Bundesliga

Kohfeldt: "Egal ob dreckig, wunderschön oder mit Pauken und Trompeten"

Mehmedi vor ablösefreiem Wechsel - Laufleistung als Wolfsburger Mutmacher

Kohfeldt: "Egal ob dreckig, wunderschön oder mit Pauken und Trompeten"

Braucht mit seinem Team dringend mal wieder einen Sieg: Wolfsburgs Coach Florian Kohfeldt.

Braucht mit seinem Team dringend mal wieder einen Sieg: Wolfsburgs Coach Florian Kohfeldt. imago images/Team 2

Mit Florian Kohfeldt lässt sich ganz wunderbar über Fußball reden. Über Formationen und Taktiken, über verschiedene Spielebenen, über Stärken und Schwächen der einzelnen Spieler. Vor dem Wolfsburger Heimspiel gegen Hertha BSC macht's der Trainer jedoch sehr simpel, was seine Vorstellung vom Samstagnachmittag betrifft: "Gewinnen", betont der 39-Jährige, "egal wie".

Nach insgesamt acht Pleiten in Folge ist dies wahrscheinlich leichter gesagt als getan. Das Wolfsburger Nervenkostüm ist angespannt, der Kopf spielt auf dem Rasen längst eine entscheidende Rolle. Vom "Wir werden in der Rückrunde einen anderen VfL Wolfsburg sehen" rückt der Trainer deswegen erst einmal wieder ab. "Das Ergebnis steht über allem", betont er, der endlich seinen dritten Ligasieg einfahren und die dramatische Negativserie stoppen will. "Egal ob dreckig, wunderschön oder mit Pauken und Trompeten."

Kohfeldt ist überzeugt, dass der vergangene Sonntag in Bochum, als es zum Rückrundenauftakt ein schwer ernüchterndes 0:1 gab, der schlechteste Tag seiner Mannschaft in den vergangenen zwei Wochen gewesen sei. 13 weniger gute Trainingstage, dafür einen erfolgreichen Spieltag wären ihm grundsätzlich zwar lieber, dennoch macht ihm das, was seine Spieler ihm unter der Woche im Training anbieten, weiterhin Mut.

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"Egal ob dreckig oder wunderschön": Kohfeldt wünscht sich einen Sieg

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Und auch aus der unterm Strich schwer enttäuschenden Partie gegen Bochum zieht er noch positive Dinge, etwa die Gesamtlaufleistung. Die 118,66 Kilometer waren nicht nur vier Kilometer mehr als der Gegner abspulte, sondern der beste Wolfsburger Wert dieser Saison. Und zwar deutlich: Die zuvor beste Laufleistung bot der VfL am 9. Spieltag beim 0.2 gegen Freiburg mit 115,28 Kilometern - es war das letzte Spiel von Vorgänger Mark van Bommel. Kohfeldt schlussfolgert aus der jetzigen Steigerung im läuferischen Bereich: "Es liegt nicht daran, dass jemand nicht will."

Lukebakio und Vranckx wieder dabei

Vielmehr ist es eine Frage des Könnens. Das diesem Wolfsburger Aufgebot angesichts der Leistungen in der vergangenen Saison freilich auch kaum grundsätzlich abgesprochen werden kann. Dennoch fehlte bislang so ziemlich alles, was das Team einst ausgezeichnet hat. Die Basics, dieses Eklige, das in dieser eigentlich physisch so starken Truppe steckte. Eine Mannschaft, die mit Dodi Lukebakio und Aster Vranckx, die beide aus der Corona-Quarantäne entlassen wurde, gegen Hertha BSC zwei zusätzliche Kräfte im Kader hat.

Mehmedi kurz vor Wechsel

Nicht mehr dabei ist Admir Mehmedi, der sich, wie Sportdirektor Marcel Schäfer bestätigt, in "weit fortgeschrittenen Gesprächen mit einem Klub" befinde. Dabei soll es sich um das von Ex-Bundesligaprofi Nuri Sahin trainierte Antalyaspor handeln. Nach kicker-Informationen wird der türkische Erstligist bei Vollzug keine Ablöse zahlen, der VfL aber spart für das letzte halbe Vertragslaufjahr von Mehmedi dessen gutes Gehalt ein.

Schlager ist "auf der Zielgeraden seiner Reha"

Positive Nachrichten gibt es derweil von Xaver Schlager. Der Österreicher, der sich Ende August einen Kreuzbandriss zugezogen hatte, befindet sich laut Kohfeldt "ganz langsam auf der Zielgerade seiner Reha". Was nicht bedeute, dass der 24-Jährige, der im Mittelfeld schmerzlich vermisst wird, in den nächste zwei Wochen ins Teamtraining einsteige, so der Trainer. "Aber ganz viel länger wird es hoffentlich auch nicht mehr dauern."

Thomas Hiete

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