Frankfurts Trainer Armin Veh musste nach der 1:3-Niederlage in Leverkusen auf die grippegeplagten Schwegler und Jung verzichten. Russ rutschte auf die Bank. Lanig, Celozzi und Anderson durften sich bewähren. Hoffenheims Coach Marco Kurz tauschte viermal im Vergleich zum torlosen Remis gegen Gladbach. Firmino, Salihovic (Meniskusriss), Johnson und Derdiyok mussten für Advincula, Polanski, Joselu und Ochs weichen.
In der Tabelle trennen Frankfurt und Hoffenheim Welten, nach der ersten Halbzeit war es lediglich ein Tor, das der Frankfurter Überlegenheit Ausdruck verlieh. Dabei begann die Partie sehr ausgeglichen. Ersten Möglichkeiten für die Eintracht durch den heute als Kapitän fungierenden Torjäger Meier (3.) und Schwegler-Ersatz Lanig (9.) ließ die Heimfans schnell auftauen. Und auch 1899 machte früh verheißungsvoll auf sich aufmerksam. Volland setzte einen Freistoß nur knapp über die Latte (11.), bereitete dann Trapp mit einem strammen Schuss größere Mühe (17.).
Der 19. Spieltag
Doch mit zunehmender Spieldauer wirkten die Hausherren stabiler, zielstrebiger. Im eng umkämpften Mittelfeld setzten die Hessen nun immer mehr Akzente, kamen so vermehrt in Schussposition. Nur der Querstreben über dem Kopf von Keeper Wiese verhinderte ein Tor durch die nominelle Sturmspitze Matmour (19.), nach einem Oczipka-Freistoß verpasste Aigner am langen Pfosten lauernd haarscharf (24.). Meier schließlich schoss aus kurzer Distanz an den Arm des auf der Linie postierten Ochs. Den Einsatz des ehemaligen Frankfurter Kapitäns, der bei jedem Ballkontakt mit Pfiffen bedacht wurde, wertete Schiedsrichter Dr. Drees nicht als strafstoßwürdig (26.).
Hoffenheim brachte nun in der Offensive bis auf einen Versuch von Joselu wenig zustande (28.). Auch in der neuen Aufstellung wirkte die schlechteste Defensive der Liga anfällig. Und ließ schließlich Federn. Inui zauberte das Spielgerät in den Lauf von Lanig, der das Rund resolut nach vorne spitzelte. Delpierre fälschte unglücklich ab, auch Becks Rettungsversuch kurz vor der Linie konnte den Rückstand nicht mehr verhindern (35.). 1899 wirkte in der Folge verunsichert, die Eintracht war nun spielbestimmend, schaffte es aber nicht mehr, bis zur Pause zu erhöhen.
Hoffenheim drückt und gleicht aus - Aigner kontert umgehend
Nach dem Seitenwechsel - Firmino ersetzte fortan Advincula bei 1899 - waren es die Gäste, die verstärkt auf den Ausgleich drängten. Vor allem Volland machte nachdrücklich auf sich aufmerksam. Erst legte er klasse für den gerade erst im Spiel befindlichen Brasilianer auf. Trapps Glanzparade verhinderte das 1:1 kurz nach der Pause (49.). Anschließend kam Volland über die rechte Seite, legte für Polanski mustergültig auf - dessen Schuss rauschte wuchtig über das Ziel hinaus (54.). Bei einem Abschluss von Joselu war dann Trapp erneut gefragt (56.). Die Kraichgauer belohnten sich schließlich für ihre Mühen. Beck schlug eine Flanke wuchtig vor das Tor, Volland sprang in die Hereingabe und verwandelte sicher (65.).
Die Freude währte jedoch nur sehr kurz. Quasi im Gegenzug sorgte eine Verkettung individueller Fehler bei einem Standard für die erneute Eintracht-Führung. Joselu verlängerte einen Eckball am kurzen Eck mit dem Hinterkopf, düpierte so den von der Linie geeilten Wiese, der ins Leere griff. Aigner staubte am zweiten Pfosten dankend ab (67.).
Es war des Guten jetzt zuviel für die Kraichgauer, die bis zum Ende nichts mehr zuzusetzen hatten. Die Hessen kontrollierten das Geschehen nun bis zum Schlusspfiff, waren Herr der Lage und holten sich auch die unterm Strich nicht unverdienten Punkte ab. Hoffenheim rutschte nach der Pleite in der Tabelle weiter nach unten, ist nun Vorletzter und seit neuen Spielen ohne Sieg.
Frankfurt spielt am Samstag (18.30 Uhr) in Hamburg Hoffenheim empfängt am Samstag (15.30 Uhr) Freiburg