Personal: Zur Verstärkung der Offensive erhielt Ratinho den Vorzug gegenüber Roos. Wagner kehrte nach Gelbsperre ins Team zurück. An seine Seite rückte Riedl, weil Reich (Rückenprobleme) nach dem Warmlaufen kurzfristig ausfiel. Duisburg mit gravierenden Umstellungen gegenüber der Vorwoche. Für Stauce (Gehirnerschütterung) gab Menger sein MSV-Debüt im Tor. Als Chef der Dreier-Abwehrreihe, die Hajto als Manndecker wieder ergänzte, agierte Komljenovic anstelle des gesperrten Emmerling. Weil auch Wedau (5. Gelbe Karten) fehlte, mußte Funkel das Mittelfeld umbauen: Töfting spielte halbrechts, Osthoff diesmal links. Spies stürmte für Bugera neben Beierle.
Taktik: Duisburg war offensiv ausgerichtet, mit Andersen und Osthoff als zusätzlichen Schubkräften nach vorne. Der 1. FCK noch risikofreudiger, weil das Flügelspiel über Buck und Wagner wie selten zuvor in dieser Saison ähnlich erfolgreich funktionierte wie im Meisterjahr. Kaiserslautern ungemein lauf- und spielfreudig, der Gast mit Orientierungsproblemen und ungewohnt vielen Fehlern.
Spielverlauf: Die schnelle Führung durch Marschalls Abstaubertor gab den Pfälzern Sicherheit, löste beim MSV eine totale Unsicherheit aus, von der sich allein der zukünfige Lauterer Komljenovic nicht anstecken ließ.
Der Tabellenvierte zog eine Halbzeit lang ein Powerplay auf, dem Duisburg nichts entgegenzusetzen hatte. Wagner entwickelte sich zum herausragenden Lauterer, war von Wolters in seinem Tatendrang nie einzuschränken. In der Position von Reich, dem der Routinier sonst so häufig den Rücken freihalten muß, spielte der Ex-Nationalspieler seine Stärken voll aus. Sforza verteilte trotz der ruppigen Bewachung von Hirsch wieder einmal souverän die Bälle beim Vorwärtsgang.
Duisburg kam erst zum Luftholen, als die Kräfteverhältnisse längst klar waren. Mit dem 3:0 im Rücken schalteten die "Roten Teufel" mit Wiederbeginn einen Gang zurück. Die vorübergehenden Nachlässigkeiten beim 1. FCK konnte die Funkel-Elf allerdings nicht nutzen zur Resultatsverbesserung. Auch, weil Hany Ramzy als aufmerksamer Abwehrchef seine beste Liberoleistung auf dem Betzenberg zeigte.
Fazit: Der Sieg des Champions- League-Anwärters ging auch in der Höhe in Ordnung gegen einen Gegner, der eine Halbzeit lang völlig von der Rolle war.
Es berichten Michael Ebert und Uli Gerke