Bundesliga

Justvan macht Hoffnung: "Wir merken, dass wir nahe dran sind"

Darmstadt: Wunsch nach dem Sieg steigt

Justvan macht Hoffnung: "Wir merken, dass wir nahe dran sind"

Julian Justvan (M.) jubelte in Bremen vergeblich über sein Siegtor.

Julian Justvan (M.) jubelte in Bremen vergeblich über sein Siegtor. IMAGO/kolbert-press

Es war an der Weser das Thema Nummer eins im Darmstädter Lager: Das vermeintlich Last-Minute-Siegtor durch Tim Skarke in der siebten Minute der Nachspielzeit, nachdem Werder-Torhüter Zetterer den 98-Angreifer bei einem misslungenen Klärungsversuch zuvor bei dessen Konter-Solo angeschossen hatte. Doch die Hand war bei Skarke, wenn auch angelegt, mit im Spiel - was der strengen Regel zufolge korrekterweise zur Aberkennung des Treffers führte. Dem zweiten, nachdem einige Minuten zuvor einem Skarke-Tor ebenfalls korrekterweise wegen Abseits die Gültigkeit verwehrt worden war.

"Für uns war es pure Emotion, nach dem aberkannten Treffer dann doch das Quäntchen Glück zu haben, auf das wir seit Wochen warten", schilderte Julian Justvan die Schlusssekunden aus Darmstädter Sicht. "Dass es wieder so ausgeht, ist extrem bitter und fühlt sich an wie eine Niederlage. Du denkst, du bist im falschen Film."

"Wir haben uns zurückgekämpft"

Als die Wogen der Emotionen sich später glätteten, fand auch Justvan rasch zu einer nüchternen Analyse dieses 1:1 in Bremen, aus der durchaus Zuversicht spricht. "Wir müssen das Positive mitnehmen. Wir sind nicht gut ins Spiel gekommen, haben uns dann aber zurückgekämpft und den Ausgleich gemacht. In der zweiten Halbzeit war das Spiel offen und kann in beide Richtungen gehen. Jetzt stehen wir leider mit einem Unentschieden da. Den Punkt nehmen wir trotzdem mit und blicken weiter nach vorne."

"Aufs Tor schießen, um ein Tor zu machen"

Nach seinem Winter-Wechsel aus Hoffenheim erwies sich Justvan in Bremen erneut als Schütze eines wichtigen Treffers. Wie kürzlich beim 2:2 daheim gegen Frankfurt war es wieder der 25-Jährige, der traf. "Es war ein guter Ballgewinn von Matthias Bader. Ich habe den Ball mit einem Kontakt mitgenommen, dann der zweite Kontakt - Abschluss", schilderte der Torschütze kurz und bündig. "Der Trainer sagt, wir müssen aufs Tor schießen, um ein Tor zu machen. Ich bin froh, dass der Ball abgefälscht wurde und reinging. Da war das Glück da."

Ansonsten aber blieb es aus, wieder einmal aus Sicht der "Lilien", die die mangelnde Ausbeute beklagten. "Es sind immer nur Unentschieden, leider. Das ärgert uns natürlich auch", so Justvan, der dennoch optimistisch bleibt. Der Wunsch nach dem "Dreier" nach langer Durststrecke steigt. "Klar ist auch, dass das in den nächsten Spielen auch passieren muss. Es ist immer noch sehr gute Stimmung in der Mannschaft, die Energie ist da." Nach den Unentschieden gegen Frankfurt und in Mönchengladbach soll der erste Sieg im Jahr 2024 nun daheim gegen Augsburg her. Justvans Hoffnung: "Wir merken, dass wir nahe dran sind und diese Spiele gewinnen können. Vielleicht braucht es einfach auch das bisschen Glück und dass du dann den Schwung mitnehmen kannst. Darauf arbeiten wir hin."

Michael Richter

Bilder zur Partie Werder Bremen gegen SV Darmstadt 98