Nur drei Tage nach dem 0:2 bei West Ham United ging es für den SC Freiburg zurück in den Ligaalltag. Zu Gast war mit dem 1. FC Köln eine Mannschaft, gegen die es in der Vergangenheit stets gut lief. Nur eines der letzten 13 Heimspiele hatte der Sport-Club zuvor verloren (8-4-1). Trainer Christian Streich tauschte im Vergleich zum Europapokal sein Offensiv-Duo aus: Höler und Röhl starteten anstelle von Gregoritsch und Sallai (beide Bank).
Die Kölner reisten als Tabellen-15. zum Achten, allerdings hatten sich die Rheinländer zuletzt deutlich stabilisiert. Nur eines der letzten fünf Spiele hatte man verloren (0:1 gegen Bayern), bei drei Remis, einem Sieg und in dieser Zeit gerade einmal drei Gegentoren. Nach dem 0:0 gegen Mainz stellte Steffen Baumgart auf vier Positionen um: Carstensen, Heintz, Maina und Tigges rückten auf die Bank, Startelf-Debütant Finkgräfe, Schmitz, Kainz und Selke waren neu dabei.
Auch taktisch änderten die Gäste etwas und liefen im 4-1-3-2-System auf. Martel gab den alleinigen Sechser, davor rückte Ljubicic auf den linken Flügel, Kainz ins Zentrum und Waldschmidt in den Sturm neben Selke. Die offensivere Ausrichtung machte sich auch auf dem Platz bemerkbar, wo die Kölner mutig begannen. Thielmann näherte sich nach einer Flanke von Waldschmidt erstmals gefährlich an (10.), auf der Gegenseite verpasste Röhl aus der zweiten Reihe (11.).
Lange Unterbrechung hilft Freiburg
Wenig später war die Partie für rund fünf Minuten unterbrochen, da der Rasen von den vielen kleinen Gegenständen befreit werden musste, die im Rahmen des Protests gegen die Investorenpläne der DFL aus dem Freiburger Block flogen. Diese Pause half vor allem den Gastgebern, die sich im Anschluss stabilisierten und die Kontrolle übernahmen. Grifo zwang Schwäbe zur Parade (29.), wurde geblockt (30.) und schlenzte anschließend knapp vorbei (33.). Kurz vor der Pause arbeitete Thielmann gut zurück und rettete als letzter Mann gegen Höler (45+2.). Weil die Kölner bis auf zwei geblockte Versuche von Waldschmidt (45+5.) offensiv nichts mehr zustande brachten, blieb es zur Pause torlos.
Bundesliga, 15. Spieltag
Der erste Aufreger der zweiten Halbzeit ließ nicht lange auf sich warten. Chabot rettete im eigenen Fünfmeterraum erst gegen Höler, dann gegen Eggestein per Kopf. Höler wurde dabei mit dem Arm im Gesicht erwischt, doch die Partie lief zum Unmut der Freiburger weiter. Im direkten Gegenzug kam Kainz aus 20 Metern frei zum Abschluss, verfehlte jedoch knapp links (47.).
Chabot fliegt vom Platz
Anschließend kehrte wieder etwas Ruhe ein - bis zur 62. Minute. Nach einem leichtfertigem Fehlpass von Thielmann schaltete Freiburg schnell um. Chabot kam mit seiner Grätsche gegen Höler zu spät und flog mit Gelb-Rot vom Platz. Bereits in der ersten Halbzeit hatte er für ein Foul gegen Röhl Gelb gesehen.
Die nächste Großchance gab es jedoch trotz der Unterzahl für die Gäste. Nach starkem Antritt von Maina brachte Uth seinen Fuß im Fünfmeterraum nicht mehr entscheidend an den Ball, der so am Tor vorbeirollte (68.).
Daraufhin übernahm Freiburg klar die Kontrolle - und belohnte sich. Nach Sallais Flanke reagierte Schwäbe gegen Röhls Kopfball noch stark, doch Gregoritsch stocherte den Abpraller aus kurzer Distanz zur Führung ins Tor (72.).
Sallai erlöst den Sport-Club
Die Entscheidung ließ der Sport-Club allerdings ein ums andere Mal liegen. Unter anderem köpfte Röhl aus kurzer Distanz vorbei (78.), Gregoritsch (85.) sowie Sallai scheiterten an Schwäbe (86.). Auch eine Vierfachchance in der 90. Minute brachte nicht die Erlösung, kurz darauf traf erneut Sallai nur den Pfosten (90+2.). So blieb Köln zwar im Spiel, wurde aber nicht mehr gefährlich. Stattdessen sollte das zweite Tor spät doch noch fallen. Sallai belohnte sich für seinen guten Auftritt nach der Einwechslung und nickte nach Gregoritschs Flanke zum 2:0 ein (90+5.).
So feierten die Freiburger im letzten Heimspiel des Jahres den dritten Sieg zu Null in der Bundesliga in Folge und schieben sich auf Platz sechs vor. Zum Jahresabschluss ist der SCF am Mittwochabend zu Gast auf der Ostalb in Heidenheim (20.30 Uhr). Die Kölner, die zurück auf Platz 16 abrutschen, treffen zwei Stunden zuvor in Berlin An der Alten Försterei auf Union, die aktuell punktgleich auf Rang 15 stehen.