Bundesliga

Jugend forscht: Pflückes besondere Minuten

Mainzer Talente im Trainingslager wohl dabei

Jugend forscht: Pflückes besondere Minuten

Erinnerungswürdig: Patrick Pflücke durfte bei seinem Debüt gleich mal gegen Arjen Robben (re.) ran.

Erinnerungswürdig: Patrick Pflücke durfte bei seinem Debüt gleich mal gegen Arjen Robben (re.) ran. imago

"Patrick und Deva hatten sehr, sehr gute zwei Monate im Sommer mit uns. Aber: Sie sind in der Schule und können nicht so viel mit uns trainieren", sagt Trainer Kasper Hjulmand. Parker (18), dessen Bruder Shawn im Sommer nach Augsburg gewechselt ist, und Pflücke, 2011 von Dynamo Dresden gekommen - die Zukunft der Rheinhessen. Das Potenzial haben sie beide bereits angedeutet. Pflücke spielte in den zehn Minuten gegen die Bayern frech auf.

"Mein Herz ist erstmal in die Hose gerutscht, aber dann hat es richtig Bock gemacht", sagte der Blondschopf dem Klub-eigenen Fan-TV. Der offensive Mittelfeldmann ist mit 18 Jahren und 19 Tagen der zweitjüngste Mainzer Bundesliga-Debütant hinter Mario Vrancic (17 Jahre, 361 Tage). Nur 149 Tage älter war Devante Parker, als er am 31. August beim 0:0 gegen Hannover 96 eingewechselt wurde. Er agiert als Außenstürmer, im Test gegen den SV Sandhausen (1:1) Mitte November gelang ihm ein Treffer.

Spielersteckbrief Pflücke
Pflücke

Pflücke Patrick

Spielersteckbrief D. Parker
D. Parker

Parker Devante

Hjulmand will die beiden nicht verheizen: "Es ist wichtig, dass sie ihre Schule machen." Das dauert noch ein halbes Jahr, parallel sollen sie sich in der U23 in der 3. Liga (Parker: 14 Spiele, 1 Tor, 4 Vorlagen; Pflücke: 18 Spiele, 1 Tor, 1 Vorlage) entwickeln und so viel wie möglich mit den Profis trainieren. Das gilt auch für das Wintertrainingslager (13. bis 20. Januar in Marbella). "Wenn es geht mit der Schule, sind sie dabei", sagt der Coach.

Der Däne hat selbst seine Anfänge als Trainer in der Jugend gemacht, bekanntermaßen mit seinem Assistenten Keld Bordinggaard das Buch "Den Nye Vej" (Deutsch: Der neue Weg) verfasst, das sich mit Methoden des Nachwuchstrainings befasst. Er ist gewiss nicht die schlechteste Wahl, um Talente an die Profimannschaft heranzuführen. Das zeigen auch die wohl überlegten Worte Hjulmands: "Wir haben Geduld mit ihnen. Aber es ist schwierig für die Spieler, mit Geduld zu arbeiten. Es geht nicht von einem Tag auf den nächsten. Es ist ein großer Schritt in die Bundesliga." Den ersten haben Devante Parker und Patrick Pflücke bereits gemacht.

Benjamin Hofmann