers Hereingabe von links senkte sich gefährlich aufs Tor und knallte an den Querbalken (47.). Die Arminia erwischte den besseren Start in Durchgang zwei, forsch suchten die Gäste den Weg nach vorne. Auf der anderen Seite konnten die Münchner ihrerseits kaum Akzente setzen. Nicht so in der 57. Minute: Mlapa legte für Aigner auf, der aus 20 Metern zentraler Position Maß nahm und den Ball flach ins rechte untere Eck zimmerte.
Eulberg reagierte und brachte mit Kerr und Risgard frische Kräfte. Doch auch mit den beiden Neuen fand Bielefeld lange keinen Weg durch das dichte Kollektiv der Gastgeber. Mit zunehmender Spieldauer kamen die Arminen zwar näher ans gegnerische Tor heran, Kiraly bekam dennoch kaum etwas zu tun. Es fehlte einfach an Präzision im Passspiel, gepaart mit zu wenig Laufarbeit bedeutete dies, dass 1860 den Vorsprung routiniert verwalten konnte. Die Endphase mussten die "Löwen" ohne Rukavina überstehen. Der Serbe hatte sich kurz vor Schluss an der rechten Schulter verletzt und musste vorzeitig runter. Rukavinas kurz zuvor eingewechseltem Landsmann Rakic war dann der Schlusspunkt vorbehalten: Pappas spitzelte den Ball bei einem Konter in den Lauf des 24-Jährigen, der Lamey abschüttelte und Eilhoff mit einem Schuss aus elf Metern ins rechte Eck überwand (90.+1).
1860 München spielt am nächsten Spieltag am Sonntag bei Fortuna Düsseldorf, während Bielefeld am Montag darauf Spitzenreiter Kaiserslautern empfängt