Bayer-Coach Sami Hyypiä veränderte seine Anfangsformation im Vergleich zur 2:3-Niederlage in Freiburg auf zwei Positionen: Hilbert und Spahic standen für Donati und Boenisch neu im Team, Reinartz rückte aus der Innenverteidigung ins defensive Mittelfeld.
Stuttgarts Trainer Thomas Schneider sah nach der späten 1:2-Niederlage gegen den FC Bayern keine Veranlassung für Wechsel in seiner Startelf.
Bayer versuchte von Beginn an, die Kontrolle über das Spiel zu übernehmen. Doch zunächst taten sich die Leverkusener gegen - wie bereits am Mittwoch gegen München in der ersten Spielhälfte - lauffreudige und sich in der Defensive gut verschiebende Schwaben schwer. Der VfB spielte bei Ballbesitz seinerseits schnörkellos nach vorne und ging noch in der Anfangsviertelstunde in Führung. Nach einem Eckball faustete Leno den Ball vor den Strafraum zu Leitner, der mit seinem ersten Schussversuch noch hängenblieb, den Bayer-Keeper dann aber mit einem sehenswerten Schlenzer überwand (12.).
Der 19. Spieltag
Kurz darauf gelang Bayer beinahe die schnelle Antwort, die allerdings glücklich zustande gekommen wäre: Denn Sakai verfehlte das eigene VfB-Tor mit einem riskanten Klärungsversuch nur knapp (13.). In der Folge war Bayer weiter um Initiative bemüht, tat sich gegen die auf Konter lauernden Schwaben weiterhin schwer. Mit zunehmender Spieldauer nahm der Druck der Rheinländer dann allerdings zu. Die Belohnung folgte in der 29. Minute: Can leitete den Ausgleich mit einem gekonnten Hackenzuspiel auf Rolfes ein. Dieser schickte Kießling steil, der sich gegen Rüdiger (zu) leicht durchsetzen konnte und abgeklärt vollendete.
Der Treffer tat Bayer gut, das nun noch mehr Druck entwickelte. Son, der freistehend an Ulreich scheiterte (40.), sowie Toprak, der im Anschluss an eine Standardsituation per schwieriger Volleyabnahme aber ein Stück verzog (45.)., vergaben noch vor der Pause Gelegenheiten für die Rheinländer, in Führung zu gehen.
Hyypiäs "Joker" stechen
Beendete seine vorübergehende Torflaute gegen den VfB: Stefan Kießling. Getty Images
Nach dem Seitenwechsel brachte Hyypiä mit Sam für den angeschlagenen Reinartz eine offensivere Variante. Prompt versuchte Bayer, an die Druckphase vor der Pause anzuknüpfen. Doch schafften es die Leverkusener nur selten, die nunmehr zwar sehr passiven, aber in der Defensive diszipliniert agierenden Stuttgarter in Gefahr zu bringen. Ein Distanzschuss von Castro, der am Außennetz landete, war da schon ein Ausnahme (56.).
Mitte der zweiten Hälfte verflachte das Spiel. Leverkusen fehlten Ideen und Durchschlagskraft, um die nach wie vor gut postierte Defensive der Schwaben nachhaltig in Gefahr zu bringen. Stuttgart kam seinerseits kaum konstruktiv über die Mittellinie und setzte, anders als in der ersten Hälfte, lange Zeit keinerlei Nadelstiche in der Offensive mehr.
In der Schussphase wurde das stete Bemühen der Rheinländer doch noch belohnt: In Co-Produktion zweier eingewechselter Spieler bediente Sam - weil Kießling geschickt durchließ - Derdiyok, der aus kurzer Distanz einköpfte (84.). In den Schlussminuten drängte der VfB auf den Ausgleich. Ibisevic vergab eine gute Schusschance (88.), Cacau verzog kurz vor Schluss mit einem Aufsetzer nur um Haaresbreite (90.+3).
Bereits am Freitag (20.30 Uhr) reist Bayer zu den heimstarken Gladbachern. Am Sonntag (15.30) empfängt der VfB den FC Augsburg.