FSV-Trainer Thomas Tuchel veränderte seine Startformation nach der 1:3-Niederlage in Kaiserslautern auf drei Positionen. Nicolai Müller und Baumgartlinger spielten erstmals von Beginn an, auch Fathi war neu dabei. Svensson, Allagui und Stieber mussten dafür weichen.
BVB-Coach Jürgen Klopp rotierte nach der 1:2-Niederlage in Hannover ebenfalss dreifach. Götze und Kehl waren nach ihren Sperren wieder spielberechtigt, Löwe ersetzte Schmelzer (Faserriss) in der Abwehr. Für Da Silva und Balszczykowski war so zunächst kein Platz.
Mi viel Schwung und von Beginn an dominant trat der BVB beim Gastspiel in Mainz auf. Der Deutsche Meister hatte mehr Ballbesitz, mehr Spielanteile, überzeugte durch kluge Aufteilung, besaß aber über den ganzen ersten Spielabschnitt hinweg ein großes Manko: Wenn der Mainzer Abwehrriegel einmal geknackt war, fehlte den Schwarz-Gelben Angreifern schlichtweg das Zielwasser oder der gutaufgelegte Heinz Müller im Mainzer Kasten stand dem Torerfolg im Weg.
So bei den beiden ersten guten Möglichkeiten der Dortmunder: Einen Lewandowski-Kopfball schubste der Schlussmann gerade noch über den Querbalken (10.), auch bei Kagawas Schuss (22.) war er auf dem Posten. Der FSV verteidigte hochkonzentriert, verlegte sich – lange vergebens – aufs Kontern und dadurch fehlte in der Offensive meist das nötige Durchsetzungsvermögen. Immer wieder kam der BVB zu schnellen Ballgewinnen.
Der 7. Spieltag
Ein einziges Mal war das aber nicht so! Fathi und Soto machten dabei das Spiel über den linken Flügel schnell, profitierten aber von einer allzu lässigen Rettungsaktion von Piszczek. Risse ging nochmal dazwischen und brachte so Müller in Position. Im Liegen und im zweiten Versuch schoss der ehemalige Fürther zur großen Überraschung aller Beteiligten und Zuschauer den Ball ins linke Toreck (33.).
Bis zur Pause fand das Spiel dann erneut nur eine Richtung. Mainz stand dauernd unter Druck, hatte bei Versuchen von Gündogan (38.) und vor allem bei Lewandowskis Großchance aber erneut das nötige Glück (42.).
BVB kommt an Müller einfach nicht vorbei - dann kommt Perisic!
Die Klopp-Elf knüpfte nach dem Seitentausch nahtlos an die gute Vorstellung im ersten Durchgang an. Das Pech der Westfalen war es, dass auch Heinz Müller nichts von seiner Form in den Katakomben gelassen hatte. Perisic (50.), Kagawa (54.) und auch Nationalspieler Götze (57.) – sie alle zogen gegen Müller den Kürzeren! Erst als Perisic links im Strafraum genau Maß nahm, war es dann passiert. Der Ball zappelte im Netz, der Referee zeigte Richtung Mittellinie – der Ausgleich war gefallen (64.)!
Dortmund wollte jetzt mehr und ließ nicht mehr locker. Lewandoskis Fernschuss war aber bei Müller gut aufgehoben (66.). Jetzt mit Ivanschitz für den Torschützen Nicolai Müller gelang es dem FSV besser, Dortmund weiter vom Tor entfernt zu halten. Und in der Schlussphase entwickelte der FSV sogar noch einmal etwas wie Torgefahr. Dortmund schlingerte in den letzten Minuten wie in der Vorwoche gegen Hannover, diesmal aber verhinderten Hummels Grätsche gegen Ujah (82.) und Weidenfellers Eingreifen gegen Ivanschitz Schlimmeres (83.). Auch der BVB kam bis zum Schlusspfiff noch ein paar Mal gefährlich auf, aber erst auf den allerletzten Drücker fand ein Schuss noch einmal den Weg ins Ziel. Piszczek nahm einen Ball aus 20 Metern direkt, Müller war die Sicht etwas genommen. Es blieben nur noch grenzenlose Freude bei den Gästen und tiefe Enttäuschung bei den Hausherren.
Am 8. Spieltag tritt Mainz samstags (15.30 Uhr) in Nürnberg an, Dortmund empfängt zeitgleich den FC Augsburg.