Bundesliga

Gelungene Ausweich-Manöver für Hoffenheims Posch und Adams

Österreicher kriegt in Bologna die Kurve - der Ghanaer in Basel

Gelungene Ausweich-Manöver für Posch und Adams

Stefan Posch freut sich über seinen ersten Treffer für den FC Bologna.

Stefan Posch freut sich über seinen ersten Treffer für den FC Bologna. IMAGO/ZUMA Press

Schlimmer hätte diese Saison für Stefan Posch kaum beginnen können. Nach zwei kapitalen Patzern hatte sich der Verteidiger schon nach 19 Saisonminuten Gelb-Rot eingehandelt und entscheidend zu Hoffenheims missratenem Auftakt in Gladbach (1:3) beigetragen. Damit hatte der Österreicher seinen Kredit beim neuen Coach André Breitenreiter schnell verspielt, es war vorerst der letzte Einsatz für die TSG, die den Abwehrspieler wenig später an den FC Bologna nach Italien verlieh.

Poschs erstes Tor gleich ein Siegtreffer

In der Serie A hat sich der 25-Jährige mittlerweile akklimatisiert und durchgesetzt unter dem neuen Cheftrainer Thiago Motta, der den kriselnden Klub Mitte September von Vorgänger Sinisa Mihajlovic übernommen hatte. Sechsmal in Folge stand Posch zuletzt auf dem Platz, fünfmal in der Startelf und half Bologna dabei, sich mit vier Siegen aus der Abstiegszone ins Tabellen-Mittelfeld (Rang 11) abzusetzen. Posch, der als rechtes Glied einer Dreier- oder einer Viererkette eingesetzt wird, trug nicht nur mit stabilen Leistungen zum Aufschwung bei. Sein erstes Tor in der Serie A bedeutete zugleich den Siegtreffer beim 2:1-Erfolg gegen den FC Turin, als der Defensivakteur im Anschluss an einen Standard aus kurzer Distanz traf.

In Bologna spielt Posch nicht nur mit dem vom FC Bayern geholten Joshua Zirkzee (21) zusammen, sondern auch mit seinem Landsmann Marko Arnautovic (33). Der frühere Bremer ist Bolognas bester Torschütze (acht Treffer) und Poschs Wegbegleiter in Österreichs Nationalmannschaft. Dort hatte das Zwischentief keine Folgen für Posch, unter Nationalcoach Ralf Rangnick absolvierte er die jüngsten vier Länderspiele als Rechts- oder Innenverteidiger - zuletzt auch beim besonders reizvollen 2:0-Sieg gegen Italien.

Liefert Posch in Bologna weiter zuverlässig ab, dann hat er sein letztes Spiel für Hoffenheim längst gemacht. Die Italiener sicherten sich eine Kaufoption, die sich nach einer bestimmten Anzahl an Einsätzen sogar in eine Kaufverpflichtung verwandelt. Demnach müsste Bologna eine finale Ablöse zwischen fünf und sieben Millionen Euro für den noch bis 2024 in Hoffenheim unter Vertrag stehenden Posch überweisen.

Adams Vertrag läuft bis 2024

Auch im Fall von Kasim Adams zeichnet sich zumindest eine Linderung ab, nachdem der Ghanaer sportlich in Hoffenheim floppte und der 2018 immerhin für acht Millionen Euro aus Bern geholte Abwehrspieler nie in die Spur kam. Um sich zumindest noch die Chance auf einen erträglichen Wiederverkaufswert zu erhalten, hatte Hoffenheim den Vertrag mit Adams eigens noch bis 2024 verlängert, ehe der 27-Jährige für die laufende Saison zum FC Basel verliehen worden war. Dort sammelt Adams seither regelmäßig Spielpraxis und hat für den Fünftplatzierten der Schweizer Liga immerhin 13 von bislang 16 Spielen über die volle Distanz absolviert. Zudem kam Adams in der Europa-Conference-League und der vorgeschalteten Qualifikation zu neun weiteren Einsätzen.

Wie Bologna für Posch sicherte sich auch Basel für Adams eine Kaufoption, die kommenden Sommer zumindest noch einen Bruchteil der ursprünglichen Investition in die Hoffenheimer Kasse spülen könnte.

Michael Pfeifer

So viel Spielzeit sammeln die Eigengewächse der Bundesligisten - Union Schlusslicht