Trotz der angeschlagenen Profis Zidan (Knieverletzung), Abel (Grippe) und Thurk (Magen-Darm-Grippe) wollte Mainz-Coach Jürgen Klopp gegen Berlin seine in Leverkusen ( 2:1 ) siegreiche Elf nominieren. Da alle drei noch fit wurden, standen sie in der Anfangsformation. Bei den Gästen aus der Hauptstadt musste Trainer Falko Götz im Vergleich zum 1:0 -Erfolg gegen Bielefeld im Mittelfeld umstellen, da Boateng wegen seiner Gelb-Sperre fehlte. Kovac bekleidete wieder die rechte defensive Mittelfeldposition vor der Abwehrreihe. Schröder wich auf die rechte Außenbahn aus.
Beide Teams waren nach jeweils zwei Siegen in Folge im Aufwind. Mainz musste im Abstiegskampf punkten, Berlin, um an den UEFA-Cup-Rängen dranzubleiben. In der Begegnung war dementsprechend von der ersten Minute an Feuer. Es entwickelte sich eine temporeiche Partie, die hin und her wogte, mit Möglichkeiten auf beiden Seiten. Die besten Gelegenheiten hatten dabei die Mainzer: Zunächst köpfte Abel nach einer da Silva-Freistoßflanke genau in die Arme von Fiedler (5.), dann hatte Zidan durch nach einem katastrophalen Fehlpass von van Burik eine gute Chance, doch der Ägypter zielte einen Meter daneben (18.). Berlin hielt dagegen und erspielte sich mit zunehmender Spielzeit mehr Feldanteile. Mit schnellem Umschalten von Abwehr auf Angriff und geschicktem Aufsuchen der Lücken in der Defensive der Rheinhessen setzte Hertha seinen Kontrahenten unter Druck. Vor allem der agile Bastürk brachte die FSV-Abwehr immer wieder ins Schwitzen. Die "Alte Dame" zeigte aber Schwäche im Abschluss: Kovac köpfte nach einer Bastürk-Ecke daneben (7.), der Türke schoss aus zwölf Meter vorbei (15.), aus 20 Metern zwang er dann Wetklo mit seinem Aufsetzer zu einer Glanzparade (26.). Eine weitere Gelegenheit vergab Pantelic aus aussichtsreicher Position (22.). Nach einer halben Stunde kamen die Gastgeber besser in Tritt, sie drängten die Herthaner zurück und übernahmen die Kontrolle. Doch die Gäste von der Spree reagierten und stellten die Räume in der Defensive sehr eng zu. Somit fanden die 05er kaum ein Durchkommen, einzig nach einem guten Dribbling von Rose schoss dieser aus zehn Metern, doch Fiedler war zur Stelle (36.). Fünf Minuten später zappelte das Leder in den Maschen – aber etwas überraschend zu diesem Zeitpunkt auf der anderen Seite: Bastürk flankte von der linken Seite einen Freistoß ans rechte Ende des Fünfmeterraums. Wetklo ging nicht aus dem Kasten, der freistehende Pantelic köpfte vorbei am "erstarrten" Mainzer Keeper zum 0:1-Halbzeitstand ein (41.).
Nach dem Seitenwechsel wartete die Klopp-Elf mit zwei frischen Kräften auf. Da Silva musste verletzungsbedingt in der Kabine bleiben. Addo und Niclas Weiland sollten für mehr Schwung im Offensivspiel sorgen. Und die 05er gingen nun zielstrebiger zu Werke. In der 52. Minute sorgte Thurk für den Paukenschlag: Im Laufduell mit Arne Friedrich verhakten sich die beiden, und der Mainzer kam im Strafraum zu Fall. Schiedsrichter Wolfgang Stark zeigte auf den Punkt. Der Gefoulte trat selbst an und schoss den Ball platziert ins Tor. Die Götz-Elf verlor die Linie in ihrem Spiel. Die Berliner ließen im Zweikampfverhalten nach und produzierten mehr Fehlpässe. Dies lag vor allem an den Mainzern, die nach dem Tor Morgenluft witterten und die Schlagzahl noch mal erhöhten. Die 05er drängten nach vorne und wollten den Sieg. Trotz des engagierten Offensivspiels, kam die Klopp-Elf kaum zu Chancen, da der letzte Pass nicht ankam. Hertha-Coach Falko Götz reagierte auf die Druckphase und stellte mit der Hereinnahme von Madlung auf Vierer-Abwehr-Reihe um. Diese Maßnahme beruhigte zwar das Spiel für einen Moment, konnte aber den zweiten Treffer von Mainz nicht verhindern: Babatz flankte einen Freistoß vor das Tor zu Manuel Friedrich. Der Kapitän köpfte zum lauernden Casey, der sich von Arne Friedrich davon gestohlen hatte. Den Kopfball des Amerikaners konnte Fiedler zunächst abwehren, gegen den Nachschuss war der Hertha-Keeper machtlos (78.). In der Folgezeit war weiter Mainz am Drücker. Angefeuert von einem feiernden Publikum drängten die Rheinhessen nach vorne, blieben dadurch aber anfällig für Konter. So kam Hertha noch mal zurück und schaffte tatsächlich kurz vor Schluss noch den Ausgleich mit einem tollen Tor: Cairo flankte von der rechten Seite punktgenau auf Pantelic. Der Serbe stieg freistehend hoch, legt seine ganze Energie in den Ball und köpfte aus 13 Metern genau in den rechten oberen Torwinkel. Wetklo war chancenlos (89.).
In der ersten Hälfte verpassten es die Mainzer, ihre Chancen zu nutzen und fingen sich den Rückstand ein. Nach dem Seitenwechsel drehten die Rheinhessen mit einer klasse Mannschaftsleistung die Partie. Am Ende stand aber nur ein Punkt unter dem Strich, da Hertha eine Nachlässigkeit in der Abwehr noch gnadenlos ausnutzte. Somit hieß der Matchwinner auf Seiten der Berliner Pantelic. Der Serbe rettete mit seinen beiden Toren den Punkt für die Götz-Elf.