2. Bundesliga

FCK sucht Verteidiger: Thema Heintz (noch) nicht heiß

Bormuth-Rückkehr oder Mister X als Alternativen

FCK sucht Verteidiger: Thema Heintz (noch) nicht heiß

Kehrt er auf den Betzenberg zurück? Dominique Heintz.

Kehrt er auf den Betzenberg zurück? Dominique Heintz. IMAGO/Beautiful Sports

Spektakuläre Aufholjagden zeigte der FCK in der vergangenen Saison einige. Nötig waren die aber nur, weil die Hintermannschaft immer wieder vermeidbare Gegentreffer kassierte.

Die Stabilisierung der Defensive ist daher eine der Hauptaufgaben für Trainer Dirk Schuster und Geschäftsführer Thomas Hengen. Wenn die Mannschaft aktuell im Trainingslager im US-Bundesstaat Minnesota morgens zum Frühstück geht und anschließend für die erste Trainingseinheit am Tag auf dem Rasen, läuft der Arbeitstag von Hengen schon seit einigen Stunden. Ab fünf Uhr morgens hängt der 48-Jährige wegen des siebenstündigen Zeitunterschieds am Telefon und muss dementsprechend früh aufstehen, um unter anderem den noch gewünschten Verteidiger auf den Betzenberg zu lotsen.

Im Kern fielen die Rückstände und 48 Gegentore 2022/23 nicht wegen der individuellen Qualität im Abwehrzentrum. Kevin Kraus (30), Boris Tomiak (24) und Leihgabe Robin Bormuth (27) besitzen Zweitliganiveau. Viel mehr muss Schuster den mannschaftstaktischen Bereich optimieren. Speziell in Phasen, in denen der FCK risikoreiches Offensivspiel zelebrierte, wurde die Absicherung vernachlässigt.

Elvedis Ansprüche - Geht Bünning?

Unabhängig davon möchten Schuster und Hengen einen erhöhten Konkurrenzkampf. Mit Jan Elvedi (26, Regensburg) hat der FCK bereits einen Innenverteidiger engagiert - mit Ansprüchen: "Wir haben ihn nicht für die Bank geholt", betont Schuster. Gesucht wird nun nach dem vierten Mitglied. Denn Lars Bünning (25), der in 2022/23 nur auf vier Einsätze kam, ist in den Planungen nur die Nummer fünf. Auch ein Abschied in diesem Sommer ist bei ihm nicht ausgeschlossen.

Zwei Kandidaten für die vakante Stelle sind aktuell bekannt: Bormuth und Dominique Heintz (29). "Da ist noch nichts klar", sagte Schuster über den vorerst nach Paderborn zurückgekehrten Bormuth. Der gebürtige Pfälzer Heintz hat eine Rückkehr ins FCK-Trikot, in das er 2000 erstmals schlüpfte und das er 2015 gegen das des 1. FC Köln tauschte, schon länger im Hinterkopf. 199 Bundesligaspiele bestritt Heintz seitdem für Köln, Freiburg, Union Berlin und zuletzt Bochum.

Heintz hat Qualitäten, die dem FCK fehlen

Fraglos täte ein Spieler seiner Qualität dem Zweitligisten gut. Kraus, Elvedi, Tomiak und auch Bormuth sind alle Rechtsfüßer - Heintz hat seinen starken Fuß links. Ein weiteres klares Unterscheidungsmerkmal zu seinen potenziellen neuen Mitspielern ist seine starke Spieleröffnung. In diesem Punkt hat der FCK mächtig Nachholbedarf. Umso wichtiger wäre die Spielstärke vor dem Hintergrund, dass Schuster und Co. in der kommenden Saison häufiger das Spiel mit mehr Ballbesitz selbst gestalten und sich weniger vom Gegner und eigenen Kontersituationen abhängig machen wollen.

Heiß ist die Personalie derzeit aber (noch) nicht. Heintz, der nach komplizierten Monaten am Ende seiner Leihe nach Bochum wieder überzeugte, will sich zum Trainingsstart von Union Berlin am 3. Juli in guter Form präsentieren. Dort erwarten ihn zwar geringe Einsatzchancen, aber auch ein gut dotierter, noch bis 2024 gültiger Vertrag. Sollte der FCK die Stelle nicht kurzfristig mit Bormuth oder Mister X besetzen, könnte es mit Heintz später im Sommer noch interessant werden.

Moritz Kreilinger

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