Kölns Trainer Peter Stöger veränderte seine Startelf nach der ersten Saisonniederlage, dem 0:1 beim VfL Bochum, auf lediglich einer Position: Ujah stürmte für den unter der Woche leicht angeschlagenen Helmes. Ingolstadts Übungsleiter Ralph Hasenhüttl brachte dagegen dieselbe Elf wie beim 2:0 gegen Aalen.
Schon vor Spielbeginn war klar, dass sich im Rhein-Energie-Stadion eine spannende Partie entwickeln könne. Denn durch die erste Niederlage der Geißböcke erhofften sich die Gäste natürlich, einige Nadelstiche setzen zu können, zumal sie ihrerseits aus den vergangenen drei Partien sieben Zähler generiert hatten. Außerdem standen sich an der Seitenlinie zwei Österreicher gegenüber. Stöger und Hasenhüttl kickten gar einige Jahre zusammen bei Austria Wien.
Ein wahrer Schlagabtausch - im Mittelfeld
Vom Anpfiff weg wirkte es gleich so, als ob sich die beiden Ex-Kollegen im Vorfeld gegenseitig in die Karten gesehen hätten. Der FCI bot eine starke Defensive auf, lauerte über Hartmann und vor allem Caiuby auf flinke Gegenzüge. Die Folge: FC-Großchancen blieben gänzlich aus. Eine gute Passstafette von Risse, Ujah und Lehmann wurde so zum Höhepunkt, den Brecko allerdings nicht mit einem guten Abschluss vergolden konnte (14.). Und auch wenn die Oberbayern insgesamt bei einigen ungenauen Pässen gut pressten, konnten sie sich doch ihrerseits auch keinen Hochkaräter herausarbeiten. Caiuby feuerte immerhin einmal aus der zweiten Reihe ab (17.). Ihm gleich tat es noch Hector, dessen Abschluss am langen Pfosten vorbeistrich (28.).
Je näher folgend der Halbzeitpfiff näher rückte, umso zerfahrener wurde die Angelegenheit. Viele Foulspiele und Zweikämpfe um die Mittellinie herum erledigten ihr Übriges. Die Nullnummer ging deswegen bis hierhin absolut in Ordnung.
Der 14. Spieltag
Blitzstarter Hartmann
Die zweiten 45 Minuten traten an, um dem chancenarmen Spiel Höhepunkte einzuimpfen. Aus der Katakombe brachten anfangs allerdings nur die Gäste den Willen mit, Tore zu erzielen - und das prompt mit Erfolg: Der FCI kombinierte sich stark in den Strafraum, wo Eigler auftauchte und vorerst an Torwart Horn scheiterte. Von diesem prallte das Spielgerät jedoch an die Strafraumkante zurück. Dort lauerte Hartmann und nagelte das Leder pfundig vom linken Pfosten ins Netz (48.). Ein Tor mit gewisser Würze: Der Torschütze nämlich stand bis 2009 bei den Rheinländern unter Vertrag. Zurück zum Sportlichen: Die Kölner taten sich in der Folge schwer, den Draht zurück ins Spiel zu finden. Trainer Stöger sah sich demnach gezwungen, den Offensivdruck zu erhöhen und brachte mit Helmes einen zweiten Stürmer (54.).
Sorgte gegen seinen Ex-Klub für die Führung seiner Autostädter: Moritz Hartmann (Mitte). picture alliance
Der Ex-Wolfsburger wurde in der Folge natürlich zur zentralen Anspielfigur in der FC-Angriffsabteilung. Ein gefährlicher Distanzschuss stellte gleich die erste Kostprobe dar (65.). Dann jedoch verflachte das Tempo wieder, clevere Autostädter sorgten dafür. Lehmann zündete immerhin mal ein kleines Feuerwerk aus der Distanz - Torhüter Özcan faustete sicher (74.). Insgesamt ging die zweite 0:1-Pleite der Kölner am Stück in Ordnung, auch wenn Helmes den Ausgleich noch hätte markieren müssen. Nach einer Brecko-Flanke fand der Angreifer aber nur die Querlatte (85.). Der FCI hievt sich mit dem Dreier vorläufig auf Rang 14 und sicherte sich zudem aus den vergangenen vier Partien zehn Zähler.
Köln muss bereits am Freitag (18.30 Uhr) zum FC St. Pauli, Ingolstadt empfängt am Samstag (13 Uhr) den SV Sandhausen.