Beim 4:0 in Köln hatte Ibisevic als Joker mit zwei Treffern geglänzt. Nun ließ BSC-Trainer Ante Covic den Bosnier von Anfang an stürmen und beorderte Selke dafür auf die Bank - es war der einzige Wechsel im Vergleich zum Köln-Spiel.
Düsseldorfs Trainer Friedhelm Funkel, seit fünf Ligaspielen sieglos (0/1/4), tauschte indes nach dem 1:2 gegen Freiburg viermal: Adams, Tekpetey, Fink und Ampomah spielten anstelle von Hoffmann, Thommy (beide Bank), Karaman und Kownacki (Faserriss).
Vor Anpfiff warnte Funkel vor den schnellen Spielern der Berliner. "Wir müssen aufpassen, nicht ins offene Messer zu laufen", sagte der 65-Jährige bei "DAZN" und kündigte an: "Wir werden kompakt stehen." Gesagt, getan. Die Fortuna begann abwartend und überließ den Hausherren den Ball.
VAR kommt zweimal zum Einsatz: Petersen im Fokus
Bundesliga, 7. Spieltag
Und die nahmen das Angebot an: Berlin wirkte von Anfang an präsenter, zielstrebiger und spielfreudiger. Die Hausherren hatten sich sichtlich etwas vorgenommen und machten vor allem über den agilen Wolf auf der rechten Seite viel Betrieb. Ibisevic (5.), Stark (10.) und Dilrosun (13., 18.) verbuchten auch ordentliche Abschlüsse. Die "Alte Dame" war drückend überlegen, brachte den finalen Pass letztlich aber nicht an und kam deshalb nicht wirklich zu hochklassigen Möglichkeiten.
Gar keine Chancen hatte derweil die Fortuna, die kaum einmal nach vorne kam - und dennoch in Führung ging: Das hatte sie primär schwachem Zweikampfverhalten der Berliner zu verdanken. Die Hertha hatte dabei zunächst sogar noch Glück, als Schiedsrichter Martin Petersen trotz Sichtung der TV-Bilder ein Foul von Mittelstädt an Adams für nicht elfmeterwürdig hielt und den Gästen einen berechtigten Elfmeter verweigerte (26.).
Nur etwas später richteten sich die Blicke abermals auf die Review Area, wieder sah sich Petersen eine Szene an, diesmal ging es um ein vermeintliches Foul von Boayata an Fink. Es war klar zu sehen, dass der Berliner seinen Gegenspieler am Fuß getroffen hatte. Nun korrigierte sich Petersen, der zunächst weiterlaufen hatte lassen, und entschied auf Strafstoß. Es war bereits der dritte von der Hertha verschuldete Elfmeter - Ligahöchstwert.
Zum fünften Mal in Folge gibt die Fortuna eine Führung her
Und rein damit: Rouwen Hennings (l.) trifft vom Elfmeterpunkt aus zum zwischenzeitlichen 1:0. picture alliance
Hennings trat und verwandelte sicher zur überraschenden Gästeführung (32.). F95 war also im fünften Spiel nacheinander in Führung gegangen - und wie schon in den vier Partien zuvor wurde der Vorsprung wieder verspielt. Die Hertha rückte die Verhältnisse nämlich noch vor der Pause zurecht: Zwei gute Angriffe und zwei starke Abschlüsse von Ibisevic (37.) und Dilrosun (44.) sorgten für die Wende und eine Berliner Halbzeitführung.
Lukebakio macht bei der Fortuna die Lichter aus
Nach Wiederanpfiff mussten die Rheinländer mehr ins Risiko gehen, was der Hertha natürlich in die Karten spielte. F95 zeigte sich bemüht, allerdings auch recht harmlos. So blieb die "Alte Dame" tonangebend. Ein ehemaliger Düsseldorfer machte schließlich bei den Gästen endgültig das Licht aus: Lukebakio, 2018/19 mit zehn Toren in 31 Spielen gemeinsam mit Benito Raman bester Torjäger der Fortuna, kam nach einer Stunde und führte sich gleich prima mit einem starken Sprint und anschließender Vorlage auf Darida ein. Der Tscheche bedankte sich, traf zum 3:1 und nahm so die Spannung aus der Partie (62.).
Im weiteren Verlauf blieben die Gäste zwar bemüht, hatten den cleveren und mit breiter Brust auftretenden Berlinern letztlich nicht wirklich etwas entgegenzusetzen, sodass schlussendlich aus Hertha-Sicht der dritte Sieg in Serie nicht mehr in Gefahr geriet.
Für beide Mannschaften geht es nach der Länderspielpause am Samstag, den 19. Oktober, wieder zur Sache: Hertha BSC gastiert dann in Bremen (15.30 Uhr), Düsseldorf empfängt zur gleichen Zeit Mainz 05 - dann wird die Fortuna ihren Negativtrend von nunmehr sechs sieglosen Spielen in Folge (0/1/5) endlich beenden wollen.