SGE-Coach Niko Kovac wechselte im Vergleich zur 0:1-Niederlage bei 1899 Hoffenheim auf vier Positionen: Gacinovic, Tawatha, Rebic und Hrgota erhielten den Vorzug vor Russ, Abraham (5. Gelbe), Seferovic und Barkok.
Auch Wolfsburgs Trainer Andries Jonker tauschte nach der 0:6-Schlappe gegen die Bayern viermal das Personal: Wollscheid, Guilavogui, Ntep und überraschenderweise auch der Ex-Frankfurter Jung durften anstelle von Blaszczykowski, Rodriguez, Horn und den gesperrten Luiz Gustavo (Gelb-Rot) ran.
Frankfurt nahm sofort das Heft des Handelns in die Hand: Der Pokalfinalist hatte gerade in der Anfangsphase deutlich mehr Ballbesitz und dazu eine beeindruckende Zweikampfquote von 80 Prozent. Spielerisch klappte bei der Eintracht aber genauso wenig wie bei den Wölfen, deren Motto eindeutig "Safety first" lautete.
Ntep aus dem Nichts ins Nichts
Gar nicht sicher wirkte Jung in der 16. Minute, als er gegen Rebic leichtfertig den Ball verlor. An der folgenden Flanke des Frankfurters rauschte Hrgota im Sturmzentrum knapp vorbei. Die verunsicherten Niedersachsen, die zwei Spiele in Folge nicht ins gegnerische Tor getroffen hatten, zeigten derweil weiterhin nur wenig Interesse daran, am Spiel aktiv teilzunehmen. Stattdessen rührte die Mannschaft aus der Autostadt kräftig Beton an. Mehr oder weniger aus dem Nichts hatte Ntep in Minute 28 die große Möglichkeit zum 1:0, scheiterte aber kläglich.
Am Spielverlauf veränderte sich auch in der Folge nicht viel. Einzig die Anzahl der Wolfsburger Nadelstiche erhöhte sich leicht, während sich die SGE nicht mehr so zwingend in ihren Aktionen präsentierte. Für Wolfsburg köpfte Ntep ziemlich freistehend aus sechs Metern klar neben das Tor (41.).
Bundesliga, 32. Spieltag
Plötzlich gibt es Wolfsburger Feinkost
Der erste Durchgang hatte nicht wirklich Appetit auf mehr gemacht, doch was Wolfsburg direkt nach dem Wiederbeginn machte, war ganz lecker anzusehen: Eine klasse Kombination von Bazoer, Gomez und Didavi schloss Letzterer überlegt zur Gästeführung ab (48.).
So ging es aus Sicht der Niedersachsen auch erst einmal nicht weiter, denn die Jonker-Elf zog sich erwartungsgemäß wieder zurück. Die Frankfurter gerieten derweil nicht in Panik und spielten ganz ruhig nach vorne. Durch Hrgota wären die Hessen auch beinahe zum Ausgleich gekommen, doch Casteels rettete reaktionsschnell (62.). Bitter für die SGE: Im direkten Gegenzug stellte Wolfsburg durch Gomez auf 2:0, nachdem sich zuvor Ntep im Stile eines Running Backs durch die Eintracht-Abwehr inklusive eines Tunnels gegen Varela getankt hatte (63.).
Trotz des Zwei-Tore-Rückstandes war die Partie noch lange nicht entschieden, denn die Frankfurter kamen weiterhin zu Chancen - und Wolfsburg bot obendrein defensiv auch immer wieder mal etwas an. Zum Beispiel Gerhardt, der einen Flankenball aus unerklärlichen Gründen passieren ließ und so Fabian eine großartige Schusschance ermöglichte. Der Mexikaner schoss drüber (70.). Nur 120 Sekunden später vergab Seferovic aus fünf Metern kläglich.
Chancenwucher, doch es bleibt beim 2:0
Dichter sollten die Hessen nicht mehr herankommen, aber auch Wolfsburg ließ in der Schlussviertelstunde ein paar Möglichkeiten liegen, das Ergebnis deutlicher zu gestalten: Bazoer scheiterte an Hradecky (77.), Gomez kam bei einem Flankenball einen Wimpernschlag zu spät (82.) und der eingewechselte Malli traf nur das Außennetz (87.). So blieb es bei einem verdienten 2:0-Erfolg der Wolfsburger, die sich ein wenig Luft im Keller verschafften.
Für Eintracht Frankfurt steht am kommenden Samstag um 15.30 Uhr das Nachbarschaftsduell bei Mainz 05 an. Wolfsburg empfängt zur gleichen Zeit Borussia Mönchengladbach.