Das Duell der Gegensätze - Ballbesitz gegen Minimalismus - bot in der Magdeburger MDCC-Arena von Beginn an das erwartbare Bild. Die Hausherren hatten deutlich mehr vom Spiel, taten sich gegen eine massive Wiesbadener Abwehrreihe jedoch schwer, zu Abschlüssen zu kommen. El Hankouri, den Christian Titz gegenüber der 2:3-Niederlage gegen Fortuna Düsseldorf in Abwesenheit der beiden etatmäßigen Mittelstürmer Schuler und Castaignos als zentralen Angreifer aufgeboten hatte, kam kaum zum Tragen. Einzig Hugonet (20.) und besonders Atik (26.) näherten sich aus der Distanz an.
Atik und Prtajin verpassen die besten Möglichkeiten
Bezahlter machten sich derweil die Hereinnahmen von Hugonet und Heimkehrer Müller, die für Krempicki und Hoti gekommen waren und mit dazu beitrugen, dass sich die Gegenstöße der Hessen nur selten entfalteten und noch seltener für Gefahr sorgten. So war es etwa Müller, der in der 12. Minute zur Stelle war und einen Kopfball Prtajins abfing.
Weitere nennenswerte Chancen seiner Schützlinge sah SVWW-Coach Markus Kauczinski anschließend nicht. Dafür präsentierte sich die neu aufgebotene Dreierkette äußerst stabil. Die nach dem 1:1 auf St. Pauli Gelb-gesperrten Carstens und Angha wurden im torlosen ersten Durchgang ebenso gleichwertig von Mockenhaupt und Rückkehrer Mathisen ersetzt, wie Catic und Kade von Günther und Kovacevic.
2. Bundesliga, 18. Spieltag
Kovacevic verrutscht die Führung
Nach Wiederanpfiff wurde das Spiel ruppiger. Binnen fünf Minuten gab es gleich drei Gelbe Karten, ehe der Aufsteiger etwas aus dem Nichts die große Chance auf die Führung bekam. Reimann hatte die Kugel hergeschenkt, seinen Fehler gegen den noch ausgerutschten Kovacevic jedoch selber ausgebügelt (55.). Die letzte Aktion des Kroaten, für den wenige Zeigerumdrehungen darauf Lee in die Partie kam.
Der FCM ließ vergleichbare Chancen hingegen weiterhin vermissen. Zwar löffelte El Hankouri das Leder in der 65. Minute nur knapp am Kasten vorbei, doch die Fahne ging hoch. Der Versuch des wenig später eingewechselten Itos stellte Stritzel nicht vor größere Probleme (70.).
Joker-Duo beschert Magdeburg den Sieg
Besser machte es der Japaner zehn Minuten darauf. Nach einem feinen Schnittstellenpass des mit ihm gekommenen Gnakas blieb der Wirbelwind aus spitzem Winkel cool und bugsierte den Ball mit Hilfe der Unterkante der Latte zum verdienten 1:0 in die Maschen (80.). Während das Zusammenspiel der Magdeburger Joker sich - so viel sei vorweggenommen - als spielentscheidend erwies, sorgte ein Einwechselspieler der Gäste für das letzte negative Highlight der Partie. Catic, an seinem 25. Geburtstag zur Halbzeit gekommen und nach wenigen Augenblicken für ein rüdes Foulspiel an Amaechi verwarnt, lief Ceka kurz vor dem Strafraum von hinten um und sah die Ameplkarte (84.).
Magdeburg gastiert am nächsten Sonntag (13.30 Uhr) in Braunschweig. Der SV Wehen Wiesbaden empfängt am Samstagmittag (13 Uhr) Hertha BSC.