Mit dem 1:1 gegen Empoli und vor allem dem 0:1 bei Inter Mailand hatte Juventus zuletzt herbe Dämpfer im Titelrennen kassiert. Gegen Kellerkind Udinese galt es nun, Wunden zu lecken und etwas fürs Selbstvertrauen zu tun - doch dann kam alles anders.
Personell musste Turins Trainer Massimiliano Allegri ohne die verletzten Vlahovic und Kean sowie den Gelb-gesperrten Danilo auskommen. Gegenüber dem Inter-Spiel gab es vier Änderungen: Alex Sandro, Weah, Chiesa und Milik spielten für Danilo, Vlahovic, Yildiz und Kostic.
Juve kam rasch zu Feldvorteilen, tat sich aber dennoch richtig schwer gegen einen Tabellensechzehnten, der nach fünf sieglosen Spielen in Folge von Anfang an mauerte und kaum etwas nach vorne wagte. Die Idee der Gäste war simpel: Hinten dichthalten und vorne auf gegnerische Fehler hoffen.
Serie A, 24. Spieltag
Alex Sandros teurer Fauxpas
Und die ging voll auf: In der 25. Minute schlug Samardzic eine Freistoßflanke exzellent von rechts vors Tor, wo Alex Sandro einen kapitalen Bock schoss und den Ball quasi Giannetti auflegte. Der Abwehrmann dankte und schob zur völlig überraschenden 1:0-Führung ein.
Als Reaktion auf dem Rückstand erhöhte Juve den Druck, zwingende Torchancen sprangen dabei aber kaum heraus. Die Hausherren spielten zu statisch und fanden kaum Lücken. Erst kurz vor dem Halbzeitpfiff sorgte Milik mit einem Kopfball für Furore, doch Udines in Düsseldorf geborener Schlussmann Okoye parierte (42.).
Nach dem Seitenwechsel das gleiche Bild: Juve hatte enorm viel Ballbesitz, wusste mit diesem aber nur wenig anzufangen und rannte sich immer wieder in der engmaschigen Deckung der Gäste fest. Pech hatte Milik, als sein Treffer zum vermeintlichen 1:1 nicht zählte, weil der Ball bei der vorausgegangenen Ecke von Chiesa knapp die Torlinie überquert hatte (59.).
Je mehr der Schlusspfiff näher rückte, desto hektischer wurde es. Udine befand sich in einer Abwehrschlacht, Juve in einer Geduldsprobe. Allegri brachte Yildiz, Nicolussi Cavuglia und Illing-Junior - vergebens. Juve spielte weiterhin ohne Esprit und musste sich schlussendlich 0:1 geschlagen geben. Es war zugleich die erste Heimniederlage in der laufenden Saison.
Durch die Niederlage beträgt der Rückstand der Turiner, die am Samstag (18 Uhr) bei Hellas Verona gefordert sind, auf Spitzenreiter Inter nun schon satte Punkte - und die Mailänder haben noch ein Spiel in der Hinterhand. Udine wiederum holte wichtige drei Zähler gegen Abstieg und liegt nun drei Punkte über dem ominösen Strich und kann nun am Sonntag (15 Uhr) mit frischem Selbstvertrauen ins Kellerduell gegen Cagliari gehen.