Personal: Der HSV nahm gegenüber dem 0:2 von Schalke zwei Änderungen vor: Fukal und Maltritz mussten für Hollerbach und Antar weichen. Auch Leverkusen mit zwei Umbesetzungen nach dem 4:2 gegen Liverpool: Sebescen und Brdaric raus, Ramelow und Berbatov rein.
Taktik: Beide Mannschaften agierten mit einer fast identischen Grundordnung, wobei der HSV sein System der Bayer-Taktik anglich. Im Gegensatz zu den Vorwochen, als Hoogma meist als freier Mann fungierte, spielten diesmal die beiden Verteidiger direkt gegen den Mann: Hertzsch meist gegen Neuville, Hoogma gegen Berbatov. Wie auf der Gegenseite Lucio und Nowotny, die ihre Seiten hielten. Auf beiden Seiten gab es einen Abräumer vor der Deckung: Ujfalusi als Bewacher von Bastürk, Ramelow hauptsächlich als Schatten von Barbarez. Bayer hatte Schneider vorgezogen, besetzte mit ihm und Zé Roberto die Außenpositionen offensiver als der HSV mit Groth und Hollerbach.
Spielverlauf: Furioser Auftakt und ein Tor nach einem Standard: Ein Patzer Lucios ermöglichte Barbarez sein siebtes Saisontor. Leverkusens prompter Konter folgte nach dem schönsten Spielzug des Tages: Berbatov auf Zé Roberto, Neuville an der richtigen Stelle. Danach entwickelte sich eine ausgeglichene Partie mit bösen Fouls auf beiden Seiten. Vor allem Barbarez, erneut der Kreativspieler der Hausherren, hatte Glück, nicht Rot zu sehen - wie auch Zé Roberto. Bayer erlaubte sich manche Fehler - namentlich Ramelow und Placente. Ballack war nicht zu sehen, Schneider begann stark, verlor dann den Faden. Beide Abwehrreihen dominierten letztlich: Pieckenhagen war nicht schlechter als Butt. Notwotny beim Titelkandidaten umsichtig, Hertzsch an der Seite des wieder sicheren Hoogma beim engagierten HSV erneut mit aufsteigender Tendenz.
Fazit: Leistungsgerechtes Remis nach einem sehenswerten, wenn auch nicht hochklassigen Spiel. Der HSV steigerte sich - wie immer gegen die Großen, Bayer nicht so ballsicher wie gewohnt.
Von Oliver Bitter und Hans-Günter Klemm