Eintracht-Coach Armin Veh wechselte nach dem 1:6-Debakel bei Aufsteiger Hertha BSC dreimal: Anderson und Schröck erhielten in der Viererkette den Vorzug vor Russ und Jung, während in der Offensive Aigner und Inui anstelle von Rosenthal und Joselu zum Zug kamen.
Bayern Münchens Trainer Josep Guardiola beließ es im Vergleich zum 3:1-Erfolg über Borussia Mönchengladbach bei einer Änderung: Shaqiri spielte für Robben. Der Niederländer fand sich demnach auf der Bank wieder und war dort in bester Gesellschaft - unter anderem saßen da auch die beiden Neuzugänge Thiago und Götze, die auf ihr Bundesligadebüt im FCB-Trikot hofften.
Der 2. Spieltag
Wie sich rasch zeigen sollte, hatte Frankfurt großen Respekt vor dem Triple-Gewinner. Die Hessen wagten sich vom Anpfiff weg kaum einmal mit mehr als vier Mann aus der eigenen Hälfte heraus und überließen den Gästen so weite Teile des Feldes. Daraus resultierte, dass die Münchner zu deutlich mehr Ballbesitz kamen und sich am gegnerischen Strafraum festsetzten. Zunächst fehlte es den Bayern aber an der zündenden Idee, sodass die auf Konter lauernden Frankfurter über Inui sogar den ersten Torschuss verzeichnen durften (4.).
Das war dann aber auch schon alles, was von den Hessen für lange Zeit kommen sollte. Die Münchner übernahmen völlig das Kommando und zeigten sich in allen Belangen besser: Der Rekordmeister spielte mehr Pässe und wies dabei eine traumhafte Passsicherheit von über 90 Prozent aus. Außerdem gewannen die Münchner mehr Zweikämpfe und hatten weiterhin deutlich mehr Spielanteile. Es war nur eine Frage der Zeit, ehe die Münchner treffen sollten! Nachdem Kroos noch am rechten Pfosten gescheitert war (9.), flankte Müller von rechts präzise nach innen zu Mandzukic, der sehenswert per Direktabnahme vollendete - 1:0 (13.).
Bayern nicht konsequent - Frankfurt im Pech
Des Einen Freud ist des Anderen Leid: Meiers (Mi.) vermeintlicher Treffer zum 1:1 zählte wegen Abseits nicht. picture alliance
Danach verpassten es die Gäste aber, aus ihrer drückenden Überlegenheit weiteres Kapital zu schlagen. Die Bayern agierten häufig nicht zielstrebig genug und nutzten darüber hinaus ihre Chancen nicht - der agile Ribery (25.) schoss vorbei, Dante scheiterte an Trapp (33.). Das hätte sich fast gerächt, denn kurz vor der Halbzeit schlug es hinter Neuer ein: Flum hatte vom linken Fünfereck nach Eckball aufs Tor geköpft, Meier lenkte den Kopfball, der gepasst hätte, wenige Zentimeter vor der Linie noch entscheidend ab und durfte dann doch nicht jubeln. Schiedsrichter Peter Gagelmann entschied in dieser äußerst kniffligen Situation auf Abseits und bat kurz darauf zum Pausentee (42.).
Die Frankfurter kamen mit mehr Pep aus der Pause und fletschten nun die Zähne. Die Gangart wurde ruppiger, allerdings blieb die Partie weitgehend fair. Am Spielverlauf änderte sich freilich nichts, mit Ausnahme von mehr Spielunterbrechungen. Insgesamt blieb es ein einseitiges Duell, das über weite Strecken jedoch nur selten klare Torchancen zu bieten hatte. Inui (64.) und auf der Gegenseite Alaba (66.) sorgten für die Ausnahmen.
Beide Trainer reagierten: Guardiola verhalf Thiago nach 65 Minuten zu dessen Bundesligadebüt und brachte später auch noch Robben (74.). Dagegen erhöhte Veh das Risiko und wechselte Rosenthal (71.), Celozzi und Lakic (beide 78.) ein. Und die Adlerträger wollten es in der Schlussphase noch einmal wissen, warfen nun alles in die Waagschale und sorgten für mächtig Betrieb, ohne dabei aber nennenswerte Abschlüsse kreieren zu können. Dagegen vertrauten die Münchner, bei denen Götze nicht mehr zum Einsatz kam, nun auf ihre individuelle Klasse, ließen den Ball viel in den eigenen Reihen laufen und spielten so mit der Uhr. Robben (86.) und Schweinsteiger (89.) verpassten die endgültige Entscheidung, weshalb es bis zum Schluss spannend blieb - am Sieg der Bayern änderte sich dennoch nichts mehr.
Auf die Frankfurter Eintracht wartet nun eine englische Woche: Am kommenden Donnerstag wird es in der Europa-League-Qualifikation bei Qarabag Agdam wieder ernst, ehe am Sonntag (15.30 Uhr) darauf das nächste Bundesliga-Spiel in Braunschweig bevorsteht. Tags zuvor empfangen die Bayern den Club aus Nürnberg zum bayerisch-fränkischen Derby - Anpfiff ist um 15.30 Uhr.