2. Bundesliga

"Mit Spielern, die keiner kennt": Rapps Resümee zum Triumph

Coach spricht über den Weg der KSV

"Mit Spielern, die keiner kennt": Rapps Resümee zum Triumph

"In sechs Wochen wird sich der Fußball nicht verändern": Marcel Rapp.

"In sechs Wochen wird sich der Fußball nicht verändern": Marcel Rapp. IMAGO/Eibner

… den vermeintlichen Wermutstropfen, nicht als Tabellenerster aufzusteigen: "Wir hätten die Meisterschaft auch gerne errungen und haben unseren Teil dazu beigetragen mit dem Sieg in Hannover. Es war schon unser Ziel, nicht nur vor diesem Spiel, sondern schon ein paar Wochen länger. Es hat am Ende doch nicht gereicht, Glückwunsch an St. Pauli. Trotzdem bin ich total stolz auf die Mannschaft. Es war eine seriöse Leistung."

… den abschließenden Sieg ohne Bestbesetzung: "Wenn ich die Zeit ein Jahr zurückdrehe, schaue, wer bei uns die letzten zehn Minuten auf dem Platz gestanden hat und damals gesagt hätte: 'Mit der Mannschaft gewinnt ihr gegen Hannover', dann hätten uns alle für verrückt erklärt. Somit ist das eine sensationelle Leistung von jedem einzelnen. Da kann jeder stolz sein, diese Schritte gegangen zu sein. Das ist der Weg von Holstein Kiel."

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… die Entwicklung eines aufstiegsreifen Teams seit seiner Amtsübernahme im Oktober 2021: "Ich weiß nicht, ob man drei Jahre braucht für diese Entwicklung. Es kamen immer mal neue Spieler dazu, jetzt hatten wir wieder einen größeren Umbruch. Grundsätzlich gefällt es mir, wie wir Fußball spielen. Es greift ein Rädchen ins andere, die Jungs haben Bock darauf und sehen, dass es erfolgreich ist."

… den Unterschied zu 2022/23, als die KSV in der Endabrechnung Platz acht erreichte: "Letzte Saison waren wir auch nicht so schlecht, aber einfach nicht effizient in den Boxen. Das haben wir ganz nüchtern-sachlich analysiert. Dieses Jahr sind wir viel besser in den Boxen, das hat man auch in Hannover wieder gesehen, mit Qualität, die wir im letzten Jahr vielleicht nicht hatten, auch aufgrund von Verletzungen. Allein defensiv schädeln die alles raus, was da reinfliegt. Von daher sieht man, wenn man diese Saison analysiert, dass es peu à peu vorangeht."

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… den Vergleich mit Vorjahres-Aufsteiger Heidenheim, wo es 2023 ebenfalls in Ruhe kontinuierlich nach oben ging: "Ich glaube, ein Trainer braucht einfach ein bisschen Zeit. Ob es drei Jahre sein müssen, weiß ich nicht. Aber in sechs Wochen wird sich der Fußball nicht verändern. Das sieht man bei manch anderen Vereinen. Da sehen die Trainer sechs, sieben, acht Spiele, dann sind sie schon wieder weg und man denkt als Kollege: Was soll er machen? Soll er zaubern? Von daher glaube ich schon, dass Holstein zum Vorbild dient. Trotzdem muss man immer die Begleitumstände sehen. Presselandschaft, Aufsichtsrat, was in Kiel einfach super ist, damit sich etwas entwickelt. Das ist ein großes Faustpfand für uns, das nutzen wir auch aus."

… den großen Rückhalt auf den Rängen und den Zuspruch der Menschen bei den Feierlichkeiten: "Wenn man sieht, wie viele Zuschauer da waren, was wir für einen Support haben, das ist herausragend. Da wollen wir weitermachen und sind einfach überglücklich."

… die Lust auf die Bundesliga: "Absolut. Wir haben hier etwas entstehen lassen, womit wir noch nicht zu Ende sind. Wir haben Lust auf die Liga, haben uns dafür qualifiziert. Wir werden den Weg mit Spielern, die keiner kennt und wo man erst einmal nachgucken muss, wie man die Namen schreibt, weitergehen. Und wir werden versuchen, gegen die anderen in Konkurrenz zu treten. Wir brauchen uns nicht zu verstecken. Wir sind verdient aufgestiegen. Jetzt gehen wir in die Pause - und dann greifen wir an."

aufgezeichnet von Michael Richter

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