Kölns Coach Achim Beierlorzer verzichtete erstmals in der Saison auf personelle Wechsel und schickte folglich dieselbe Elf ins Rennen, die vor der Länderspielpause dem FC Schalke ein 1:1 abgetrotzt hatte.
Dagegen tauschte Paderborns Trainer Steffen Baumgart im Vergleich zum 1:2 gegen Mainz dreimal: Holtmann, Antwi-Adjei und Gueye spielten für Collins (grippaler Infekt), Zolinksi und Michel (beide Bank).
Köln lässt sich in Köln Zeit
Bundesliga, 8. Spieltag
Bereits vor Anpfiff hatte Beierlorzer gesagt, dass drei Punkte im Heimspiel gegen Paderborn das Ziel seien - und nach neun Minuten wähnten sich die Geißböcke auf dem richtigen Weg: Nach kurzer Abtastphase und Schindlers Chance (8.) gab es Eckball, bei dem der Ball über Umwege vor den Füßen von Terodde landete. Dieser tat das, was ein Torjäger machen muss und vollstreckte zum 1:0. Jubeln durften die Rheinländer aber erst nach rund zwei Minuten, da der Treffer im Kölner Keller wegen einer vermeintlichen Abseitsposition erst noch überprüft wurde und sich die Videoassistenten dafür Zeit ließen.
Im weiteren Verlauf verdiente sich der FC die Führung redlich. Köln investierte mehr ins Spiel und machte insgesamt einen stabileren Eindruck. Auf der anderen Seite agierten die Paderborner oftmals zu passiv, wagten sich zu selten mit Risiko nach vorne und kamen folglich auch nicht wirklich zu klaren Chancen.
Allgemein war die Fehlerquote im Spielaufbau hüben wie drüben zu hoch, sodass nennenswerte Abschlüsse lange Zeit nicht zu sehen waren. Und dennoch hätten die Hausherren beinahe noch vor der Halbzeit nachgelegt: Weil aber Terodde nur den linken Außenpfosten traf (40.), blieb es beim 1:0 zur Pause.
Kölns einfache Strategie geht auf
Auch nach Wiederanpfiff änderte sich am Spielverlauf im Grunde nichts. Paderborn fehlte es an Ideen und Spritzigkeit, weshalb die auf Sicherheit bedachten Kölner letztlich leichtes Spiel hatten. Die Strategie des FC war einfach: Den Ball immer wieder in sicherem Abstand laufen lassen, den Gegner so locken und dann blitzschnell zuschlagen.
Nach diesem Muster fiel dann auch das 2:0: Schindler wurde auf der rechten Außenbahn schnell und direkt freigespielt. Der Flügelmann spurtete los und flankte anschließend auf den zweiten Pfosten zu Schaub, der SCP-Schlussmann Zingerle per Kopfball-Aufsetzer überwand (59.). Das Tor war ein echter Wirkungstreffer für Paderborn, das sich danach noch schwerer tat und froh gewesen sein dürfte, als Schindler nach wunderbarem Zuspiel von Hector knapp links vorbeischoss und somit die FC-Führung nicht noch weiter ausbaute.
Bornauw setzt den Schlusspunkt
In der Folge plätscherte die Partie relativ ereignislos vor sich hin, ehe sie kurz vor Schluss noch einmal Fahrt aufnahm. Zuerst köpfte Paderborns Einwechselspieler Sabiri nach einer Ecke knapp vorbei (83.), ehe auf der Gegenseite Joker Cordoba nur den rechten Pfosten traf (85.). Sekunden später schlug es dann aber doch noch ein: Bornauw schraubte sich bei einer Ecke von rechts im Zentrum hoch, erzielte per Kopf sein erstes Bundesliga-Tor und markierte zugleich den Schlusspunkt dieser einseitigen Partie (85.).
Durch die erneute Niederlage befinden sich die Ostwestfalen weiter auf dem besten Weg, einen historisch schlechten Saisonstart hinzulegen. Der SCP bleibt bei einem Punkt aus acht Spielen stehen - so schlecht waren bislang nur der 1. FC Saarbrücken (1963/64) und der 1. FC Köln (2017/18). Am kommenden Samstag werden die Ostwestfalen sicherlich versuchen, diesen Negativlauf endlich zu stoppen. Dann geht es vor eigenem Publikum gegen Düsseldorf weiter (15.30 Uhr). Tags zuvor ist der 1. FC Köln zu Gast bei Mainz 05 (20.30 Uhr).