Freiburgs Coach Robin Dutt sah nach 1:0-Sieg gegen den FC Oberneuland in der ersten Runde des DFB-Pokals keinen Grund, Veränderungen vorzunehmen. Von den Neuzugängen fand sich somit nur Rosenthal in der Startelf wieder.
St. Paulis Trainer Holger Stanislawski hingegen brachte nach dem Pokal-Aus gegen den Chemnitzer FC (0:1) gleich fünf Neue: Hain erhielt im Tor den Vorzug vor Pliquett. Außerdem ersetzten Rothenbach, Thorandt, Hennings und Bruns Lechner, Morena, Kruse und Takyi (Knieprobleme). Der von Schalke geholte Zambrano gab damit sein Bundesligadebüt im Trikot des Aufsteigers.
Gleich zu Beginn trat St. Pauli forsch auf und versteckte sich überhaupt nicht. Vielmehr legten die Hamburger den Vorwärtsgang ein und drückten die Badener in deren Hälfte. Bereits nach sechs Minuten mussten die Freiburger die erste Schrecksekunde überstehen. Ebbers war auf der linken Seite gedankenschneller als Mujdza, schüttelte diesen ab und legte quer zu Hennings. Dieser hatte Mühe, den Ball unter Kontrolle zu bringen, kam aber dennoch zum Abschluss. Pouplin klärte jedoch per Fußabwehr. Der Abpraller landete bei Bruns, der aus acht Metern aus spitzem Winkel ebenfalls gegen den Freiburger Keeper den Kürzeren zog.
Der 1. Spieltag
Der Sportclub zeigte sich beeindruckt, schaffte es mit der Zeit dennoch, das Spiel ausgeglichener zu gestalten. In der Offensive blieb die Dutt-Elf allerdings weiter harmlos. Anders der Aufsteiger, der über Standards brandgefährlich war. So rauschte Lehmanns Volleyschuss drüber (16.), ehe Ebbers' Fallrückzieher aus 14 Metern knapp rechts vorbei segelte (19.). Etwas später zielte Ebbers aus 19 Metern ein Stückchen zu hoch (25.).
Von den Hausherren indes kam weiterhin wenig. Zwar zeigte der SC gute Ansätze, schaffte es dann aber nicht, diese in die Tat umzusetzen. Das größte Manko der Gastgeber war die fehlende Passgenauigkeit. So wurde St. Paulis Schlussmann Hain erstmals in der 41. Minute geprüft. Bastians scheiterte aber mit seinem Flachschuss aus 16 Metern am gegnerischen Keeper, der dadurch das 0:0 zur Pause sicherte.
Nicu debütiert für Freiburg, Bartels für St. Pauli
Voller Einsatz: Naki gibt gegen Freiburgs Schuster (re.) alles. picture-alliance
Zur Pause brachte Robin Dutt Williams für Mujdza, der mit Naki seine Probleme hatte. Die Freiburger traten nun engagierter auf und hatten gleich die Chance zur Führung. Pouplin rettete allerdings gegen Hennings (47.). Der SC erspielte sich zusehends Feldvorteile, agierte aber nicht zielstrebig genug. Rosenthal (56.) und Bastians (58.) verloren entscheidende Zweikämpfe gegen Zambrano, ehe Cissé aus fünf Metern knapp über den Kasten köpfte (59.).
Kurz darauf brachte Holger Stanislawski Neuzugang Bartels aufs Feld. Damit kam der Ex-Rostocker zu seinem Einstand in der Bundesliga für St. Pauli. Zuvor war Freiburgs Verstärkung Nicu zu gleichen Ehren gekommen. Der Rumäne sorgte dann auch für Furore - nur auf der falschen Seite. Der ehemalige Berliner passte genau zu Ebbers, der nur noch Pouplin vor sich hatte, diesen umkurvte, dann aber zu weit nach links kam und aus spitzem Winkel nur das linke Außennetz traf (72.).
Ansonsten waren die Breisgauer mittlerweile klar am Drücker und gingen in der 78. Minute auch in Führung. Rosenthal passte wunderbar in die Gasse zu Makiadi, der freie Bahn hatte und von links mit Übersicht in die Mitte zu Cissé quer legte. Der Senegalese musste aus fünf Metern nur noch einschieben.
Der Aufsteiger steckte nicht auf und drängte sofort auf die Führung. Naki scheiterte noch an Pouplin (79.), ehe es Boll besser machte und trocken aus 15 Metern ins linke Eck vollendete (83.). Der Aufsteiger gab sich mit der Punkteteilung jedoch nicht zufrieden und wollte nun den Sieg. Und dieser sollte gelingen! Zuerst hatte der mittlerweile eingewechselte Sukuta-Pasu etwas Glück, als ein abgefälschter Bartels-Schuss bei ihm landete. Dem 19-Jährigen dürfte es egal gewesen sein, nachdem er aus spitzem Winkel traf und das Spiel drehte (89.). Nur zwei Minuten später folgte der nächste Streich. Diesmal konterten die Gäste über Sukuta-Pasu, der zum freistehenden Bartels passte. Dieser besorgte schließlich den 3:1-Endstand.
Die Freiburger reisen am kommenden Samstag ins Frankenland zum 1. FC Nürnberg. Der FC St. Pauli empfängt dagegen am selben Tag im Spätspiel 1899 Hoffenheim.