TSG-Coach Julian Nagelsmann konnte gegenüber der unglücklichen 1:2-Heimniederlage in der Champions League gegen Manchester City auf Vogt und Schulz, die nach Oberschenkelproblemen wieder fit waren, zurückgreifen und beorderte das Duo ebenso wie Bittencourt direkt in die Startelf. Hoogma, Kaderabek und Joelinton mussten weichen.
Rotation war auch das Stichwort in Frankfurt. Trainer Adi Hütter schickte im Vergleich zum 4:1-Heimsieg gegen Lazio Rom in der Europa League vier Neue ins Rennen: Ndicka, Gelson Fernandes, Allan und Rebic spielten anstelle von Falette, Torro, Gacinovic und Haller.
Turbulente Zeiten für Trapp
7. Spieltag, Bundesliga
Die Eintracht begann recht forsch und war unmittelbar nach Anpfiff um offensive Akzente bemüht. Die Hessen gingen zunächst früh drauf, leisteten sich dann aber zu viele einfache Fehler im Spielaufbau, sodass klare Chancen nicht zu sehen waren. Die TSG machte es nicht besser. Zwar rappelten sich die Hoffenheimer nach einer Viertelstunde auf, gestalteten die Partie fortan weitaus offener, allerdings erwies sich das Passspiel der Sinsheimer ebenfalls als zu unsauber und entwickelte folglich keine echte Torgefahr.
Das änderte sich grundlegend in der 29. Minute: Schulz brach bis zur Grundlinie durch und schlug den Ball zu Szalai, dessen von Bittencourt leicht abgefälschten Kopfball Trapp noch entschärfte. Belfodil und Bittencourt setzten nach, und Letzterer köpfte an die Latte, ehe Fernandes knapp vor der Linie das Leder wegdrosch - turbulenter ging es kaum. Im direkten Gegenzug forderte Rebic vehement einen Strafstoß, wegen eines vermeintlichen Fouls von Posch an ihm - der Kroate bekam aber nur die Gelbe Karte wegen Reklamierens. Dann wurde es wieder turbulent vor dem Frankfurter Kasten: Demirbay traf nach feiner Ballmitnahme aus spitzem Winkel den Querbalken (39.).
Grillitschs Aussetzer kommt 1899 teuer zu stehen
Blitzstart: Luka Jovic, Filip Kostic und Danny da Costa (v.l.) bejubeln das 2:0. imago
Die TSG war der Führung nahe, musste dann aber mit einem Rückstand in die Pause gehen. Grillitsch verhunzte einen Einwurf total und bediente Jovic, der schnell schaltete und sofort Rebic steil schickte. Dieser spurtete los, sah, dass Baumann viel zu weit draußen stand, und überlupfte diesen mit einem gekonnten Linksschuss ins rechte Eck (40.). Die Eintracht hatte ihre erste nennenswerte Möglichkeit sofort genutzt - effizient.
Und nach dem Seitenwechsel ging es gleich weiter mit der Frankfurter Glückseligkeit: Hütter hatte Gacinovic für den Gelb-vorbelasteten Allan gebracht - und der führte sich gleich prima ein, indem er den Ball mit Übersicht nach links zu Kostic brachte. Dessen scharfe Flanke wehrte Baumann nur nach vorne ab, wo Jovic lauerte. Der Serbe vollendete sicher aus 14 Metern zum 2:0 (46.).
Nagelsmann reagierte und brachte Grifo für den leicht angeschlagenen Bittencourt (52.) und etwas später Nelson für Grillitsch (60.), doch die nächste Chance hatte wiederum die SGE: Rebic scheiterte jedoch an Baumann (62.), ehe auf der Gegenseite Hasebe und Trapp gemeinsam gegen Szalai klärten, der Ungar hatte aus kurzer Distanz per Hacke abgeschlossen (64.). Zwei Minuten danach erwies Rebic seinem Team einen Bärendienst, als er ohne Not auf Höhe des Mittelkreises an der Außenlinie am Trikot von Akpoguma zog und sich dafür die Ampelkarte abholte.
Hoffenheims Joker stechen spät
Nagelsmann verstärkte durch die Hereinnahme von Joelinton sofort die Offensive. Die TSG zeigte Moral, probierte es und näherte sich über den agilen Demirbay (68.) und Belfodil (79.) dem Anschluss an. Diesen markierte dann Nelson, der ein feines Zuspiel von Joelinton in der 82. Minute gekonnt mit einem satten Schuss zum 1:2 veredelte. In der Schlussphase rannte 1899 an, doch Frankfurt stemmte sich dagegen und brachte den Erfolg trotz einer satten fünfminütigen Nachspielzeit mit Glück und Geschick - Trapp parierte bärenstark in der Nachspielzeit gegen Belfodil (90.+3) - über die Runden.
Nach den zahlreichen englischen Wochen verabschieden sich beide Mannschaften nun in die Länderspielpause und greifen erst in knapp zwei Wochen wieder an: Für Hoffenheim geht es am Samstag, den 20. Oktober in Nürnberg (15.30 Uhr) weiter. Frankfurt erwartet tags zuvor Fortuna Düsseldorf (20.30 Uhr).