Nach dem 4:3-Sieg im Elfmeterschießen gegen EM-Gastgeber Georgien kehrte Revivo nach abgesessener Gelbsperre für Karzev zurück in die Startelf Israels. Außerdem fehlte Torhüter Peretz ebenfalls gelbgesperrt, für ihn startete Tzarfati. Layous begann für Gurno (Bank).
Three-Lions-Coach Lee Carsley stellte im Vergleich zum 1:0 gegen Portugal dreimal um und brachte Thomas, Palmer und Smith Rowe für den gelbgesperrten Aarons, den verletzten Ramsey und Madueke (Bank).
Die Engländer übernahmen von Beginn an die Spielkontrolle, taten sich gegen tiefstehende Israelis aber unheimlich schwer. Vor allem im Offensivspiel der Three Lions war viel zu wenig Bewegung. Während Israel auf Fehler des Favoriten lauerte, hatte England den Ball (65 Prozent), wusste mit diesem aber nicht viel anzufangen. So brauchten die Engländer gegnerische Mithilfe und die kam vom jungen Keeper Tzarfati, der vor allem mit dem Ball am Fuß sehr unsicher wirkte.
Gibbs-White nutzt Strafstoß nicht
U-21-EM, Halbfinale
Sein Fehlpass landete bei Gibbs-White, der sofort an den Elfmeterpunkt zu Gordon gab, dessen Schuss gerade so noch von Lemkin kurz vor der Torlinie geblockt wurde (12.). Nach einem weiteren Versuch von Smith Rowe, der an Tzarfati und dem Pfosten scheiterte (12.), wurde Gordon beim Versuch der Ballannahme im Strafraum von Jaber gefoult (13.) - Schiedsrichter Krogh aus Dänemark entschied sofort auf Elfmeter, der auch einer Überprüfung durch den Video-Assistenten standhielt. Doch Gibbs-White, der die Verantwortung übernahm, zielte rechts am Tor vorbei (17.).
Weiterhin zeigte sich dasselbe Bild, doch Englands zähes Offensivspiel stellte Israel nur vor wenig Probleme. Stattdessen wurde der Underdog nach ruhenden Bällen gleich zweimal sehr gefährlich, die Kopfbälle von Cohen und Lemkin kamen aber nicht aufs Tor (28.).
Fehler ausgebessert: Gibbs-White köpft ein
England bespielte das letzte Drittel der Israelis ziemlich ideenlos, doch eine haargenaue Flanke von Palmer auf den Kopf von Gibbs-White brach schließlich den Bann - das Talent von Nottingham Forest löste sich von der Innenverteidigung Israels und köpfte sehenswert zur englischen Führung ein (43.).
Palmer erhöht - Archer macht den Deckel drauf
Danach war erschreckend wenig Zug im Spiel, der Halbzeitpfiff kam zur richtigen Zeit. Ohne Wechsel griffen die Engländer nach dem Seitenwechsel deutlich aktiver und gefährlicher an. Es war viel mehr Bewegung im Spiel nach vorne, Israel wusste sich überhaupt nicht mehr zu befreien. Folgerichtig erhöhte Palmer in der 63. Minute auf 2:0. Zwar zählte sein Treffer erst wegen einer vermeintlichen Abseitsposition von Assistgeber Smith Rowe nicht, nach Video-Überprüfung durften die Three Lions dann aber jubeln.
Danach schien die Luft raus, Israel rappelte sich nochmal auf und verpasste erst durch Revivo (82.) und dann durch Khalaili (84.) den Anschlusstreffer. Der eingewechselte Archer sorgte für den Schlusspunkt und erzielte den dritten englischen Treffer (90.).
England trifft damit im Finale der U-21-EM am Samstag (18 Uhr, LIVE! bei kicker) entweder auf Spanien oder die Ukraine, während sich Israel nach einem starken Turnier noch vor dem Endspiel verabschieden muss.