Bundesliga

Matarazzo traut Nagelsmann den Titel zu

Der Stand bei den VfB-Langzeitverletzten

Matarazzo traut Nagelsmann den Titel zu

Einst Seite an Seite auf der Hoffenheimer Bank: Pellegrino Matarazzo (l.) und Julian Nagelsmann.

Einst Seite an Seite auf der Hoffenheimer Bank: Pellegrino Matarazzo (l.) und Julian Nagelsmann. imago images

Sie saßen Seite an Seite auf der Trainerbank der TSG Hoffenheim und arbeiteten eng zusammen. Dann trennten sich die Wege Matarazzos und Nagelsmanns. Am morgigen Samstag (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker) treten die beiden Kollegen gegeneinander an. Es wird spannend zu sehen, ob der einstige Co-Trainer seinem früheren Chef ein Bein stellen kann.

"Es ist sicher kein Nachteil, dass man sich gut kennt", sagt Matarazzo, der sich auf das Wiedersehen freut. Allerdings sei diese Konstellation keine Einbahnstraße. "Er kennt mich auch gut. Es steht also unentschieden." Der Weg zu den Punkten des Spieltags sei deswegen vor allem dann erfolgversprechend, "wenn man den anderen überraschen kann".

"Diese Zusammenarbeit hat mir sehr gut getan"

Keine einfache Aufgabe, wenn man sich so gut versteht und auf einer Wellenlänge funkt. "Es hätte ja sonst keinen Sinn gemacht, mich zu den Profis hochzuholen, wenn wir keine ähnliche Spielidee hätten", erklärt der US-Italiener, der aus der U 17 der TSG aufgestiegen war. Es gebe also genügend Parallelen, vor allem "das mutige, offensive Spiel. Aber es gibt auch Unterschiede, zum Beispiel im Defensivspiel."

Alles in allem habe man sich "gut ergänzt. Ich habe viel mitgenommen aus dieser Zeit", so Matarazzo, für den es die erste Station im Profibereich war, "so eine Art Übergang zum Cheftrainer im Profibereich". Nagelsmann habe ihm "die Möglichkeit gegeben, mich mit ihm auf sehr hohem Niveau auszutauschen, zu ergänzen und zu vergleichen. Diese Zusammenarbeit hat mir sehr gut getan."

"Leipzig ist eine Mannschaft, die um den Titel spielen wird"

Die Dankbarkeit könnte nicht größer und die Meinung über den früheren TSG-Kollegen nicht besser sein. "Julian ist ein außergewöhnlicher Trainer, hat für sein Alter ein bemerkenswertes Niveau erreicht. Und er macht weitere Entwicklungsschritte, die man auch gesehen hat, nachdem er von Hoffenheim nach Leipzig ist. Er wird seinen Weg zu den Topklubs gehen."

Vorher allerdings traut ihm Matarazzo noch den großen Wurf in der Bundesliga zu. "Leipzig ist eine Mannschaft, die um den Titel spielen wird, eine herausragende Mannschaft mit sehr viel Potenzial, jung und dennoch mit einer gewissen Reife. Ich traue Julian zu, um den Titel zu spielen."

Mola fehlt noch bis zu vier Wochen, Rückschlag bei Al Ghaddioui

Für das Aufeinandertreffen mit dem Sachsen kann Matarazzo auf den Großteil seines Kaders zurückgreifen. Lediglich die Langzeitverletzten fehlen weiterhin: Erik Thommy, der nach seinem Ellbogenbruch in der nächsten Woche voll ins Mannschaftstraining einsteigen soll; Maxime Awoudja, der sich nach seinem Achillessehnenriss im Individualtraining befindet; Clinton Mola, dessen Hüftprobleme noch eine bis vier Wochen kein Mannschaftstraining zulassen, und Hamadi Al Ghaddioui, dessen Schambeinprobleme nicht besser werden.

"Der Plan war, dass er Januar wieder einsteigen kann. Aber leider läuft es nicht wie gewünscht", so Matarazzo über den Angreifer. "Er wird noch ein paar Wochen brauchen. Sein Einstieg ist jetzt erst im Februar vorgesehen." Voraussichtlich nicht so lange, aber dennoch außen vor ist Lilian Egloff, der sich vor Wochen eine Fußprellung samt Knochenödem zugezogen hat, die ihn bis heute behindert.

Didavi fraglich: "Er hat eine Erkältung, kein Corona"

Dagegen sind Momo Cissé (nach Muskelfaserriss), Silas Wamangituka (nach Knieproblemen) und Konstantinos Mavropanos (nach Adduktorenproblemen) "wieder voll fit". Hinter Daniel Didavi steht noch ein kleines Fragezeichen. "Er hat einen grippalen Infekt, eine Erkältung, kein Corona", wie der Chefcoach betont. "Dida ist gestern ins Teiltraining eingestiegen. Wir werden sehen, ob er über genügend Kraft verfügt für die Partie."

George Moissidis

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