Nach gelungener Abmoderation der Heidenheimer Anfangsoffensive zog der HSV ein Spiel auf, das Tim Walter gefallen haben dürfte: Der Trainer, der nach dem 3:1 über die SpVgg Bayreuth im DFB-Pokal Königsdörffer und Rohr für Bilbija und Benes brachte, sah seine Mannschaft balldominant und mit einer ersten guten Chance durch Glatzel (6.).
Der FCH hatte im Vergleich zum 2:0 gegen den FV Illertissen gleich sechsmal getauscht und sich in der reagierenden Rolle schnell zurechtgefunden. Dennoch musste HSV-Keeper Heuer Fernandes nur mal bei einer Eckballverlängerung eingreifen (10.), während Glatzel auf der Gegenseite die nächste gute Gelegenheit verbuchte - am Kreuzeck vorbeigeköpft (18.).
Im vierten Anlauf
Die Hausherren hatten ein mitunter deutliches spielerisches Übergewicht, von selbst erzielte sich der Führungstreffer jedoch nicht. Glatzel verpasste eine scharfe Hereingabe von Königsdörffer hauchzart (25.), zehn Minuten später schlenzte der Stürmer die bis dato wohl beste Chance freistehend vorbei (35.). Es sollte schließlich der vierte Anlauf sein, nach dem Glatzel jubelnd abdrehte: Nach einer Flanke von Muheim setzte er sich von Maloney ab und köpfte aus kurzer Distanz platziert ein (42.).
2. Bundesliga, 3. Spieltag
Mit Beginn des zweiten Abschnitts brachte Schmidt zwei Neue - und ließ wieder höher anlaufen. Beides tat seiner Mannschaft gut, die plötzlich wesentlich besser im Spiel war, auch besser als der HSV. Joker Sessa machte ordentlich Betrieb, Becks Schuss nach feinem Dribbling wurde noch geblockt (58.). Hamburgs Spielkontrolle war erst einmal dahin.
Ein kleiner, aber feiner Unterschied
Heidenheim hatte sich klar gesteigert und blieb auch dann noch der Aggressor, als sich der HSV durch eine Doppelchance durch Königsdörffer (67.) und Glatzel (68.) zurückmeldete, der mit wenigen Ausnahmen Alleinunterhalter in Hamburgs Offensive war.
Darüber hinaus konzentrierten sich die Rothosen vor allem auf die Defensive, und der Plan ging auf. Der FCH lief zwar weiterhin an, doch es war ein kleiner, aber feiner Unterschied, dass die Gäste eben keinen Glatzel vorne drin hatten. So brachte die Walter-Elf den Heidenheimern erst das erste Gegentor dieser Saison bei - und dann die knappe Führung relativ abgeklärt über die Zeit. Da konnte es sich Bilbija sogar noch erlauben, die Riesenchance zum 2:0 zu versieben (90.+1).
Der HSV gastiert am kommenden Samstag bei Arminia Bielefeld (13 Uhr). Der 1. FC Heidenheim muss bereits am Freitagabend (18.30 Uhr) beim 1. FC Nürnberg ran.