Hertha-Coach Markus Babbel musste seine Mannschaft nach dem 2:1-Auswärtssieg in Dortmund auf einer Position umstellen: Ramos fehlte nach einer Operation. Für ihn rückte Lasogga ins Sturmzentrum.
Sein Gegenüber, Jos Luhukay, veränderte seine Startformation im Vergleich zur 1:4-Niederlage gegen Leverkusen auf vier Positionen: Reinhardt, Langkamp, de Jong und Gogia durften für de Roeck, Davids, Werner und den verletzten Sinkala beginnen. Drei von vier Stellen in der Viererkette wurden somit neu besetzt.
Hosogai steht genau richtig
Beide Teams begannen nervös und offenbarten Ungenauigkeiten im Passspiel. Demzufolge spielte sich die Handlung fast ausschließlich im Mittelfeld ab. Torraumszenen suchte man in der Anfangsviertelstunde vergeblich.
Eine Standard-Situation von Bellinghausen brachte die Gäste überraschend, aber nicht unverdient in Führung: Sankoh verlängerte per Kopf auf den völlig freistehenden Hosogai, der aus fünf Metern per Aufsetzer traf (20.). Die Gastgeber antworteten sofort, Lasoggas Kopfball aus zehn Metern konnte Jentzsch aber parieren (23.).
In der Folge ließ Berlin die nötige Aggresivität vermissen und setzte die neu formierte FCA-Viererkette kaum unter Druck. Erst kurz vor dem Pausenpfiff wachten die Herthaner auf und kamen prompt zu einer hochkarätigen Chance: Lasogga flankte flach auf den ungedeckten Raffael, der aus zehn Metern aber zu hoch zielte (39.).
Augsburg verteilt Geschenke
Der 6. Spieltag
Die Halbzeitansprache von Babbel schien Wunder bewirkt zu haben, denn nur 20 Sekunden nach Wiederanpfiff stand es 1:1. Ebert fing einen Pass von Reinhardt ab, dribbelte sich durch drei Gegenspieler hindurch und schlug das Spielgerät in den Strafraum, wo der durchgestartete Lell die Kugel aus vollem Lauf ins lange Eck beförderte (46.).
Fortan entwickelte sich ein kurzweiliges Fußballspiel mit guten Möglichkeiten auf beiden Seiten. Ein unglaublicher Fehler von Sankoh brachte den Hauptstadtklub schließlich in Führung: Der Verteidiger versuchte als letzter Mann einen Hackentrick, verlor dabei aber den Ball an Lasogga. Torun schnappte sich den Ball und hatte daraufhin keine Schwierigkeiten, Jentzsch im Eins-gegen-eins zu überwinden (57.).
Lukukay zog die Konsequenzen aus diesem schlimmen Bock und wechselte Sankoh (60.) aus. Eine Maßnahme, die Wirkung zeigte, denn nur vier Minuten später hieß es 2:2. Bellinghausen dribbelte sich die Grundlinie entlang bis in den Sechzehner und legte dort für Callsen-Bracker auf. Der defensive Mittelfeldspieler drehte sich und schob ein (64.).
Langkamp sieht Rot
Nur mit Fouls zu stoppen: Raffael tanzte zeitweise mit der Augsburger Defensive (hier Gabriel Sankoh mit Hajime Hosogai). picture alliance
Es begann eine turbulente halbe Stunde mit einem klaren Chancenplus für Hertha BSC. Vor allem Berlins Spielmacher Raffael spielte die Augsburger Hintermannschaft ein ums andere Mal schwindlig. Die Folge waren drei Gelbe Karten und eine Rote Karte für Langkamp. Letztere war aber durchaus umstritten, traf der Innenverteidiger bei seinem Tackling vor der Strafraumgrenze vor allem den Ball. Schiedsrichter Schmidt entschied dagegen auf Notbremse und schickte Langkamp unter die Dusche (86.).
Für Hertha geht es nächste Woche Sonntag (17.30 Uhr) weiter. Dann treten die Berliner in Bremen an. Augsburg empfängt bereits am Samstag (15.30 Uhr) die Mannschaft von Hannover 96.