Kein Durchkommen: Stuttgarts Elson kommt an Köhler und Steinhöfer nicht vorbei. picture-alliance
Die Eintracht trat nach dem 2:1-Sieg bei Mönchengladbach auf zwei Positionen verändert auf. Für Spycher (Knieverletzung) und Ljubicic brachte Trainer Friedhelm Funkel Köhler und Toski. Die Stuttgarter feierten mit dem 2:0-Erfolg gegen Partizan Belgrad einen Sieg im UEFA-Cup. Coach Armin Veh verzichtete auf große Experimente, lediglich Kapitän Hitzlsperger war für Hilbert neu im Team. Der Brasilianer Elson durfte sich auch erstmals in der Liga von Anfang an als Spielmacher versuchen.
Mit viel Tempo und Elan nahmen beide Mannschaften die Partie auf. Gomez hatte nach einem Blackout von Ochs die erste Schusschance für die Gäste (8.), scheiterte aber ebenso wie Sekunden später Hitzlsperger mit einem Freistoß aus aussichtsreicher Position (9.). Quasi im Gegenzug zappelte der Ball im Schwaben-Tor. Ochs hatte getroffen, aber Schiedsrichter Babak Rafati vorher bereits gepfiffen und damit der Eintracht den Vorteil genommen (10.).
Als das Spielgerät sich das nächste Mal hinter der Torlinie des VfB befand, zählte der Treffer aber. Die Eintracht hatte über den rechten Flügel die Abwehr der Gäste entblößt und Liberopoulos im Liegen aus kurzer Distanz zur Führung abgestaubt (18.).
Jetzt ließen sich die Hessen etwas zurückfallen, verteidigten sehr konsequent und lauerten auf den entscheidenden Konter. Die Veh-Elf hatte nun mehr Ballbesitz - doch richtig Zwingendes sprang dabei selten heraus. Zu routiniert präsentierte sich das Frankfurter Defensiv-Bollwerk, zu uninspiriert fuhren die Schwaben ihre Angriffe zu Ende. Die wenigen Möglichkeiten bis zum Pausenpfiff wurden fahrlässig liegengelassen.
Der 12. Spieltag
Elsons Freistoß traf nur das Außennetz (22.), Lanig scheiterte zunächst aus der Distanz (26.), dann mit einem Kopfball nach einer Ecke (36.) am gut aufgelegten Nikolov. Im Frankfurter Keeper fand dann auch Nationalstürmer Gomez seinen Meister, als Nikolov kurz vor der Halbzeit einen Drehschuss aus seiner linken Torhälfte fischte (43.).
Personell unverändert ging es nach der Pause weiter. Doch es wurde wieder munterer auf dem Spielfeld. Denn die Eintracht spielte jetzt wieder offensiver, hatte freilich auch genügend Platz. Stuttgart versuchte Druck aufzubauen und rückte oft weit auf - die Folge waren Konter der Frankfurter, die die Funkel-Elf aber zu ungenau ausspielte.
Fenin (48.) und Korkmaz (51.) verpassten mit überhasteten Versuchen, und Stuttgart wollte jetzt den Ausgleich, die Partie wogte hin und her. Das Tor machten dann aber die Hausherren. Fenin drang unaufhaltbar in den Sechzehner ein und legte mit sehr viel Übersicht für Liberopoulos auf, der mit seinem zweiten Abstauber seinen ersten Doppelpack für die Hessen in der Liga schnürte (66.).
Die Antwort der Gäste ließ aber nicht lange auf sich warten: Lanig traf auf Flanke von Elson aus kurzer Distanz per Kopf zum Anschluss (71.), und läutete damit eine spannende und hektische Schlussphase ein. Nervosität und viele kleine Nickeligkeiten prägten das Geschehen, richtiger Spielfluss kam nicht mehr zustande, es hagelte Gelbe Karten. Doch der Ausgleich sollte doch noch fallen. Cacau flankte hoch und weit, und wer sonst als die fleischgewordene Lebensversicherung des VfB sicherte den Ausgleich? Mario Gomez traf per Kopf gegen die Laufrichtung von Nikolov (87.). Doch der Treffer war von einigen Turbulenzen begleitet - Referee Rafati befragte erst seinen Assistenten, dann zeigte er auf den Anstoßpunkt. Stein des Anstoßes: Der Zweikampf vom Gomez mit Köhler vor dem etnscheidenden Kopfball, der vom Linienrichter nicht als Foul bewertet wurde. Es folgte eine "Rudelbildung" um die Unparteiischen herum. Frankfurts Spieler waren fast vollständig angetreten, um die spät gefallene Entscheidung zu kommentieren, Nikolov sah die Gelbe Karte.
In der Nachspielzeit hatte Gomez gar noch den Siegtreffer auf dem Kopf (90. +2), doch letztlich trennten sich Frankfurt und der VfB nach einem gutklassigen Spiel Remis.
Frankfurt tritt am nächsten Spieltag auswärts an. Am Samstag geht es in Dortmund um Ligapunkte. Der VfB Stuttgart ist zeitgleich zu Hause gegen Bielefeld gefordert.