Angstgegner Augsburg? Von wegen! Die Fuggerstädter hatten vor der Partie des 9. Spieltags fünfmal in Serie gegen den FSV gewonnen, auch der letzte Auswärtssieg gelang gegen die Mainzer. Doch spätestens nach einer halben Stunde waren all diese Statistiken irgendwo im Archiv verschwunden.
FSV-Coach Bo Svensson nahm nach der 1:3-Niederlage in Dortmund, dem vierten Spiel ohne Sieg in Serie, satte fünf Veränderungen vor: Hack, Kohr, Aaron, Lee und Burkardt wirkten neu mit, dafür waren Tauer (nicht im Kader), Lucoqui, Barreiro, Stach und Ingvartsen (allesamt Bank) zunächst nicht mit von der Partie.
Augsburgs Trainer Markus Weinzierl tauschte gegenüber dem 1:1 gegen Arminia Bielefeld dreimal durch, Gruezo, Iago und Cordova rückten für Strobl, Pedersen (beide Bank) und Zeqiri (nicht im Kader) in die erste Elf.
Onisiwo und Burkardt haben Lust - Bell taucht vorne auf und trifft
Trotz der vielen Veränderungen fanden die Mainzer stark in die Partie, Burkardt scheiterte bereits in der zweiten Minute an Gikiewicz. Doch mit dieser Chance war die Richtung für die ersten 45 Minuten vorgegeben. Denn im Anschluss spielte nur eine Mannschaft - und das waren die Gastgeber. Burkardt und Onisiwo liefen die Augsburger, die mit einem 4-2-3-1 und Caligiuri auf der Zehn überraschen wollten, hoch an und überforderten den FCA dadurch phasenweise.
9. Spieltag
Bezeichnend war so beispielsweise die Entstehung des 1:0, als Gumny bei einer Hereingabe von Widmer ein Luftloch unterlief, Onisiwo schloss zur Führung ab (1:0). Danach rollte Angriff um Angriff auf Gikiewicz zu, die Verteidigung der Fuggerstädter war in den ersten 45 Minuten aber auch nicht auf der Höhe. Boetius eroberte die Kugel von Vargas, Burkardt legte im Fallen mustergültig in den Strafraum zu Bell - 2:0 (15.).
Burkardt belohnt sich für starke erste Hälfte
Nach einer Viertelstunde war das Ergebnis durchaus verdient, die Mainzer hatten weiter Lust auf das Spiel und wollten nachlegen. Allen voran Burkardt zeigte in seinem 50. Bundesligaspiel für den FSV eine enorme Spielfreude und belohnte sich nach nicht einmal einer halben Stunde mit einem Treffer: Onisiwo bekam im Strafraum zu viel Zeit, hob den Ball auf den zweiten Pfosten, wo Burkardt aus wenigen Metern zum 3:0 einköpfte (26.).
Vom FCA kam bis zur Pause auch im Anschluss nichts mehr, vielmehr konnten sich die Augsburger bei Keeper Gikiewicz bedanken, der gegen Onisiwo (35.) und Burkardt (40.) zwei weitere Großchancen vereitelte und noch Schlimmeres verhinderte. Es war eine Halbzeit zum Vergessen für die Gäste.
Weinzierl stellte zur Pause auf eine Dreierkette um und brachte Strobl für mehr Sicherheit. Dieser hatte im Sprintduell mit Onisiwo gleich mal das Nachsehen, doch der Mainzer Angreifer verfehlte das Tor (48.).
Im Anschluss nahmen die Gastgeber etwas Tempo aus den eigenen Aktionen und ließen so den FCA etwas mehr teilnehmen. Dieser kam dadurch zu einigen Halbchancen, ohne aber wirklich an einem möglichen Anschluss zu kratzen.
Zeqiri trifft - doch die Hoffnung hält keine zwei Minuten
Dieser gelang dann doch noch teilweise, aber ehe Hoffnung aufkeimen konnte, legte Mainz schon wieder nach. Der eingewechselte Zeqiri stellte kurzzeitig auf 1:3 (69.), doch die Kombination Onisiwo-Burkardt schlug kurz darauf wieder zu, Burkardt sorgte mit einem platzierten Abschluss für den erneuten Drei-Tore-Vorsprung (71.).
Spätestens nach diesem Treffer war der Wille der Augsburger gebrochen, bis zum Abpfiff vergaben Onisiwo (81.) und Vargas (83.) jeweils noch Großchancen, es blieb aber beim 4:1. Damit stellten die Fuggerstädter einen neuen Negativrekord auf, blieben im elften Auswärtsspiel in Serie ohne Dreier - das gab es bisher in der Bundesliga noch nie. Die Mainzer können nach zuvor vier Partien ohne Dreier wieder aufatmen und die Konkurrenz aus den unteren Regionen fernhalten.
Für den FSV geht es bereits am kommenden Dienstag (20.45 Uhr) mit dem DFB-Pokal-Heimspiel gegen Ligakonkurrent Bielefeld weiter. Der FCA ist tags darauf (18.30 Uhr) im gleichen Wettbewerb beim VfL Bochum zu Gast.