Herthas Coach Ante Covic nahm nach der dritten Niederlage in Folge, dem 1:2 in Mainz zwei Veränderungen an seiner Startformation vor. Für Torunarigha und Lukebakio (beide Bank) starteten Klünter und Dilrosun. Dadurch wich Covic vom zuletzt praktizierten 3-5-2 ab und schickte seine Mannschaft in einer 4-1-4-1-Formation auf das Feld.
Paderborns Trainer Steffen Baumgart nahm nach der deftigen 1:5-Pleite gegen Schalke nur einen Wechsel vor: Für Mamba, der erstmals in dieser Saison auf der Bank Platz nahm, begann Zolinski (Startelfdebüt).
Dilrosuns feine Einzelleistung mit Beigeschmack
18. gegen 17. - wo Kellerduell draufstand, war im ersten Durchgang auch Kellerduell drin. Das Spiel war geprägt durch viele Zweikämpfe und Fehlpässe sowie wenig Torchancen. So verwunderte es nicht, dass der Berliner Führungstreffer nach einer Einzelaktion fiel: Dilrosun nahm an der Seitenlinie Tempo auf, dribbelte die komplette Paderborner Hintermannschaft aus und vollstreckte vor Huth zum 1:0 (10.). Fader Beigeschmack: Plattenhardt lenkte die Kugel mit der Hand zum Niederländer, ehe er zum Solo ansetzte. Schiedsrichter Frank Willenborg schaute sich die Szene nicht noch einmal an.
Anschließend spielten nur noch die Ostwestfalen, die fast direkt ausgleichen konnten: Freistehend scheiterte Zolinski nach einer Freistoßflanke von Dräger per Kopf an Jarstein (13.). Der SCP blieb dran, doch vor dem Tor fehlte es an der nötigen Präzision. Die einzige weitere Großchance hatten Zolinski und Michel unmittelbar nacheinander, doch ein Abwehrbein und Jarstein werten jeweils ab (27.).
Eiskalter Wolf
Hertha überließ Paderborn die Kugel und hatte nur 39 Prozent Ballbesitz zur Pause. Zwar ergaben sich nach Ballgewinnen viele Räume, doch ungenaue Abspiele verhinderten, dass die Konter zu Ende gespielt werden konnten. Der SCP hatte zwar deutlich mehr Abschlüsse (9:1), doch er konnte Jarsteins Kasten nicht weiter in Gefahr bringen.
Bundesliga, 5. Spieltag
Nach Wiederanpfiff hielt Paderborn den Offensivdruck aufrecht. Die erste Chance hatte Antwi-Adjei, der nur das Außennetz traf (47.). Das rächte sich, denn Hertha erzielte mit dem zweiten Torschuss den zweiten Treffer. Grujic schickte Dilrosun über links auf die Reise. Der Torschütze des ersten Treffers bediente diesmal Wolf, der eiskalt zum 2:0 einschob (52.).
Furiose zwei Minuten
Die Ostwestfalen ließen sich jedoch nicht vom erneuten Nackenschlag beeindrucken und spielten weiter nach vorne: Kurz nach dem 2:0 verkürzte Zolinski nach Hereingabe von Dräger in Stürmermanier auf 1:2 (54.). Nur Sekunden später fiel sogar fast der Ausgleichstreffer: Oliveira Souza hatte viel Platz im Zentrum, den er nutzte. Seinen Fernschuss lenkte Jarstein gerade noch über die Latte (55.).
Anschließend machte Paderborn hinten auf und ermöglichte den Berlinern immer mehr Räume zum Kontern. Doch Darida verlor alleine vor Huth die Kugel noch an Strohdiek (66.). Der SCP brachte vor dem Tor selbst immer weniger gefährliche Aktionen zustande. Die größte Möglichkeit vergab Zolinski, der aus spitzem Winkel an Jarstein scheiterte (67.). Weil auch Berlin die Kontermöglichkeiten zu fahrig ausspielte - Daridas (69.) und Selkes (75.) Treffer wurden wegen einer Abseitsstellung zurückgenommen - blieb es beim knappen 2:1-Sieg der Herthaner.
Hertha gastiert am Sonntag (18 Uhr) in Köln. Für Paderborn geht es bereits am Samstag (15.30 Uhr) gegen den FC Bayern München weiter.