Freiburgs Trainer Christian Streich stellte gegenüber dem 2:2 beim 1. FSV Mainz 05 auf einer Position um: Freis ersetzte Guedé.
Stuttgarts neuer alter Coach Huub Stevens, der den Klub bereits vergangene Spielzeit vom Abstieg bewahrt hatte, reagierte auf das letzte Spiel von Vorgänger Armin Veh, dem 0:1 gegen den FC Augsburg , mit vier Veränderungen: Klein, Gruezo, Sararer und Werner durften für Schwaab, Oriol Romeu, Kostic und Ginczek ran. Außerdem hatte der "Knurrer von Kerkrade" seine Bedingungen im Vorfeld formuliert: "Die Fehlerquote muss geringer werden. Und ich meine nicht nur die in der Defensive, sondern auch die in der Offensive. Wir müssen die Balance zwischen Offensive und Defensive finden."
Sorg mit Dampf - Freis zu ungestüm
Erst Chancen vergeben, dann doch noch eine in Durchgang eins genutzt: der SC Freiburg. Getty Images
Zu erkennen war zu Beginn aber lediglich, dass die Stuttgarter verunsichert wirkten. Das lag vor allem an der hohen Gangart der Freiburger, die stets mit viel Dampf angriffen. Oft ging es über die rechte Seite - VfB-Linksverteidiger Hlousek schien als Schwachstelle ausgemacht worden zu sein. Und tatsächlich: Einige Male arbeitete sich Sorg über diese Seite nach vorn. Am besten in Minute 13: Sorg tankte sich über rechts in den Strafraum, ließ dabei einige VfB-Spieler stehen und legte in den Rücken ab für Schmid, der aus der Nahdistanz aber keine Lücke fand. Ulreich konnte abwehren. Etwas später folgte dann die beste Chance des bis hierhin dominierenden Sportclubs: Torrejon schloss einfach mal aus der Distanz ab, Ulreich ließ mit seiner Parade geradlinig nach vorne abprallen. Dort rauschte Freis heran, der seinen Direktschuss allerdings übers Gehäuse jagte (24.).
Hoppla: Harnik aus dem Nichts
Sein Treffer kam überraschend: Martin Harnik (Mitte). Getty Images
Der VfB dagegen wartete ab, ließ den Druck über sich ergehen und lauerte. Mit Erfolg, wie sich herausstellte - denn plötzlich führte man: Leitner fand mit seiner Ecke genau im Zentrum Rüdiger, der per Kopf an den zweiten Pfosten verlängerte. Dort hatte sich Harnik weggeschlichen und nickte trocken ein (31.). Wenig später hätte der Österreicher gar das 2:0 nachlegen müssen, als er Torrejon einfach stehen ließ und frei vor Keeper Bürki scheiterte (38.).
In dieser Phase gewannen die Schwaben definitiv mehr Sicherheit, konnten sich aber nicht von einer finalen Angriffsserie der Breisgauer erwehren und dem damit verbundenen 1:1. Darida kam nach Querpass von Höfler aus rund 25 Metern frei zum Abschluss, feuerte mit rechts ab und fand genau die Lücke. Links unten schlug der Ball schließlich ein (42.). Schmid prüfte dann noch Ulreich, ehe direkt im Anschluss Klaus das Leder an die Querlatte jagte (44.). Mit einem insgesamt schmeichelhaften 1:1 für die Stuttgarter ging es in die Katakomben.
Der 13. Spieltag
Gruezo bestraft die Fahrlässigkeit
Nach einigen Minuten des Mittelfeldgeplänkels schlichen sich zu Beginn der zweiten Hälfte einige fatale Aufbaufehler in der Freiburger Hintermannschaft ein. Während der erste von Gentner und Harnik noch unbestraft blieb (50.), konnte Gruezo den zweiten verwerten: Mitrovic spielte Sararer genau in den Fuß. Der nahm Tempo auf und fand im Zentrum Gentner. Der scheiterte zunächst an einer Parade von Bürki. Doch der Ball prallte daraufhin in den Rückraum, wo Gruezo angerauscht kam und das Leder wuchtig ins Netz nagelte (52.). Wieder ein Rückstand für den Sportclub.
Mitrovics dunkle Minuten
Wie fiel dieses Mal die Antwort aus? Zunächst eher minimal: Mehmedi prüfte Ulreich mit einem zu zentralen Schlenzer (61.), auf der anderen Seite dagegen musste Bürki gegen Leitners Abschluss schon übergreifen (62.). Und dann katastrophal: Wieder beging Mitrovic einen fatalen Aufbaufehler, vertändelte das Leder an Gentner. Anschließend nahm Leitner auf und schickte den komplett freien Werner, der Torwart Bürki eiskalt tunnelte das vorentscheidende 3:1 (68.). Doch damit noch nicht genug - vor allem im Falle Mitrovic: Harnik enteilte über die rechte Seite, zog nach innen und wurde vom Innenverteidiger klar an der Strafraumgrenze zu Fall gebracht. Schiedsrichter Manuel Gräfe blieb keine andere Wahl, als Rot wegen Notbremse zu zeigen (70.). Ein wahrlich dunkler Abend für Mitrovic.
Fehler eiskalt ausgenutzt: der VfB Stuttgart. Getty Images
Und für die Breisgauer, die nach der starken ersten Hälfte noch das 1:4 durch Harnik schlucken mussten. Joker Sakai bediente den Österreicher dabei aus der Zentrale mit einem Direktpass, dort musste letztlich nur noch der Fuß reingehalten werden (76.).
Die Freiburger reisen am nächsten Samstag (15.30 Uhr) zum Aufsteiger nach Paderborn, der VfB Stuttgart empfängt dann zeitgleich und im ersten Stevens-Heimspiel der Saison 2014/15 den FC Schalke 04.