Georgiens Trainer Ramaz Svandze wechselte nach dem 1:1 gegen die Niederlande einmal und brachte Gagnidze für Lominadze. Sein Gegenüber Guy Luzon tat es ihm nach dem späten 1:0-Sieg Israels gegen Tschechien, der das Weiterkommen sicherte, gleich und gab lediglich Hajaj den Vorzug vor Revivo.
Vor abermaligem Rekordpublikum - 44.338 Zuschauer waren in Tiflis vor Ort - versuchte EM-Gastgeber Georgien früh das Spiel zu bestimmen, sah sich aber einem unangenehm zu bespielenden Gast gegenüber. Israel, das sich in der Gruppe um Titelverteidiger Deutschland hinter England für dieses Viertelfinale qualifiziert hatte, übernahm das Zepter und erspielte sich mit schnellem Umschaltspiel und zielgerichteten Aktion erste Chancen, die beste vergab Turgeman nach starkem Solo in der fünften Minute.
Israel erwischt den besseren Start
Während es die Israelis immer wieder aus der Distanz versuchten, ließ der erste Abschluss Georgiens lange auf sich warten. In einer kampfbetonten, intensiven Partie, in die die Georgier mit der Zeit immer besser reinfanden, ließen die Gastgeber eine Unsicherheit von Israel-Keeper Peretz ungenutzt (41.) - es ging torlos in die Kabinen.
U-21-EM, Viertelfinale
Die Intensität nahm auch nach Wiederanpfiff nicht ab - im Gegenteil: Bereits nach zwei Minuten ergab sich die wohl größte Chance für Israel, doch Gandelman scheiterte gleich mehrmals an Mamardashvili im georgischen Tor (48.). Es ging heiß hin und her. Weil aber weder Tsitaishvili (66.) noch Gandelman (67.) ihre Mannschaft in Führung brachten, stieg die Spannung in der Schlussphase minütlich an.
Georgien drückt, Israel mauert
Georgien übernahm die Kontrolle und wollte die Verlängerung um jeden Preis verhindern, Israel verteidigte leidenschaftlich. Der Plan der Gäste ging auf, obwohl man von Moistsrapeshvili, Gagua und Co. mächtig unter Druck gesetzt wurde - das Spiel ging in die Verlängerung.
Dort nahm auch Israel wieder aktiver am Spiel teil, Chancen ergaben sich aber weiter hauptsächlich für Georgien. Allen voran Gagua war immer wieder Ziel der Angriffe, nach 97 Minuten ließ er eine Chance aus spitzem Winkel gegen den stark reagierenden Peretz liegen. Weil Guliashvili dem besser postierten Davitashvili die größte Chance vom Fuß nahm (111.) und Israels Distanzversuche zu harmlos blieben, ging es ins Elfmeterschießen.
Peretz hält, Khvadagiani trifft den Pfosten - Israel erstmals im Halbfinale
Vom Punkt hatte die israelische Auswahl den kühleren Kopf und verwandelte vier Elfmeter, obwohl Georgiens Keeper Mamardashvili an Gandelmans Versuch dran war. Auf georgischer Seite erlaubte sich Gagua einen schwachen Schuss, den Peretz sicher hielt, und Khvadagiani traf den Pfosten - womit das Aus seiner Mannschaft bei der Heim-EM besiegelt war.
Für Israel, das erstmals in einem U-21-EM-Halbfinale steht, geht der Titel-Traum am Mittwoch weiter. Ab 18 Uhr (LIVE! bei kicker) geht es gegen den Sieger des Viertelfinals zwischen England und Portugal.