KSC-Trainer Christian Eichner verändert seine erste Elf nach der 0:1-Auswärtspleite bei Hannover 96 auf zwei Positionen: Arase und Cueto ersetzen Jensen (Schultereckgelenkssprengung) und Gondorf (Gelb-Rot-Sperre). Kiels Trainer Marcel Rapp wechselte nach der 1:2-Heimniederlage gegen Fortuna Düsseldorf einmal: Bartels ersetzte Sander (Bank).
Während Kiel von der ersten Minute an kräftig in die Zweikämpfe ging, starteten die Hausherren zu vorsichtig. Zwar hatten auch die Störche in der Anfangsphase keine wirklichen Torgelegenheiten - allein Bartels Fernschuss (5.) rauschte knapp am Pfosten vorbei -, doch Kiel ließ zumindest den Ball laufen und flankte die Kugel immer wieder ins Zentrum, um Wriedt in Szene zu setzen.
Breithaupt passt ins eigene Tor
Da aber auch Kiel im Sechzehner nicht wirklich zwingend wurde, musste beim ersten Torerfolg der Störche Breithaupt unfreiwillig nachhelfen. Der ungenaue Rückpass des Mittelfeldspieler zu Gersbeck war für den KSC-Keeper nicht zu erreichen, die Kugel trudelte zum 1:0 über die Linie (16.).
Wirkliche Offensivaktionen kamen in der Folge auf keiner Seite zustande, bis Kiel den nächsten ausgespielten Angriff eiskalt ausnutzte. Wriedt wurde im Sechzehner bedient, sein Bewacher Franke rutschte weg. So konnte der Angreifer aus der Drehung abschließen, der platzierte Schuss kam zwar nicht besonders druckvoll auf den Kasten von Gersbeck, trotzdem reckte sich der Keeper vergeblich (30.).
Anschließend steigerten sich die Gastgeber etwas, Cueto (37.), Schleusener (40.) und Wanitzek (43.) sorgten für die ersten Abschlüsse des KSC, in allen drei Fällen rauschte die Kugel aber am Tor vorbei. So ging die insgesamt recht unspektakuläre Partie mit 2:0 in die Pause.
Karlsruhe steigert sich, Reese trifft
Kaum war die zweite Hälfte angepfiffen, zeigte der KSC ein anderes Gesicht. Die Hausherren suchten immer wieder den Weg nach vorne, nun waren es die Kieler, die sich zu passiv in der eigenen Hälfte verschanzten. Schleusener (49.) und Choi (50.) setzten erste Ausrufezeichen, doch die beste Chance hatten dann erneut die Störche: Reese pflückte eine Flanke aus der Luft und schoss ins linke untere Eck, der herangrätschende Franke konnte in letzter Sekunde auf der Linie klären (56.).
2. Bundesliga - 15. Spieltag
Langsam aber sicher erhöhten die Hausherren in der Folge immer weiter den Druck, trotzdem zappelte der Ball dann wieder im Karlsruher Netz: Reese zog nach Hereingabe Kirkeskovs von rechts ins Zentrum und vollendete eiskalt ins rechte untere Eck (67.). Die Partie schien entschieden, doch wenige Minuten später nutzte Rapp einen Fehler in der Kieler Hintermannschaft, schnappte sich die Kugel und sorgte mit seinem Abschluss ins linke Eck für das 1:3 (72.).
Wriedt setzt den Schusspunkt - Vierte KSC-Niederlage
Knapp 20 Minuten blieben dem KSC also, um eine Aufholjagd zu starten, doch Kiel machte es nach dem Gegentreffer clever: Die Störche standen tief, ließen wenig zu und nahmen durch Gegenstöße und eigene Ballbesitzphasen immer mehr Zeit von der Uhr. So plätscherte die Partie dem Schlusspfiff entgegen. Zu allem Überfluss mussten die Hausherren die letzten Minuten sogar in Unterzahl bestreiten, da sich Ambrosius ohne Gegnereinwirkung verletzte (87.) und Eichner bereits fünfmal gewechselt hatte. Die dadurch in der Viererkette klaffende Lücke nutzte der eingewechselte Arp in der letzten Minute aus, der Joker legte auf Wriedt quer, der zum 4:1-Endstand einschob (90.+2). So fügte Holstein den Hausherren die vierte Liga-Niederlage in Folge zu.
Der Karlsruher SC hat mit dem Gastspiel am Dienstag beim 1. FC Kaiserslautern (18.30 Uhr) sein letztes Spiel des Jahres in der Ferne. Holstein Kiel spielt zeitgleich beim FC St. Pauli.