Mainz stellte sich nach der ernüchternden 2:4-Niederlage in Köln auf vier Positionen umformiert auf. Trainer Thomas Tuchel nahm Holtby, Bungert, Fathi und Ivanschitz raus und schickte Kirchhoff, Polanski, Sliskovic und Risse auf das Feld.
Bayerns Coach Louis van Gaal nahm nach dem 4:0-Heimerfolg über Hoffenheim keine Änderungen an seiner Startelf vor.
Das Spiel begann am Bruchweg mit einem ersten Schussversuch von Schürrle aus der Distanz, den Kraft locker parieren konnte (1.), dann wurde es für lange Zeit eine sehr einseitige Angelegenheit. Mainz verharrte wie das Kaninchen vor der Schlange und Bayern, angetrieben vom motivierten wie umtriebigen Ribery, spielte ein ums andere Mal sehenswert und zielstrebig nach vorne. Bereits nach neun Minuten stand es dann 1:0 für die Gäste: Ribery flankte genau zu Robben, der per Kopf mustergültig für Schweinsteiger auflegte. Das dritte Saisontor des Nationalspielers war dann nur noch Formsache - es war das erste Kopfballtor für den Bayern-Star in der Bundesliga! Müller vergab nur eine Minute später das zweite Bayern-Tor – auf Robben-Vorlage schoss er freistehend weit am Tor vorbei.
Und auch die nächste gefährliche Szene ging auf das Konto des WM-Torschützenkönigs: Ein abgefälschter Schuss strich um Haaresbreite rechts am Mainzer Tor vorbei (21.). Ein Lahm-Knaller in Folge einer der zahlreichen Eckbälle für die Van-Gaal-Elf konnte von der Mainzer Hintermannschaft noch abgeblockt werden (23.).
Der 23. Spieltag
Erst jetzt entschloss sich der FSV, auch am Spiel teilzunehmen, wurde nach und nach mutiger. Schürrle setzte einen Heber nur knapp neben das Bayern-Tor (27.), Fuchs schoss einen Freistoß knapp drüber (31.) und Allaguis Drehschuss (32.) verfehlte ebenfalls sein Ziel. Die Tuchel-Elf war in der Partie angekommen, Bayerns Dominanz geknackt. Zwar hatte Ribery noch einmal eine Schusschance (37.), doch lag der Ausgleich noch vor der Pause geradezu in der Luft. Schürrle (41.) und Risse (44.) konnten aber auch aus bester Position nicht entschieden genug abschließen.
Zum Seitenwechsel musste Torhüter Kraft mit einer Schädelprellung in der Kabine bleiben, Butt hütete fortan das Bayern-Tor und sah seinen Teamkollegen dabei zu, wie sie schnell auf 2:0 erhöhten. Schweinsteiger spielte Gomez klug frei, der Ball kam glücklich zu Robben, und der Holländer glänzte mit seiner zweiten Torvorlage. Müller hieß der Torschütze (50.).
Der Rekordmeister spielte wieder nach Belieben auf, Mainz ließ fast alles gewähren und bettelte quasi um das dritte Tor. Gomez (52.), Müller (54.) und wieder Gomez, diesmal mit einem Pfostenschuss (60.), mussten das Erfolgserlebnis aber missen.
Das 2:0 - Zabavnik kommt zu spät, und Bayerns Müller sticht eiskalt zu. Der Mainzer Müller im Tor ist machtlos. picture-alliance
Bei den Mainzern war nun Holtby für Sliskovic dabei (55.), für die Münchner lief Kroos nach langer Verletzungspause wieder auf (64.). Die Bayern ließen im Anschluss die Zügel etwas schleifen, den Hausherren etwas Platz. Mehr als ein Schürrle-Schuss, den Butt sehenswert parierte, sollte den Gastgebern aber nicht gelingen (67.). Stattdessen sorgte ein blitzsauber vorgetragener Bayern-Konter für die Entscheidung. Müller schob im Strafraum exakt quer zu Gomez, der sich mit Saisontor Nummer 18 bedankte (75.).
Damit war das Spiel entschieden - lediglich der Mainzer Ehrentreffer durch Allagui (84.) ließ die Stimmung am Bruchweg noch einmal kurz steigen, dann war Bayerns Revanche für die Niederlage in der Hinrunde in allen Belangen gelungen.
Mainz muss am kommenden Spieltag am Samstag in Hoffenheim antreten. Die Bayern sind schon am kommenden Mittwoch in Mailand bei Inter in der Champions League gefordert, dann kommt Borussia Dortmund zum Topspiel an die Isar.