Hertha-Trainer Huub Stevens nahm nach dem klaren 3:0-Auswärtssieg beim 1. FC Nürnberg keine Änderung in seiner Anfangsformation vor, das hieß auch, dass Alves wieder auf der Bank Platz nehmen musste. Der Cottbuser Coach Eduard Geyer konnte nach der 1:3-Heimklatsche gegen Kaiserslautern wieder auf die gesperrten Schröter, Löw und Gebhard zurückgreifen. Dafür blieben Rozgonyi, Beeck und Kobylanski zunächst draußen.
Beide Teams hatten sich viel vorgenommen für diese Partie - Hertha mit Blick auf das internationale Geschäft, für Cottbus dagegen galt es, den Anschluss an die Konkurrenten im Abstiegskampf nicht zu verlieren. Das Spiel begann verhalten. Beide Teams waren zunächst darauf bedacht, Ruhe ins Spiel zu bringen. Die Abwehr von Energie stand tief und gut gestaffelt, man wollte sich auf Konter verlegen. Mit dem ersten Konter ging die Taktik bereits auf. Topic wurde auf der rechten Seite von Simunic zu zögerlich angegriffen. Seine Flanke fand Vagner, der aus etwa fünf Metern das Leder unhaltbar in die Maschen drosch (10.). Die Berliner versuchten zwar nun engagierter nach vorne zu spielen, es fehlten aber die zündenden Ideen, um Cottbus richtig unter Druck zu setzen. So blieb es bei einem gefährlichen Freistoß von Beinlich (38.) und einem gelungenen Angriff über Friedrich und Luizao, den Torhüter Lenz mit letztem Einsatz entschärfen konnte (43.). Zudem brachten sich die Herthaner durch individuelle Fehler immer wieder unnötig in Bedrängnis. Nach Aussetzern von van Burik und Kiraly hatte Gebhard sogar das 0:2 auf dem Fuß (22.). Wie verwandelt erschienen die Berliner aus der Kabine. Luizao kam aus kurzer Distanz zum Kopfball, aber Lenz rettete zum wiederholten Male mit einer Glanzparade (46.). Doch der erste Schwung war schnell dahin. Es waren nun vor allem Standards die für Gefahr sorgten: Doch Marcelinho (48.) und Beinlich (52.) scheiterten nicht zuletzt am toll aufgelegten Lenz. Nach einer Stunde versuchte Huub Stevens mit der Einwechslung von Goor und Alves dem Angriff mehr Schwung zu geben. Alves konnte sich auch gleich in Szene setzen, aber sein Schuss landete knapp über den Querbalken (62.). Die Konter der Lausitzer waren in der zweiten Hälfte seltener, blieben aber dennoch gefährlich. Doch es sollte anders kommen. Dardai war es, der mit seinem Tor in der 72. Minute die Wende einleitete. Sein Schuss wurde noch abgefälscht und landete unhaltbar im Cottbuser Gehäuse. Ein deutlicher Ruck ging nun durch das Team aus der Hauptstadt. Kurz vor Schluss überwand Alves nach Zuspiel von Preetz aus sptizem Winkel den Lausitzer Torhüter Lenz (85.). Kurz später fiel dann die endgültige Entscheidung: Nach einer sehenswerten Kombination über Marcelinho und Friedrich war es nun Preetz selbst, der den Ball über die Linie drückte (87.). Hertha brauchte lange um sich vom frühen Rückstand zu erholen. Cottbus hatte lange geschickt dagegen gehalten, musste sich aber letztlich der spielstärkeren Hertha beugen.