Leipzigs Trainer Ralph Hasenhüttl brachte im Vergleich zum 1:0-Heimsieg gegen den VfB Stuttgart vier Neue. Für Klostermann, Konaté, Demme und Werner spielten Upamecano, Halstenberg, Kampl und Augustin.
Bayerns Trainer Jupp Heynckes hatte gegenüber dem 1:0-Auswärtssieg beim Hamburger SV ein Trio neu an Bord: Kimmich, Boateng und Thiago ersetzten Rafinha, Süle sowie James (Rückenprobleme).
RB attackierte den Gegner wie gewohnt bereits vor dessen eigenem Strafraum und störte das Aufbauspiel der Münchner. Die erste brenzlige Situation ergab sich aber nach einer Forsberg-Freistoßflanke - Hummels klärte (5.). Dem FCB gelang es dennoch so manchesmal, sich spielerisch zu befreien. Und dann wurde es gefährlich: Nach schnellem Vortrag rettete Bernardo nach Lewandowskis Hereingabe am Fünfer in höchster Not (8.).
Es war ein intensives Duell zweier technisch starker Teams, die sich um die Vorherrschaft im Mittelfeld balgten. Das Tempo war hoch, die Kontrahenten suchten unisono nach Ballgewinn nach der schnellen Umschaltbewegung, aber spätestens am Strafraum war gegen höchst aufmerksame Abwehrreihen Endstation.
Die Heynckes-Elf hatte etwas mehr Ballbesitz, beide Flügel aber lahmten, zudem mussten die Gäste stetig auf der Hut sein vor den quirligen Sachsen. Nach Lewandowskis Ballverlust drohte es gefährlich zu werden, Boateng griff gegen Augustin auch zu resoluten Mitteln - Gelb (22.).
Leipzig drückt den FCB in die Defensive
RB riss nun das Kommando an sich, gewann das Gros der Zweikämpfe und drückte den Rekordmeister immer mehr in dessen Hälfte. Und erspielte sich Chancen: Forsberg scheiterte an Ulreich (25.), Augustin traf den Ball in aussichtsreicher Position nicht richtig (28.).
Elfmeter - oder doch nicht?
Elfmeter oder nicht? Arturo Vidal foult Emil Forsberg an der Strafraumbegrenzung. imago
Der große Aufreger des ersten Durchgangs sollte noch folgen: Vidal zog Forsberg vor dem Strafraum am Trikot und holte den Schweden am Sechzehner von den Beinen - Referee Felix Zwayer deutete auf den Punkt, nahm die Entscheidung aber nach Rücksprache mit seinem Assistenten wieder zurück. Den fälligen Freistoß zwirbelte Forsberg auf die Oberkante der Latte (36.).
Hummels contra Rangnick
Bayern überstand schließlich die Drangphase der Hasenhüttl-Elf und zeigte sich nun wieder phasenweise in der Offensive. Mehr als ein Tolisso-Flachschuss (45.+1) sprang aber bei der letzten Aktion vor der Pause nicht heraus. Beim Kabinengang erhitzten sich nochmals die Gemüter, Ralf Rangnick erklärte Zwayer seine Sicht der Dinge, Hummels bedeutete dem RB-Sportdirektor daraufhin, dass er von dessen Einmischung gar nichts hielt.
DFB-Pokal, 2. Runde, Mittwoch
Der FCB kam forsch aus der Kabine. Coman verpasste bei einem Solo das Abspiel auf Lewandowski und schoss dann klar vorbei (47.), Robben blieb nach typischem Move an Upamecano hängen (49.). Auf der Gegenseite sollte die nächste knifflige Aktion folgen, Augustin ging im Strafraumduell mit Boateng zu Boden - Ball gespielt, sagte Zwayer (51.).
Keita sieht die Ampelkarte
Nur drei Minuten später war Leipzig dezimiert, als der gelbverwarnte Keita an der Mittellinie Lewandowski im Sprint am Trikot zupfte und die Ampelkarte sah (54.). Klar, dass die Volksseele nun erst recht hochkochte, obwohl dem Referee hierbei keine andere Wahl blieb.Taktische Wechsel folgten, Rudy kam beim FCB für den gelbverwarnten Vidal, Demme bei RB für Augustin (57.). Bayern spielte nun dominant auf, Coman scheiterte an Gulacsis Fußabwehr (60.), Lewandowski schoss knapp daneben (66.).
Forsberg vom Punkt, Thiago per Kopf
Dann tauchten die Gastgeber vorne auf: Poulsen suchte links am Strafraum den Kontakt mit Boateng und kam zu Fall - es roch stark nach Konzession, als Zwayer diesmal fälschlicherweise auf Elfmeter entschied. Forsberg ließ sich die Chance nicht nehmen und verwandelte zur nicht unverdienten Führung (68.). Doch die Gäste schlugen zurück, Thiago köpfte Boatengs feine Vorlage aus sechs Metern ein - 1:1 (73.).
Weil Thiago und Lewandowski eine Doppelchance (80.) und Kimmich eine Kopfballmöglichkeit ausließen (90.), ging es in die Verlängerung.
Gulacsi rückt in den Fokus
Sollte die Heynckes-Elf ihre Überzahl in der Extrazeit in den Sieg ummünzen? Nein. Zwar hatte der FCB viel Ballbesitz gegen sich meist verschanzende Leipziger. Aber im Privatduell mit Gulacsi, der gegen Thiago und Kimmich (100.) famos parierte, beim Lattenkopfball des eingewechselten Debütanten Wriedt (104.) genau wie bei Lewandowskis Volley an die Oberkante des Querbalkens (105.) das Glück des Tüchtigen hatte, zog der Rekordmeister den Kürzeren.
Elfmeterschießen: Ulreich pariert gegen Werner
Der Pole eröffnete den Chancenreigen auch zu Beginn der zweiten Hälfte der Verlängerung (106.). Doch recht viel mehr ging nicht mehr zusammen bei den Bayern, die es gegen aufopferungsvoll verteidigende Gastgeber an Klarheit fehlen ließen. Es ging ins Elfmeterschießen, in dem alle trafen, bis Werner als zehnter Schütze an Ulreich scheiterte, dessen Parade seinem Team das Achtelfinale bescherte.
Beide Mannschaften stehen sich schon am Samstag (18.30 Uhr) am 10. Spieltag der Bundesliga in München gegenüber. Das Pokal-Achtelfinale wird am 19. und 20. Dezember ausgetragen. Ausgelost werden die Partien am Sonntag (18 Uhr, LIVE! bei kicker.de).