Nach dem 2:1-Sieg in Braunschweig vergangene Woche durfte sich Magdeburg-Coach Titz, der auch schon beim HSV an der Seitenlinie stand, über die Rückkehr der gelbgesperrten Condé und El Hankouri freuen. Das Duo ersetzte in der Startelf Brünker und Ceka.
Auf der Gegenseite musste HSV-Trainer Tim Walter nach dem furiosen 4:3-Sieg im Stadtderby gegen St. Pauli auf Meffert verzichten, der aufgrund seiner fünften Gelben Karte zum Zuschauen verdammt war. Für ihn rückte Krahn auf die Sechserposition, für den 19-Jährigen war es seine Startelfpremiere. Ansonsten vertraute Walter dem gleichen Personal wie in der Vorwoche.
2. BUNDESLIGA - 30. SPIELTAG
In der Anfangsviertelstunde passierte nicht viel, der HSV hatte mehr Ballbesitz, kam aber nicht gefährlich vor das gegnerische Tor. Das änderte sich in der 19. Minute. Nach einer kurzen Eckenvariante landete der Ball nach einer Verlängerung von Jatta bei Heyer und dann im Tor. Allerdings stand der Verteidiger im Abseits. Keine zwei Minuten später zappelte der Ball erneut im Magdeburger Netz. Wieder eine kurze Ecke, dieses Mal brachte Reis den Ball nach einer guten Kombination flach in die Mitte, wo David einschob. Den Hamburger Jubel unterbrach aber Schiedsrichter Osmers, der nach Rücksprache mit dem VAR den Treffer wegen einer erneuten Abseitsposition von David zurücknahm.
Magdeburg schockt den HSV - Kittel kontert
Nun war auch Magdeburg wach. Zunächst vergab El Hankouri in der 23. Minute allein auf Heuer Fernandes zulaufend - allerdings aus einer Abseitsposition -, dann machte es Kwarteng besser. Der 25-Jährige, der selbst von 2017 bis 2021 für den HSV bei den Profis und in der zweiten Mannschaft auflief, vergoldete eine gute Aktion von Bell Bell auf der linken Seite. Der Verteidiger brachte den Ball flach in den Rückraum, wo Kwarteng aus etwa elf Metern platziert rechts unten einschob.
Viel Zeit benötigte der HSV aber nicht, um sich von diesem Rückschlag zu erholen. Dompé und Jatta vergaben eine Doppelchance (35.), während Bell Bell auf der Gegenseite seinen Abschluss von der Strafraumkante knapp rechts danebensetzte. Kurz vor der Halbzeitpause gelang den Hamburgern dann aber doch noch der Ausgleich. Glatzel eroberte mit viel Körpereinsatz den Ball von FCM-Verteidiger Heber, steckte zu Kittel auf die linke Seite durch und nach einem Haken überwand der 30-Jährige auch Reimann im Tor der Hausherren.
Atik sehenswert zur Führung - HSV fehlte eine Antwort
Die zweite Halbzeit begann mit einer Ungenauigkeit der Magdeburger, als ein Rückpass von Heber fast im eigenen Tor landete. Reimann war aber rechtzeitig zur Stelle. In der 51. Minute hatte der FCM die nächste knappe Situation zu überstehen: Glatzel zog in den Strafraum, Elfadli setzte zur Grätsche an - neben dem Mann traf er aber auch viel Ball. Schiedsrichter Osmers entschied zunächst auf Elfmeter, revidierte nach einem Hinweis vom VAR aber die Entscheidung.
Im Anschluss beruhigte sich das Spiel zunächst etwas, bevor Magdeburg wieder Oberwasser bekam - unter anderem dank der beiden eingewechselten Ceka und Ito. Ersterer steckte in der 74. Minute mit etwas Glück zu Atik an der Strafraumgrenze durch. Der 28-Jährige ließ sich die Chance zum Abschluss nicht entgehen und schlenzte den Ball sehenswert ins rechte Eck zur erneuten Führung für die Gastgeber.
Ehemaliger Hamburger Ito entscheidet
Dem HSV fehlte nun offensiv eine Antwort, stattdessen wurde erneut Magdeburg gefährlich - in Person des ebenfalls eingewechselten Brünker. Condé legte den Ball mit viel Gefühl an den zweiten Pfosten, wo Ceka wiederum per Kopf in die Mitte weiterleitete, wo Brünker freistand. Sein Versuch, die Kugel per Fallrückzieher ins Tor zu hieven, scheiterte aber (82.).
Besser machte es Ito vier Minuten später. Der ehemalige Hamburg-Profi legte sich links im Strafraum, ohne angegriffen zu werden, den Ball zurecht. Sein Rechtsschuss schlug unhaltbar rechts im HSV-Tor ein.
Zwar konnte Reis in der Nachspielzeit mit einem gut platzierten Flachschuss aus der zweiten Reihe ins linke Eck nochmal verkürzen (90.+4), doch der Anschlusstreffer kam zu spät. Für den HSV setzte es damit die dritte Niederlage im insgesamt vierten Zweitligaduell mit Magdeburg, die Norddeutschen haben nun vier Punkte Rückstand auf den direkten Aufstiegsrang, den Heidenheim belegt. Magdeburg gelang derweil ein weiterer Schritt Richtung Klassenerhalt, der Vorsprung auf Platz 16 beträgt vier Spieltage vor Schluss neun Zähler.
Für den HSV geht es bereits am kommenden Freitag mit dem Heimspiel gegen Paderborn weiter (18.30 Uhr). Auf Magdeburg wartet direkt der nächste Aufstiegskandidat, am Sonntag geht es nach Heidenheim (13.30 Uhr).