Fürths Trainer Michael Büskens vertraute auf dieselbe Startelf wie beim 3:3 in Hoffenheim. Auf der anderen Seite brachte SVW-Coach Thomas Schaaf nach der 4:0-Gala gegen Borussia Mönchengladbach den wiedergenesenen Prödl in der Innenverteidigung anstelle von Lukimya (Bank).
Bei leichtem Schneefall und kühlen zwei Grad Celsius entwickelte sich von Beginn an eine umkämpfte Partie, in der die Franken aggressiver auftraten. Die SpVgg suchte die Zweikämpfe und kaufte so den Bremern, die eher über das spielerische Element kommen wollten, den Schneid ab. Der couragierte Start des Aufsteigers wurde dann auch nach acht Minuten belohnt, als Stieber von links präzise an den rechten Pfosten zu Edu flanke. Der Brasilianer hatte viel Platz, drückte den Ball zum 1:0 in die Maschen und beendete damit gleich zwei Wartezeiten: Es war das erste Heimtor der Kleeblättler in der laufenden Saison, und zudem der erste Bundesliga-Treffer des 30-Jährigen seit dem 16. April 2011, als er für Schalke ausgerechnet gegen Werder getroffen hatte.
Der 9. Spieltag
Der SVW schüttelte sich nur kurz und ergriff danach das Kommando. Die Fürther verloren allmählich den Zugriff auf die Hanseaten und gerieten zusehends enorm unter Druck. Werder setzte sich in der gegnerischen Hälfte fest und erspielte sich zahlreiche Einschussgelegenheiten - Hunt (13.), Petersen (16.) und Arnautovic (22., 24..29.) ließen diese jedoch ungenutzt.
Die Kleeblättler schienen vom Können der Bremer, die mittlerweile über 70 Prozent Ballbesitz hatten, sichtlich beeindruckt und liefen meist hinterher. Die Führung des Aufsteigers war inzwischen schmeichelhaft, was den Fürther Fans herzlich egal gewesen sein dürfte. Immerhin hielten ihre Lieblinge ihren Kasten weiterhin sauber. Allerdings galt das nur bis zur 44. Minute. In dieser leitete Junuzovic gekonnt nach rechts weiter zu Arnautovic, der präzise an den ersten Pfosten zu Petersen flankte. Dieser markierte aus kurzer Distanz per Kopf den hochverdienten Ausgleich und sorgte damit zugleich für den Pausenstand.
Büskens greift tief in die Trickkiste
Torjäger: Bremens Petersen, hier im Duell gegen Kleine (re.), machte das 1:1. Getty Images
Mit identischem Personal begingen beide Mannschaften den zweiten Durchgang, der ähnlich begann, wie der erste geendet hatte. Mit drückenden Bremern. Werder war spielerisch klar überlegen und gab über Arnautovic (48.) sowie Petersen (50.) rasch erste Duftmarken ab. Die Fürther suchten ihr Heil in Kontern, spielten diese dann allerdings oftmals viel zu umständlich aus und kamen folglich nicht zu Abschlüssen. Der letzte nennenswerte Torschuss der Franken datierte noch aus der achten Minute. Auf der Gegenseite ließ der SVW weitere Hochkaräter liegen, so wie Petersen und Arnautovic bei ihrer Doppelchance in der 59. Minute, als beide an Grün scheiterten.
Büskens griff tief in die Trickkiste und verstärkte mit Pekovic, der für Edu kam, seine Defensive. Das war ein guter Schachzug, denn plötzlich wurde die SpVgg stabiler und konnte zudem wieder nach vorne Akzente setzen. Pech hatten die Franken nach 66 Minuten, als Schiedsrichter Tobias Stieler einen Zweikampf von Mielitz und Prib im SVW-Fünfer, bei dem der Fürther vom Keeper am Fuß getroffen und dann zu Boden gegangen war, als nicht elfmeterwürdig betrachtete. Kurz darauf hätte Kleine das vergessen machen können, der Routinier war jedoch zu überrascht und köpfte freistehend knapp links vorbei (68.).
In der Schlussphase war es ein ausgeglichenes Duell, in die Franken körperlich jedoch fitter wirkten und auch deshalb die Oberhand bekamen. Mit Ausnahme von Schmidtgals zu ungenauem Fernschuss in der 84. Minute brachte Fürther allerdings nichts Zwingendes zustande.
Sowohl die Kleeblättler als auch die Hanseaten sind im Pokal nicht mehr vertreten und von daher erst wieder am kommenden Wochenende wieder an der Reihe: Die Fürther eröffnen am Freitag in Frankfurt den 10. Spieltag der Bundesliga, am Sonntag darauf hat der SV Werder die Mainzer zu Gast (17.30 Uhr).