Eng am Mann: Cottbus' Jula (vorne) wird von Anderson angegangen. picture-alliance
Cottbus' Trainer Claus-Dieter Wollitz musste im Vergleich zum 2:1 bei 1860 auf zwei Positionen umstellen: Für Kurth (Gelb) und Brzenska (Mittelhandbruch) spielten Miatke und Franke, der damit sein Profidebüt gab. Auf der anderen Seite ließ Düsseldorfs Coach Norbert Meier dieselbe Elf auflaufen, die zuletzt mit 1:0 über St. Pauli triumphiert hatte.
Die Anfangsphase gehörte ganz klar den Cottbusern, die rasant begannen. Die Lausitzer punkteten durch Aggressivität, hohes Tempo und viel Engagement. Dadurch kam Energie zu mehr Ballbesitz, konnte daraus aber kein Kapital schlagen. Zwar wurden Chancen nahezu im Minutentakt generiert, doch Rivic (1.), Miatke (2.), Jula (4.) sowie Petersen (5., 8., 11., 13.) ließen allesamt ungenutzt.
Der 30. Spieltag
Die Fortuna war beeindruckt, überstand diese schwierige Viertelstunde aber unbeschadet und schaffte es dann, das stark umkämpfte Match offener zu gestalten. Nach 20 Minuten durfte Heidinger, der per Kopf jedoch zu unpräzise war, die erste Möglichkeit für die Gäste verbuchen. Mittlerweile hatte das Duell aber an Qualität verloren, dies lag vor allem daran, dass die Zweikämpfe ruppiger wurden und es folglich eine Vielzahl von Unterbrechungen gab. Torraumszenen bekamen Seltenheitswert.
Von den Rheinländern kam in der Offensive überhaupt nichts, auf der Gegenseite sorgte Petersen nach 26 Minuten noch einmal für Aufregung. Der 21-Jährige wurde aber im letzten Moment vom Duo Anderson/Langeneke entscheidend am Abschluss gestört. Ansonsten gab es in einer zunehmend unansehnlichen ersten Hälfte bis auf zahlreiche Nickeligkeiten nichts mehr zu sehen. Erst kurz vor dem Pausengang wurde es wieder so richtig gefährlich: Jula tauchte alleine vor Ratajczak auf, umkurvte diesen, verlor dann aber die Übersicht und schob das Leder am leeren Tor vorbei (45.). Letztlich ging es torlos in die Kabinen.
Auftakt zur furiosen zweiten Hälfte
Lufthoheit: Düsseldorfs Heidinger (li.) im Kopfballduell mit Burca. picture-alliance
Nach dem Seitenwechsel ging es zunächst ebenso weiter. Weder beim Personal gab es Änderungen, noch am Spielverlauf. Viele Zweikämpfe und wenig Struktur prägten das Bild auf dem Rasen. Doch dann schlug die Stunde von Rivic: Nach einer Freistoßflanke von rechts spielte Angelov vom linken Halbfeld aus wunderbar in die Gasse zum Kroaten, der sich bedankte und vom linken Fünfereck die verdiente Führung besorgte (56.).
Die Fortunen mussten nun mehr machen, kamen aber immer noch nicht in Tritt. Meier reagierte und brachte mit Gaus und Oehrl frische Offensivkräfte. Und das sollte sich gleich bezahlt machen: Gaus setzte sich auf der linken Seite gegen Burca durch und flankte dann in die Mitte zu Oehrl, der aus kurzer Distanz locker einschob (65.). Allerdings hatte auch "Pele" Wollitz einen Joker in petto. Der Cottbuser Coach hatte Shao gebracht, der auch gleich Ratajczak mit einem tückischen Freistoß prüfte (67.), ehe er kurz darauf als Vorbereiter glänzte: Der Chinese bewies bei einem Konter große Übersicht und passte von rechts zum besser postierten Petersen, der aus sieben Metern die erneute Führung markierte (69.).
Nun nahm die Partie sor richtig Fahrt auf und es fielen Tore in Hülle und Fülle! Zuerst tauchte Gaus frei vor Tremmel. Der Einwechselspieler scheiterte zwar im ersten Anlauf am FCE-Keeper, gab diesem aber im zweiten Anlauf das Nachsehen (79.). Zwei Minuten später schlug Kruska auf der Gegeseite einen Freistoß von der linken Seite an den Fünfer zu Shao, der zum Kopfball hochstieg - 3:2. Das war aber noch nicht alles: In der 83. Minute wurde Jula steil geschickt, der Rumäne tankte sich gegen Costa durch und netzte aus 13 Metern ins linke Eck zum 4:2-Endstand ein.
Am nächsten Spieltag ist Cottbus sonntags in Oberhausen gefordert, Düsseldorf empfängt zeitgleich 1860 München.