TSG-Coach Julian Nagelsmann schmiss die Rotationsmaschine an und beorderte sieben Neue im Vergleich zum 1:1 in Bremen in die Anfangsformation: Hübner, Vogt, Brenet, Zuber, Grillitsch, Grifo und Belfodil ersetzten Bicakcic, Kaderabek, Szalai (allesamt auf der Bank), Adams, Kramaric und Joelinton (alle angeschlagen) und Bittencourt.
Der Mainzer Trainer Sandro Schwarz setzte dagegen auf eine eingespielte Startelf und nahm gegenüber dem 2:2 gegen Eintracht Frankfurt keine Änderung vor.
Im Sinsheimer Dauerregen brauchten beide Teams knapp zehn Minuten, um sich warmzuspielen. Dann wurde es rasant: Den Anfang machte Demirbay, der eine schöne Kombination mit einem feinen Abschluss krönte - das 1:0 (11.). Mainz reagierte glänzend und kam mit etwas Hoffenheimer Hilfe zum Ausgleich: Vogt verpasste es, eine Flanke entscheidend zu klären, der Ball fiel Mateta vor die Füße und der Stürmer zog aus zwölf Metern sofort ab und überwand Baumann (16.).
Hoher Unterhaltungswert
Was folgte, war Werbung für die Bundesliga: Beide Teams suchten den direkten Weg nach vorne, die Partie wurde von Minute zu Minute unterhaltsamer. Die besseren Chancen hatte in dieser Phase die TSG: Brenet (20.) und Belfodil (21.) vergaben, Zubers Gewaltschuss aus der Distanz streifte den Querbalken (28.). Dann wurde auch Mainz wieder in der Offensive aktiv, Latza brachte den Ball aus spitzem Winkel nur ans Außennetz, zuvor hatte Baumann Quaisons Kopfball entschärft (30.).
Als Demirbay eine weitere Ballstafette nicht mit einem Treffer belohnte, mussten sich die Hausherren bereits Fragen zur Effizienz gefallen lassen (33.). Und sie ließen weiter Gelegenheiten aus: Grifo prüfte Zentner (34.), Hübner köpfte an den rechten Pfosten (36.). Kurz vor der Pause kamen dann die Mainzer noch einmal: Kunde leitete elegant und effektiv für Quaison weiter, der Mateta links im Strafraum bediente. Der Torschütze überwand Baumann, doch Schiedsrichter Sascha Stegemann entschied auf Abseits - eine ganz enge, aber vertretbare Entscheidung, die Stegemann nach Absprache mit dem Videoassistenten bestätigte (44.). Anschließend klärte Posch in höchster Not gegen Mateta, ehe es in die Pause ging (45.+1).
Bundesliga, 17. Spieltag
Beide Teams schienen sich in der Kabine etwas mehr Kontrolle und Ruhe auf die Fahne geschrieben zu haben, denn der zweite Abschnitt ließ sich relativ beschaulich an. Einzig Brenet brachte einen Schuss aufs Tor, prüfte Zentner aber nicht ernsthaft (57.). Nagelsmann reagierte mit der Einwechslung von Szalai, der gleich mittendrin war im Geschehen, jedoch nicht kontrolliert abschließen konnte (61.).
TSG lässt Chancen liegen
Der Schwung der ersten Hälfte war nun dahin, es ging beiden Kontrahenten vermehrt um eine stabile Defensive, was zu Lasten der Offensivfreudigkeit ging. Wenn allerdings noch was in den Strafräumen passierte, dann vor dem Tor von Zentner, der einige kleine Unsicherheiten zeigte: Erst ließ er Demirbays Schuss nach vorne klatschen (65.), dann flog er an einer Flanke vorbei und hatte Glück, dass Belfodil über den leeren Kasten köpfte (66.).
Vom Himmel ergoss sich ein starker Regen über Sinsheim, und auch auf dem Platz war es längst nicht mehr so ansehnlich wie noch im ersten Abschnitt. Weiterhin war die TSG die gefährlichere Elf, Belfodils Schuss aus spitzem Winkel landete nach Zentners Eingreifen am Pfosten (70.). Mainz verlegte sich beinahe völlig aufs Verteidigen und musste noch eine letzte Chance überstehen - auch Grifo traf den Pfosten und stellte das Aluminium-Konto der Kraichgauer auf vier (90.+2). Dann beendete Schiedsrichter Stegemann das Spiel.
Für die Hoffenheimer, die mit dem sechsten Remis in Folge einen Vereinsrekord aufstellten, geht es nach der Winterpause am 18. Januar (20.30 Uhr) mit dem Heimspiel gegen die Bayern weiter. Mainz ist tags darauf (15.30 Uhr) beim VfB Stuttgart zu Gast.