Personal: Gladbach startete mit drei Neulingen: Polster in der Spitze neben Pettersson, Sopic im defensiven Mittelfeld und Asanin auf der linken Seite der Dreierkette, der sich im Wechsel mit Schneider um Max oder Hami kümmerte. Der Türke war neben Torwart Grodas und Kmetsch im zentralen Mittelfeld einer von drei neuen Schalkern.
Taktik: Vor der Gladbacher Dreierformation stopfte Sopic im defensiven Mittelfeld viele Löcher, Witeczek übernahm links seine Gegenspieler im Raum, und Wynhoff unterstützte den vorgeschobenen Pflipsen, der sich mitunter weit zurückfallen ließ, im Spielaufbau. Pettersson wich auf die Flügel aus, Polster rochierte und entzog sich gekonnt der Deckung durch De Kock oder Eigenrauch. Bei den Schalkern rückte Thon angesichts des schnellen Rückstandes schon sehr früh weit vor seine beiden Manndecker, Van Hoogdalem sollte neben Kmetsch nach hinten absichern, war mit dieser Aufgabe allerdings deutlich überfordert.
Spielverlauf: Alle Schalker Planungen wurden durch die beiden frühen Gegentore über den Haufen geworfen. Beim ersten Tor patzten Eigenrauch, der nicht energisch störte, der zaudernde Keeper Grodas und auch De Kock, vor dem zweiten Treffer verfehlte Thon den Ball. Nach dem 0:2 nahmen die Gäste allerdings das Heft in die Hand und attackierten bis zum Strafraum sehr schwungvoll. Mit der Hereinnahme von Eijkelkamp und Mulder gingen die Schalker notgedrungen volles Risiko, wurden klar feldüberlegen, blieben aber im Abschluß harmlos.
Die Borussen ließen sich weit zurückdrängen, gaben das Mittelfeld preis, konterten aber immer wieder mal gefährlich. Vor allem der agile Paßlack sorgte auf der rechten Seite gegen den defensivschwachen Van Kerckhoven für Druck, ansonsten liefen viele Angriffe über Polster, der sich zurückfallen ließ und dann geschickt die Bälle verteilte, während Pflipsen im Raum wirkungsvoll bekämpft wurde.
Fazit: Mit dem frühen 0:2 hatte Schalke praktisch alle Chancen verspielt. In der Sturm- und Drangphase fehlte wie so oft der Vollstrecker. Die Gladbacher offenbarten phasenweise große Durchschlagskraft, verpaßten dann aber bei zu unentschlossenen Kontern eine frühere Klärung der Verhältnisse, so daß die Partie bis zu Hagners Treffer noch hätte kippen können.
Es berichten Dirk Westerheide und Oliver Bitter