Eintracht-Coach Michael Skibbe konnte im Vergleich zur 1:4-Niederlage in München wieder auf Tzavellas und Köhler bauen. Heller und Kittel mussten dafür weichen. Außerdem erhielt Amanatidis den Vorzug vor Meier.
Mainz' Trainer Thomas Tuchel tauschte indes nach dem 3:0-Sieg gegen Nürnberg zweimal: Im zentralen Mittelfeld kamen Kirchhoff und Karhan anstelle von Caligiuri (Zerrung im Oberschenkel) und Polanski. Kirchhoff feierte somit gegen seinen ehemaligen Klub sein Bundesligadebüt.
Zu Beginn entwickelte sich ein offenes Duell zweier ebenbürtiger Mannschaften, die sich nicht allzu viel schenkten. Es ging intensiv zur Sache, beide suchten den Weg nach vorne. Zielstrebiger waren dabei die Frankfurter, die jedoch bis auf wenige Halbchancen durch Gekas (1.), Amanatidis (10.) und Altintop (20.) nichts zustande brachten. Für die Mainzer hatte Schürrle nach 17 Minuten mit einer zu hohen Direktabnahme zwischenzeitlich ein Lebenszeichen abgegeben.
Der 15. Spieltag
Mit zunehmender Spieldauer erhöhte die Eintracht jedoch die Schlagzahl und übernahm das Kommando. In dieser Phase kamen die Mainzer kaum noch hinterher, vor allem weil sie in den entscheidenden Zweikämpfen das Nachsehen hatten. Auch eine taktische Umstellung auf zwei "Sechser" bewirkte nichts. Allerding hielten sie ihren Kasten zunächst sauber, auch weil Altintop nach 28 Minuten freistehend den Ball nur hauchdünn verpasste.
In der 35. Minute machte es Russ jedoch besser: Nachdem Ochs das Leder in den Sechzehner gedroschen hatte, bekam der FSV den Ball nicht aus dem Gefahrenbereich. Karhan köpfte zu Russ, Bungert machte die Lücke auf und der 25-Jährige hämmerte das Leder aus 15 Metern volley ins linke Eck. Tuchel reagierte prompt und nahm den stark Gelb-Rot-gefährdeten Zabavnik raus. Heller kam. Am Spielgeschehen änderte sich aber nichts, doch dann brachte Altintop die Gäste unverhofft zurück ins Spiel: Der Türke foulte im eigenen Sechzehner Risse, den fälligen Strafstoß verwandelte Schürrle sicher zum 1:1-Pausenstand (42.).
Nikolov verletzt - Strafe für Halil Altintop
Kniefall: Frankfurts Ochs im Duell mit Risse (re.). picture alliance
Zum Seitenwechsel musste dann auch Michael Skibbe wechseln: Keeper Nikolov hatte sich ohne Einwirkung eines Gegenspielers den linken Fuß verdreht und bereits vor der Halbzeit signalisiert, dass er ausgewechselt werden muss. Fährmann hütete fortan das Tor der Hessen. Außerdem musste der unglücklich agierende Altintop Meier weichen. Beide mussten aber miterleben, wie die Rheinhessen zusehends stärker wurden. Mainz - inzwischen mit einer Raute - bekam Oberwasser und näherte sich durch Fuchs (51.), Risse (55.) und den mittlerweile eingewechselten Allagui (58.) dem Tor an.
Danach fand sich die Eintracht jedoch wieder etwas besser zurecht und setzte wiederum eigene Impulse. Folglich wurde die Begegnung zu einer äußerst offenen Angelegenheit, in der es aber kaum noch Torraumszenen zu sehen gab. Lediglich Köhler (62.) und auf der Gegenseite Allagui (68.) brachten etwas Abwechslung ins Geschehen.
Skibbe brachte daraufhin Caio für Amanatidis. Und der Brasilianer führte sich gleich prima ein, indem er per direktem Freistoß Wetklo prüfte (76.). Nur eine Minute danach sauste Gekas' Drehschuss aus elf Metern knapp rechts vorbei. Ansonsten blieb es allerdings weiterhin ruhig in den Strafräumen, bis zur 84. Minute: In dieser ging Kirchhoff unter Bedrängnis mit der linken Hand zum Ball - jedenfalls nach Meinung des Assistenten, weswegen Schiedsrichter Florian Meyer trotz aller Proteste auf Strafstoß entschied. Gekas war das alles egal, der Grieche zimmerte den Ball wuchtig in den rechten Winkel und bescherte den Gastgebern den Derby-Sieg und Borussia Dortmund die vorzeitige Herbstmeisterschaft.
Für die Frankfurter geht es am kommenden Samstag in Köln weiter, Mainz empfängt tags darauf um 17.30 Uhr den FC Schalke 04.