Dynamik, Druck, Direktspiel - all die Eigenschaften, die man mit Eintracht Frankfurt normalerweise verbindet, ließen die Hessen gegen Stuttgart zu Beginn vermissen. Nach dem 2:2 in Wolfsburg kehrten Borré und Sow für den verletzten Lindström und Kamada (Bank) in eine Startelf zurück, der zunächst ungewöhnliche Abspielfehler passierten.
Die ordentliche Leistung beim 1:2 gegen den FC Bayern München hatte strauchelnden Stuttgartern ein wenig Mut machen können, die statt Zagadou, Führich und dem formschwachen Silas (alle Bank) mit Sosa, Tiago Tomas und Perea begannen - und zunächst besser waren. Der VfB spielte geradliniger, kam mit seinen Angriffen auch etwas besser durch, was aber noch nicht allzu viel zu bedeuten hatte.
Bundesliga, 24. Spieltag
Hüben wie drüben versandeten die Vorträge auf dem Weg ins jeweils letzte Drittel. In einer tempo- und chancenarmen ersten Hälfte, in der der Eintracht der nötige Esprit komplett abging, verzeichnete Stuttgarts Mittelstürmer Perea aus vollem Lauf kurz vor der Pause die einzig nennenswerte Torannäherung (42.). Da war noch viel Luft nach oben.
Sosa lenkt unglücklich ab - Ein Joker sticht
Die Hausherren bekamen diese Erkenntnis nach Wiederbeginn besser umgesetzt, zumindest mit mehr Dynamik ging die SGE jetzt zu Werke. Sie hatte schließlich das Glück des Tüchtigen, als Sosa Rodes eher harmlosen Abschluss rechts im Strafraum unhaltbar für Bredlow ablenkte (55.). Dennoch hatte sich die Frankfurter Führung ein wenig abgezeichnet. Die Eintracht blieb auch am Drücker.
Nach einer guten Stunde zog VfB-Coach Labbadia Konsequenzen und tauschte seine drei Angreifer auf einen Schlag aus. Zunächst brachte das wenig, weil die Schwaben etwa Probleme mit dem Frankfurter Gegenpressing hatten. Ndicka (69.), Kolo Muani und Götze (beide 72.) schnupperten gar am 2:0.
Der VfB verpasst den Sieg
Zu Beginn der Schlussviertelstunde kippte die Partie allerdings, nachdem Joker Silas einen unverhofften Stuttgarter Konter abgeklärt veredelt hatte (75.). Plötzlich war der VfB am Drücker und dem zweiten Treffer näher, in der wilden Schlussphase erschien auf einmal vieles möglich. Millot schlenzte für Stuttgart denkbar knapp am langen Eck vorbei (79.), Kamada kam etwas später gerade noch Silas zuvor (88.).
So musste die SGE mit der Punkteteilung am Ende fast noch zufrieden sein, die sie Tabellenplatz sechs weiterhin verteidigen lässt. Der VfB bleibt ganz unten drin, punktete nach zwei Niederlagen aber zumindest mal wieder.
Eintracht Frankfurt ist im Champions-League-Achtelfinal-Rückspiel am Mittwoch ab 21 Uhr bei der SSC Neapel zu Gast - und am kommenden Spieltag in der Bundesliga beim 1. FC Union Berlin gefordert (19. März, 15.30 Uhr). Stuttgart empfängt am Samstag ab 15.30 Uhr den VfL Wolfsburg.