Erzielte die Führung für den VfB Stuttgart: Torjäger Cacau. picture alliance
Hoffenheims Trainer Ralf Rangnick musste im Vergleich zum 2:1-Sieg in Frankfurt den am Knie verletzten Weis ersetzen, so dass Vukcevic in der Startelf der Kraichgauer stand.
Beim Konkurrenten aus dem benachbarten Stuttgart veränderte Coach Christian Gross seine Formation nach dem 2:2 gegen Mainz ebenfalls auf einer Position. Der gelbgesperrte Gebhart wurde von Kuzmanovic ersetzt, so dass Hleb erneut nur ein Platz auf der Bank blieb.
Hoffenheim hat die Partie sehr druckvoll begonnen und störte die Stuttgarter bei eigenem Ballbesitz sofort. Früh würde klar, dass die Kraichgauer nicht gewillt waren, im Baden-Württemberg-Derby dem Nachbarn Schützenhilfe zu leisten. Das bekam auch Träsch zu spüren, als Salihovic ihn grob foulte und dafür die Gelbe Karte sah. Bei hohem Tempo war die Fehlerquote auf beiden Seiten sehr hoch. Der erste gelungene Angriff führte direkt zur Gästeführung. Mustergültig erkämpfte sich Cacau am eigenen Strafraum den Ball, über sieben Stationen landete die Kugel wieder beim gebürtigen Brasilianer, der zum 1:0 vollstreckte (19.).
Die Rangnick-Elf wirkte nach dem Rückstand zunächst hilflos, fand kaum Anspielstationen. Die Zuschauer mussten mehr als eine halbe Stunde warten, ehe Hoffenheim zur ersten guten Chance kam. Salihovic kam aus 20 Metern völlig frei zum Schuss, machte es Lehmann aber allzu einfach, weil er nicht genau zielte (33.). Trotzdem wurden die Kraichgauer besser. Weil Stuttgart den eigenen Strafraum weiterhin sauber hielt, versuchte sich Ibisevic ebenfalls aus der Distanz - vergeblich (36.).
Der Druck nahm jetzt deutlich zu, weil Stuttgart zu passiv war. Die logische Folge war der Ausgleich. Nach einer Ecke von Salihovic köpfte Vukcevic mit seinem ersten Saisontor zum mittlerweile verdienten 1:1 ein (44.). Nur wenig später rettete der Pfosten für Lehmann, nachdem Salihovic abgezogen hatte (45.+1).
Der 34. Spieltag
Es war die letzte Aktion des Bosniers, der in der Kabine bleiben musste. Durch seine frühe Gelbe Karte bewegte er sich am Rande eines Platzverweises, so dass Rangnick reagierte und Maicosuel aufs Feld schickte. Obwohl Stuttgart sich nicht versteckte, agierte die Heimelf zwingender und hatte durch Carlos Eduardo, der nur die Latte traf, erneut die Möglichkeit in Führung zu gehen. Zuvor wurde Obasi an der Strafraumgrenze von Tasci gebremst. Schiedsrichter Jochen Drees ließ die strittige Szene ungeahndet.
Die Hoffenheimer hatten in dieser Phase mehr vom Spiel und versäumten es, nachzulegen, weil sie mitunter zu verspielt die letzte Konsequenz vermissen ließen. Maicosuel trieb es auf die Spitze, als er in bester Position so lange zögerte, bis sich drei Stuttgarter in den Weg gestellt hatten. Beim VfB funktionierte das Spiel in die Spitze nicht mehr. Zu viele Fehlpässe erstickten das Angriffsspiel im Keim.
Weil Hoffenheim die eigenen guten Möglichkeiten ausließ, fand sich im Baden-Württemberg-Derby kein Sieger mehr. In der Nachspielzeit ließ Tagoe die letzte gute Möglichkeit liegen, als er aus kurzer Distanz drüber köpfte.
Der VfB Stuttgart darf als Tabellensechster nächste Saison in der Europa League spielen und beschert damit Jens Lehmann nach einer beeindruckenden Karriere einen würdigen Abschied. 1899 Hoffenheim gelingt mit einem engagierten Auftritt zumindest noch ein versöhnlicher Saisonabschluss auf einem letztlich enttäuschenden elften Platz.