Der Einsatz stimmte, das Ergebnis nicht: Metzelders FCI unterlag St. Pauli, weil Ludwig (re.) traf. picture alliance
Ingolstadts Trainer Horst Köppel wechselte nach dem 0:2 gegen Ahlen, der vierten Pleite in Serie, einmal. Für Fink rutschte Gerber in die Startelf.
St. Paulis Coach Holger Stanislawski nahm im Vergleich zum 2:0 gegen Mainz ebenfalls eine Änderung vor. Der zuletzt Gelb-Rot-gesperrte Eger begann anstelle von Gunesch (Fingerbruch).
Mit dem Rücken zur Wand stehend, brauchte Ingolstadt einige Minuten, um die Nervosität abzulegen, entwickelte sich dann aber zum tonangebenden Team. Die Schanzer suchten den Weg nach vorne und erarbeiteten sich ein klares optisches Übergewicht, zwingend wurden die Vorstöße aber nur selten. Leitl, Rama und Gerber brachten die Kugel zwar immer wieder in den Strafraum, die Hereingaben landeten aber meist in den Armen von Pauli-Keeper Hain oder am Außennetz. Karl bot sich nach schöner Leitl-Vorarbeit die Möglichkeit, sein Schuss wurde aber von Morena zur Ecke geblockt (13.), Wohlfahrt jagte Neuendorfs Kopfballablage in den Himmel (15.).
St. Pauli tat nicht mehr als nötig. Die Hamburger beschränkten sich fast ausschließlich auf Defensivarbeit und trugen sich ab und an bietende Konterchancen viel zu behäbig vor. Zwei Ludwig-Versuche (10., 19.) waren weit davon entfernt, Torgefahr zu entfachen. Auf der anderen Seite sorgten Wohlfahrts Strafraum-Duelle mit Morena (18.) und Eger (27.) für etwas Aufregung, Referee Dr. Jochen Drees ließ aber beide Male weiterspielen, nachdem der FCI-Angreifer zu Boden gegangen war.
Nach einer halben Stunde wurden die Offensivbemühungen der Schanzer deutlich konkreter, mehrfach stand die Köppel-Elf ganz dicht vor der Führung. Gerber scheiterte aus der zweiten Reihe an Hain (31.), ehe Neuendorf die Kugel aus der Distanz ans linke Kreuzeck nagelte (34.). Wenig später hätte Wohlfahrt das 1:0 erzielen müssen, alleine vor Hain umspielte der Stürmer den Keeper, setzte das Spielgerät dann aber neben das Tor (37.). Nachdem Ebbers bei einem der seltenen Hamburger Vorstöße an einer Brunnemann-Flanke vorbeigesegelt war (40.), vergaben erneut Wohlfahrt per Freistoß (42.) und Rama von der Strafraumkante (44.) die letzten Gelegenheiten des ersten Abschnitts.
Der 32. Spieltag
Auch nach dem Seitenwechsel änderte sich das Bild nicht. Ingolstadt kam, ließ vor dem Tor die nötige Kaltschnäuzigkeit aber vermissen. Ehe sich auch St. Pauli in Person von Ludwig (56.) und Sismanoglu (58.) wieder zeigte, vergab Wohlfahrt aus sechs Metern, als er freistehend am Ball vorbei trat (47.).
Ingolstadt war kaum etwas vorzuwerfen - außer die Chancenverwertung. Dem FCI war das Bewusstsein über die Wichtigkeit eines siegbringenden Treffers jederzeit anzumerken, die Nerven spielten aber nicht mit. Wohlfahrt und Karl hatten per Doppelchance eine weitere große Gelegenheit zum Führungstreffer, beide fanden aber aus kurzer Distanz in Hain ihren Meister (61.).
Dem Vorletzten rannte langsam, aber sicher die Zeit davon. Karl vergab aus bester Position knapp (69.), Neunaber (72.) und Schwarz (74.) zielten zu ungenau. Eine knappe Viertelstunde vor dem Ende hätte erneut Karl treffen müssen, sein Volleyschuss strich aber einmal mehr haarscharf am rechten Eck vorbei (76.).
Ingolstadt spielte nur noch gegen die Uhr, riskierte alles und wurde eiskalt bestraft. Gegen die aufgelöste FCI-Defensive eilten der eingewechselte Kalla und Ludwig alleine auf Lutz zu, Kalla legte quer, und Ludwig schob die Kugel mühelos in den verwaisten Kasten - 0:1 (86.). Vier Minuten vor Schluss war die Partie entschieden, das Kapitel Zweite Liga für Ingolstadt vorerst beendet.
Ingolstadt gastiert am Sonntag in Frankfurt, St. Pauli in Koblenz. Den Hamburgern könnte dabei neben den vielen Ausfällen auch Daube fehlen, der in der 81. Minute verletzt abtransportiert werden musste.