Fast eine halbe Stunde lang dominierten die Stuttgarter, die mit Gilewicz und Legat für die gesperrten Kruse und Poschner begannen, in allen Belangen: In den Zweikämpfen, mit der Raumaufteilung, im Tempo und anfangs auch bei der Chancenauswertung. Hervorragend abgestimmt und gut abgesichert waren in dieser Phase die permanenten Vorstöße aus dem Vierer-Mittelfeld zu den beiden Angriffsspitzen. Nach dem glücklichen Frankfurter Anschlußtreffer und einem taktischen Geniestreich von Stepanovic änderten sich die Verhältnisse schlagartig.
Bommer, der bis dahin auf der rechten Seite häufig Okocha im Weg stand, übernahm von Zelic den Libero-Posten und sorgte für Zweikampfstärke und kluge Pässe. Mit einer veränderten taktischen Formation und imponierender Moral kam die Eintracht aus der Versenkung heraus: Drei Spieler (Zelic, Komljenovic und Schupp) im defensiven sowie drei Akteure (Okocha, Doll und Hagner) im offensiven Mittelfeld hinter dem agilen Ekström als nunmehr einziger Sturmspitze. Von der Umstellung profitierten vor allem Zelic, der im Mittelfeld geschickt das Spiel steuerte, und ganz besonders Okocha, der auf der rechten Seite jetzt die Freiräume für unwiderstehliche Dribblings nutzte. Entgegen kam der plötzlichen Frankfurter Aufbruchstimmung allerdings die nachlassende Deckungsdisziplin des VfB im Mittelfeld.
Es berichten Wolfgang Tobien, Rainer Franzke und Uli Gerke