Vor dem wichtigen Spiel gegen das Überraschungsteam aus Finnland stellte sich für Dänemark-Trainer Kasper Hjulmand die Frage, wer in der Sturmspitze starten sollte. Der 51-Jährige entschied sich für den Wolfsburger Wind, der bereits beim 4:0-Sieg gegen San Marino ein Tor beisteuern konnte. ManUnited-Neuzugang Höjlund, seines Zeichens Dreifachtorschütze im Hinspiel gegen die Finnen, saß zunächst auf der Bank. Aber auch bei den Finnen wurde auf bekannte Gesichter aus Deutschland vertraut, der Leverkusener Hradecky und der Ex-Schalker Pukki starteten für das Team von Markku Kanerva.
Von Anfang an war die Bedeutung des Spiels und die Begeisterung der Fans im Helsingin olympiastadion zu spüren. Von den Rängen schwappte eine tolle Stimmung auf den Rasen.
Dänemark übernahm sofort die Initiative, aber der Spielplan der Huuhkajat war klar zu erkennen. Es wurde versucht, schnell nach eigenem Ballgewinn umzuschalten und schnörkellos in den Strafraum zu kommen. Dafür war sich Finnland auch nicht zu schade, den Gegner erst tief in der eigenen Hälfte zu attackieren. So dauerte es bis zur 16. Minute bis Lindström mit seinem Abschluss erstmal für ein Raunen im Stadion sorgte.
EM-Quali - Gruppe H
Doch in der Folge neutralisierten sich beide Teams weitestgehend zwischen den beiden Strafräumen. Für die größte Gefahr fürs finnische Tor sorgte dabei Innenverteidiger Peltola, der im Fallen eine Flanke ungewollt in Richtung des eigenes Tors lenkte (26.). Nachdem aber auch der Gastgeber offensiv sich zumeist selbst im Weg stand und an eigenen Unzulänglichkeiten scheiterte, ging es torlos in die Kabinen.
Mit dem Dreifachtorschützen - ohne Besserung
Mit Höjlund für Lindström ging es in die zweite Hälfte und die Dänen waren sofort bemüht, offensiv mehr Esprit zu versprühen. So kamen Eriksen (51.) und Skov Olsen (60.) zu ersten Möglichkeiten. An der Statik des Spiels änderte dies trotzdem nichts. Finnland stand mit einer Vierer- vor einer Fünferkette extrem tief in der eigenen Hälfte und hatte seine Bemühungen, zu kontern, zumeist komplett aufgegeben. Eine Ballstafette im hohen Tempo kam bei den Dänen so gut wie nie zustande und als doch, stand Hoskonen im Weg von Winds Abschluss (66.).
Nörgaard eröffnete dann mit seinem Schuss aus der Distanz die Schlussphase (75.) - eine Schlussoffensive stellte sich aber nie ein. Vielmehr bissen sich die Gäste weiterhin die Zähne am Abwehrbollwerk der Finnen aus. Als es nach einem torlosen Unentschieden aussah, erlöste Höjbjerg aus der Distanz die Dänen doch noch(86.). Der Spurs-Spieler hatte 23 Meter vor dem Tor zu viel Platz und nutzte diesen für einen platzierten Schuss in die linke untere Ecke - das erste Gegentor für Hradecky nach über 400 Minuten.
Pohjanpalo am Tor vorbei
Die Finnen, die sich schon in der Mitte der zweiten Hälfte nur noch aufs Verteidigen konzentriert hatten, konnten den Schalter nicht mehr umlegen. Exemplarisch ging der einzige Abschluss nach dem Rückstand von Pohjanpalo mehrere Meter am Tor vorbei (90.+5).
Mit dem Sieg gegen Finnland springt Dänemark zunächst auf den ersten Platz in Gruppe H, einen Punkt vor den Finnen. Für beide Teams geht es dann im Oktober weiter: Finnland ist in Slowenien (14. Oktober 2023, 18 Uhr) gefordert, die Dänen spielen am gleichen Abend gegen Kasachstan (20.45 Uhr).