Bundesliga

Werder Bremen: Mit Zweitliga-Ensemble nach Europa?

Werner über Entwicklungsklub Werder

Mit Zweitliga-Ensemble nach Europa? "Das würde nicht funktionieren, wenn …"

Blickt zufrieden auf die Entwicklung von Werder Bremen seit den Zweitliga-Zeiten zurück: Werder-Coach Ole Werner.

Blickt zufrieden auf die Entwicklung von Werder Bremen seit den Zweitliga-Zeiten zurück: Werder-Coach Ole Werner. IMAGO/Eibner

Als es um den Mann des Tages ging, um den Bremer Doppeltorschützen beim 2:2 gegen Borussia Mönchengladbach, sprach Ole Werner zunächst einmal über die "gute Entwicklung", die Nick Woltemade bei Werder genommen habe. Der Cheftrainer führte den 22-Jährigen als "gutes Beispiel" für den Verein an, dass "wir über viele Jahre einen guten Spieler ausgebildet haben" und er äußerte erneut sein Bedauern darüber, dass der Angreifer seine Zukunft nach der Saison nicht mehr bei Werder, sondern beim VfB Stuttgart sieht. Da sei jene Entwicklung "vielleicht ein bisschen schnell gegangen, sonst hätten wir ihn vielleicht noch ein, zwei Jahre hier gehabt …"

Werner: "Man kann sich hier sehr, sehr gut entwickeln"

Im Laufe seiner Antwort kam dem 36-Jährigen jedoch auch noch ein anderer Gedanke, den Werner dann ebenfalls noch ausführte. Dass in der Bremer Startformation - wie schon in den vergangenen beiden Partien - mit Ausnahme von Senne Lynen ausschließlich Spieler auf dem Platz standen, die schon in der Zweitliga-Saison 2021/22 zum Kader gehörten. "Und die schaffen es, gegen den VfB Stuttgart zu gewinnen, in Augsburg zu gewinnen und gegen Gladbach dominanter zu sein", so der Coach: "Das würde nicht funktionieren, wenn die Jungs sich nicht weiterentwickeln würden. Wenn sie nicht sehr, sehr viel investieren würden, Fleiß und Ehrgeiz - und wenn sie nicht sehr gerne auch hier wären."

Das alles sei eben auch ein Ausdruck dessen, "dass man sich hier bei uns sehr, sehr gut entwickeln kann", betonte Werner, dem in der Vergangenheit ja immer mal wieder aus dem Bremer Umfeld Vorwürfe entgegengebracht wurden, die Mannschaft und einzelne Spieler angeblich nicht besser zu machen. Gerade im Zuge der jüngst publik gewordenen Abgänge von Woltemade und Eren Dinkci ging es ebenfalls um das Thema Perspektive für derlei entwicklungsfähige Spieler an der Weser.

Europa? "Es wurde an wenigen Standort so viel geredet …"

Ob diese Verdienste des Werder-Trainerteams nicht ausreichend so wahrgenommen werden, wurde er am Samstag gefragt. "Glaube ich nicht", entgegnete Werner: "Also zumindest nicht von den Leuten, für die es wichtig ist. Bei Spielern, bei Beratern und bei anderen Vereinsverantwortlichen glaube ich nicht, dass das zu wenig registriert wird."

Zumal die Bremer "Zweitliga-Elf" ja auch weiterhin noch die Aussicht auf eine Qualifikation für das europäische Geschäft besitzt, erstmals seit der Saison 2010/11. Noch will der Cheftrainer sich nicht näher damit befassen, er verweist darauf, "dass wir das nicht in der eigenen Hand haben" - und sagt: "In den letzten 13 Jahren wurde wahrscheinlich an wenigen Standorten so viel über Europa geredet, an denen nicht in Europa angepfiffen wurde."

Tim Lüddecke

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